Printarchiv

akzente begleitet gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen über einen längeren Zeitraum – bis 2022 als Printmagazin. Sie möchten noch einmal auf ältere Beiträge zu einem Thema zugreifen? Alle Ausgaben des Magazins können Sie über unser umfangreiches Archiv abrufen.

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akzente begleitet gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen über einen längeren Zeitraum - bis Sommer 2022 als Printmagazin. Sie möchten noch einmal auf ältere Beiträge zu einem Thema zugreifen? Die Ausgaben des Magazins können Sie über unser umfangreiches Archiv abrufen.

Ausgabe 1/2022 Schwerpunktthema: Wandel

Ein Heft zum Thema Wandel hatten wir uns vorgenommen und dafür gab es einen konkreten Anlass: den Wechsel des akzente-Magazins vom Print ins rein Digitale. Die Mehrzahl unserer Nutzerinnen und Nutzer informiert sich mittlerweile vornehmlich digital. Hier holen wir sie ab und bieten unsere journalistisch aufbereiteten Inhalte künftig komplett online. Reportagen, Interviews und Hintergründe über die internationale Zusammenarbeit und Schwerpunkte der GIZ finden Sie auf unserer Website sowie den Social-Media-Kanälen der GIZ.

Wie groß der Wandel global gesehen sein würde, ahnten wir bei der Themensetzung allerdings nicht. Doch wir erleben gerade mit dem Krieg in der Ukraine, dass sich Dinge schnell und radikal ändern können. Ein Angriffskrieg in Europa. Fluchtbewegungen, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen haben. Sanktionen, die es in dieser Schärfe noch nie gab. Waffenexporte und Stärkung von Armeen. Wirtschaftseinbrüche in vielen Ländern.

Dabei war auch vor dem Krieg in der Ukraine schon viel in Bewegung: Die Zahl fragiler Staaten wächst. Mittlerweile sind zwei Drittel unserer Kooperationsländer von Konflikten, Gewalt oder Krisen heimgesucht. Die ärmsten Länder der Welt kämpfen zudem immer stärker mit den Folgen des Klimawandels. Wie die neue Bundesentwicklungsministerin mit der veränderten Weltlage umgeht, welche Schwerpunkte sie setzt, darüber spricht Svenja Schulze im akzente-Interview. Vorstandssprecherin Tanja Gönner erklärt in einem Beitrag, wo die GIZ zehn Jahre nach ihrer Gründung steht, wie sie auf große, globale Veränderungen reagiert und warum Wandel nie abgeschlossen ist. Und schließlich reflektiert der Publizist Ilija Trojanow die Frage, warum Beharrungskräfte oft so stark sind, obwohl Veränderung angezeigt wäre. Denn egal wie viele Menschen sich nach Veränderung sehnten, wahre Transformation erweise sich stets als schwierig.

Dieses Muster ist auch bei den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit gut sichtbar. Doch so mühsam das Sich-darauf-Einlassen bei der Digitalisierung bisweilen sein mag, bietet sie unendlich viele Chancen auf fast allen Gebieten unseres Lebens. Das gilt auch für Entwicklungsländer. Als GIZ wollen wir die digitale Welt so mitgestalten, dass sie allen Menschen nützt und ihnen Chancen auf Bildung, unabhängige Information und Meinungsbildung sowie mehr demokratische Beteiligung eröffnet. Dafür gibt es noch viel zu tun. Mit der Transformation in Richtung Nachhaltigkeit erleben wir eine weitere große Veränderung. Nur sie wird uns langfristig das Überleben sichern, auch wenn die Umstellung Kraft kostet. Hier ist die GIZ besonders engagiert und setzt immer wieder neue Impulse.

Was sich alles wandelt – in der GIZ, in der internationalen Zusammenarbeit und darüber hinaus –, erfahren Sie in dieser unserer letzten Printausgabe. Und jetzt und in Zukunft digital unter akzente.giz.de. Schauen Sie mal rein! Ich wünsche Ihnen eine abwechslungsreiche Lektüre.

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giz2022-de-akzente-1-wandel.pdf (5.4 MB)
Ausgabe 3/2021 Schwerpunktthema: Green Recovery

Fahrradwege in Mexiko, Wassereffizienz in Bolivien, Grünflächen in kenianischen Städten oder Erhalt von Feuchtgebieten in Indien – rund um den Globus stehen die Zeichen auf Nachhaltigkeit. Noch fließt zwar nicht annähernd so viel Geld in diesen Wandel wie erhofft und erwünscht, aber aus allen Weltgegenden gibt es Hinweise, dass die Corona-Pandemie zwar viel Leid mit sich gebracht, aber auch Veränderungen angestoßen hat.

Tatsächlich stellt uns die Pandemie vor große Herausforderungen und bietet zugleich die Gelegenheit, die nachhaltigen Entwicklungsziele zielstrebiger als bisher voranzutreiben. Seit 2015 bilden sie den Kompass der Weltgemeinschaft; und es ist mittlerweile klar: Nur wenn wir sie konsequent verfolgen, lässt sich menschliches Leben auf diesem Planeten dauerhaft sichern. Durch die milliardenschweren Corona-Konjunkturpakete eröffnet sich nun die Möglichkeit, diese Agenda stärker zu forcieren, als das bisher geschehen ist. Daraus entstehen viele Vorteile: mehr Investitionen in Zukunftstechnologien, Verminderung schädlicher Emissionen, Erhalt von Biodiversität, Schutz von Wasserressourcen und das Ganze verbunden mit mehr Beschäftigung und dem Abbau von Armut. Allein durch die Energiewende könnten Berechnungen zufolge bis zur Mitte des Jahrhunderts weltweit rund 100 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.

Grüner und gerechter soll der sogenannte Wiederaufbau nach Corona sein. Noch sind viele Staaten, vor allem in ärmeren Weltgegenden, mit der unmittelbaren Bewältigung der Pandemie beschäftigt, aber der Aufbruch ist vielerorts spürbar. Wie Green Recovery geht und wo sie schon stattfindet, zeigen wir Ihnen in unserem Schwerpunkt, der einen Überblick über das grüne Geschehen weltweit verschafft.

Indonesiens Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati beschreibt in einem Gastbeitrag, welche finanziellen Anreize und Rahmenbedingungen ihr Land geschaffen hat, um den Umbau zu beschleunigen. Andrea Meza Murillo, die Umweltministerin von Costa Rica, erzählt im Interview, wie ihr Land die Krise vor allem für mehr nachhaltige Mobilität nutzen möchte. Und schließlich berichtet Vorstandsmitglied Ingrid-Gabriela Hoven, wo und wie sich die GIZ für Green Recovery engagiert. Wie zum Beispiel in Kolumbien, wo die GIZ dabei hilft, grüne Ansätze in das Covid-Recovery-Programm aufzunehmen.

Allen Beiträgen ist eins gemein: Sie fordern klar und deutlich, dass wir die alte,  fossile Welt hinter uns lassen und das Neue nun wirklich tatkräftig „umarmen“ sollten. Sie zeigen aber auch, dass es dafür keine Blaupause gibt, sondern jedes Land seinen eigenen grünen Weg finden muss. Die GIZ versteht es als ihre Aufgabe, andere Länder auf diesem Nachhaltigkeitspfad zu begleiten. Und das gilt jetzt – in Zeiten von Corona – erst recht.

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giz2021-de-akzente-3-green-recovery.pdf (6.21 MB)
Ausgabe 2/2021 Schwerpunktthema: Bildung

Die Schülerin Lama Al Zein ist 14 Jahre alt und kommt aus dem Libanon. Wie Millionen anderer Kinder und Jugendlicher konnte sie über lange Zeit nicht zur Schule gehen. Genau genommen betraf es so viele, dass Expertinnen und Experten bereits von der größten Bildungskrise seit dem Zweiten Weltkrieg sprechen. Und so wie Lama sorgten und sorgen sich Eltern und Kinder rund um den Globus, wie es für sie weitergeht, wie sie die Lücken schließen können und ob die Unterbrechung Folgen für ihr weiteres Leben haben wird.

Einen guten Ausgang nahm die Situation für Lama und ihre Freunde im Libanon, wie eine Reportage in diesem Heft zeigt. Sie konnte auf digitale Lernformate zugreifen und bekam damit alles Wissen, das sie zum Weiterlernen brauchte. Viele Länder stellten nach Beginn der Pandemie rasch auf Onlinelernen um, aber das klappte nicht immer so gut wie in Lamas Fall. Manchmal mangelte es an Internetanschlüssen – immer noch gut ein Drittel der Weltbevölkerung ist offline – oder es fehlten die passenden Lerninhalte. Und viele Kinder hatten auch schlicht keine Zeit; sie mussten pandemiebedingt arbeiten, um das Familienbudget aufzubessern.

Gerade der Mangel an Bildung hat ihren Wert vielleicht erst recht unterstrichen. Durch die Unterbrechung wurde noch einmal überdeutlich, dass Schule so viel mehr bietet, als ins Lehrbuch zu schauen und Wissen anzuhäufen. Sie hat einen unschätzbaren sozialen Nutzen, indem sie das Miteinander im Klassenraum und in den Pausen stärkt. Und sie ist für viele Kinder der Ort, wo sie sicher und mit Essen versorgt sind. All das wussten wir – irgendwie –, und doch haben wir jetzt noch einmal eindrücklich erfahren, was es bedeutet, wenn Schulen die Tore schließen und alles digital stattfindet.

Das spüren auch die Kinder, die es kaum erwarten können, wieder zurückzukehren, und zwar überall auf der Welt. Sie brennen darauf, in die Schule zu dürfen, berichtet Alice Albright, Geschäftsführerin der „Globalen Bildungspartnerschaft“, im Interview. Die Kinder hätten gelernt, wie wichtig Bildung für ihre Zukunft sei. Es ist „die klügste Investition der Welt“, schreibt auch die in Südafrika lebende Journalistin Megan Lindow in einem Essay zu unserem Schwerpunktthema. Bildung bringt Menschen individuell wie kollektiv voran und ist der Motor für Fortschritt und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Denn: Wer sein Bildungsniveau erhöht, entscheidet selbstbestimmter, schärft sein Urteilsvermögen, kann besser an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben und eher soziale Verantwortung übernehmen. Damit werden Systeme langfristig demokratischer. Und gerade deshalb sind Investitionen in Bildung so wichtig, angefangen von der Schule über berufliche Bildung bis hin zur universitären Bildung.

Die Zäsur durch die Pandemie gilt es deshalb für Reformen zu nutzen, die ohnehin überfällig waren. Schulen entsprechen vielfach nicht mehr den heutigen Erfordernissen: Sie versuchen mit einer Schularchitektur aus dem 19. Jahrhundert und einer Pädagogik aus dem 20. Jahrhundert die Technologie des 21. Jahrhunderts zu beherrschen. Da passt manches nicht zueinander. Deshalb sollte die internationale Politik die richtigen Lehren aus der Pandemie ziehen und Bildung zu einem zentralen Element des „Building Back Better“ machen. Warum das wichtig ist, was es dazu braucht und welchen Beitrag die GIZ dazu leistet, lesen Sie in unserem Schwerpunkt Bildung.

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giz2021-de-akzente-2-bildung.pdf (8.9 MB)
Ausgabe 1/2021 Schwerpunktthema: Ernährung

Ein ungewohntes Mangelgefühl erleben wir in Deutschland derzeit durch die Corona-Pandemie: Mangel an sozialen Kontakten oder menschlicher Wärme, an Möglichkeiten und Freiheiten. Dazu kommt die Angst vor Verlusten – etwa des Arbeitsplatzes oder der Existenz. Am Anfang der Pandemie blitzte sogar die Sorge auf, dass womöglich das Allernötigste gefährdet sei, es an Strom, Wasser oder Lebensmitteln fehlen könnte. Deshalb horteten manche Toilettenpapier, andere Mehl, Nudeln oder sogar Rotwein.

Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg erfährt der Westen einen Einbruch in seine Konsumwelt. Doch das sind vielfach Luxusprobleme. Viel dramatischer trifft es andere Weltgegenden, wo der Mangel Teil des Alltags ist, weil es nie genug gibt, und zwar von einer ganz elementaren Sache: Nahrung. Statistisch betrachtet geht jeder neunte Mensch hungrig zu Bett. Hunderte Millionen Menschen müssen auch im 21. Jahrhundert, wörtlich genommen, um ihr tägliches Brot kämpfen. Corona hat die Lage verschlimmert, doch das Problem existierte schon vorher. Es herrscht gewissermaßen Hunger satt.

Das müsste nicht sein. Die Erde könnte alle Menschen ernähren und könnte es auch noch lange weiter, trotz eines Bevölkerungswachstums auf neun oder zehn Milliarden Menschen. Wo genau die Belastungsgrenze liegt, darüber ist sich die Wissenschaft nicht einig, aber klar ist: Wir haben sie noch nicht erreicht. Und trotzdem hat es die Weltgemeinschaft bisher nicht geschafft, jeden Menschen mit ausreichend und gesunder Nahrung zu versorgen.

Bis zum Jahr 2030 soll der Hunger verschwinden. Das hat sich die Weltgemeinschaft vorgenommen. Wie das gelingen kann, dem geht diese akzente-Ausgabe nach. Die afrikanische Wissenschaftlerin Jemimah Njuki bezeichnet unser derzeitiges Ernährungssystem als grundlegend falsch und erklärt in einem Essay, warum das auch viel mit mangelnder Geschlechtergerechtigkeit zu tun hat. Die Ruanderin und UN-Sonderbeauftragte Agnes Kalibata vertritt in einem Interview die Ansicht, dass es mit einzelnen Maßnahmen nicht getan sei. Wir müssten das gesamte System auf den Prüfstand stellen, nachhaltiger gestalten und dabei die Folgen des Klimawandels im Blick behalten.

Auffällig ist, dass Frauen bei diesem Thema deutlich unterrepräsentiert sind, obwohl es gerade auf sie bei Produktion und Zubereitung von Essen ganz entscheidend ankommt. Dieses Muster wollten wir brechen, mindestens in unserem Einflussbereich. Deshalb kommen im Schwerpunkt mehrheitlich Frauen zu Wort. Abgesehen vom Gender-Aspekt zeigen ihre Beiträge vor allem eins: Wir sind Teil eines größeren Ganzen. Wir alle prägen das Ernährungssystem durch unsere täglichen Entscheidungen mit. Wir alle können einen kleinen, aber maßgeblichen Unterschied machen.

Was zu tun ist, wissen wir längst: Weniger Fleisch, mehr Gemüse, nichts verderben lassen und wegwerfen, regional kaufen, Maß halten, lauten die Stichworte. Ohne es schönreden zu wollen, aber manchmal kann der Mangel auch durchaus positiv wirken. Bei uns jedenfalls. Andernorts dagegen ist er einfach nur: ein inakzeptables Versäumnis.

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giz2021-de-akzente-1-ernaehrung_0.pdf (10.34 MB)

Frühere Ausgaben

2020

Ausgabe 3/2020 Schwerpunktthema: Corona

Die Corona-Pandemie ist eine Krise von historischem Ausmaß und enormer Tragweite und hat unser Leben innerhalb von kürzester Zeit grundlegend verändert. Mit „uns“ meine ich tatsächlich fast die ganze Welt. Ob in den USA, in Brasilien und Kolumbien oder Indien, Frankreich und Südafrika – überall kämpfen die Menschen mit der Pandemie. Sie lässt niemanden unberührt, kein Land bleibt von den direkten oder indirekten Folgen verschont.

Deshalb war schnell klar, dass wir die nächste akzente-Ausgabe diesem Thema widmen würden. Doch worüber recherchieren und schreiben? Ist über dieses gefährliche Virus nicht längst alles gesagt? Wir meinen: nein. Die Sicht der Entwicklungsländer kommt immer noch zu kurz. Und genau hier sehen wir unsere Aufgabe und unseren Mehrwert: den Blick weg vom Geschehen in Deutschland, Europa und den USA hin zu Ländern in anderen Weltgegenden zu lenken.

Im Essay beschreiben die beiden südafrikanischen Wissenschaftler*innen Elizabeth Sidiropoulos und Steven Gruzd, wie Schwellen- und Entwicklungsländer mit der Corona-Krise bisher umgegangen sind, welche Herausforderungen sie zu meistern haben, aber auch, welche Chancen der neuen Lage entspringen können: Afrika zum Beispiel kann eigene Wertschöpfungsketten aufbauen und den Status des reinen Rohstofflieferanten ­abschütteln. Perus Vize-Umweltminister Gabriel Quijandría Acosta zeigt derweil in seinem Gastbeitrag auf, warum die Zeit reif ist, die Volkswirtschaften grün und blau zu färben.

Und der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom  Ghebreyesus, erklärt im Interview, warum Afrika bei den Infektionszahlen bisher vergleichsweise gut abgeschnitten hat. Er tritt zudem vehement für die gerechte und gleichmäßige Verteilung eines künftigen Impfstoffs ein. Es sei wichtig, ihn rasch Risikogruppen in allen Ländern anstatt allen Menschen in einigen ausgewählten Ländern zur Verfügung zu stellen.

Die verschiedenen Meinungen und Einsichten, darunter eine Reportage aus Kolumbien, machen deutlich, dass sich ­Distanz nur zur Eindämmung des Virus, aber nicht als handlungsleitend für die internationale Politik eignet. Hier ist im ­Gegenteil mehr Zusammenarbeit denn je ­gefordert, sonst können wir weder die Pandemie noch andere globale Herausforderungen wie Klimawandel, Artenschwund oder Ernährungs­sicherheit lösen.

Wir würden gut daran tun, diese unfreiwillige Notlage für den längst überfälligen Umbau unserer Wirtschaftssysteme und Gesellschaften zu nutzen. „Building back better“, heißt die Devise, die meiner Meinung nach unbedingt erweitert werden sollte zu: „Building back better together“.

Kommen Sie in diesem Sinne weiterhin gut durch die Krise.

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Ausgabe 2/2020 Schwerpunktthema: Stadt

Städte sind gefordert wie nie. Sie müssen Wohnraum schaffen, Bildung ermöglichen, die Luft reinhalten, die Wirtschaft anreizen, kulturelle Angebote bereithalten, Verkehr managen, Armut bekämpfen –  und jetzt auch noch eine Pandemie bewältigen. Nirgends ist die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, höher als dort, wo Menschen eng aufeinander leben und soziale Distanz schwierig zu praktizieren ist. Ob Wuhan oder Bergamo, Madrid oder New York, Mexiko-Stadt oder Mumbai – die Krise betrifft Menschen überall.

Als hätten sie ohne Pandemie nicht schon genug zu bewältigen. Denn Städte wachsen unaufhörlich und mit ihnen die Herausforderungen. Seit 2007 leben dort mehr Menschen als auf dem Land – bis zur Mitte des Jahrhunderts werden es wahrscheinlich zwei Drittel sein. Schon vor zehn Jahren, als in Shanghai die Expo 2010 begann, gab es solche Prognosen. „Better City, Better Life“, lautete damals das Motto der Weltausstellung. Ich selbst war beruflich zweimal dort und konnte viele Ansätze bestaunen, wie intelligent geplante Städte das menschliche Leben verbessern helfen. Zwei davon sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben: die Simulation einer Stadt ganz ohne flimmernde Außenwerbung – von Künstlern auf die Metropole São Paulo projiziert. 22 Millionen Einwohner*innen zählt die Stadt, wenn man den Großraum mitzählt. Denn auch Licht kann – im Übermaß – belastend für Mensch und Umwelt sein. Licht- statt Luftverschmutzung nennt sich das dann. Das dänische Odense hingegen, mit 180.000 Bewohner*innen sehr beschaulich anmutend, präsentierte in Shanghai seine fahrradfreundliche Stadt und lud Besucher*innen ein, sich auf dem Rad selbst ein Bild davon zu machen.

Zwei Städte, zwei Beispiele. Beiden ist gemein: Es geht um den Menschen. Stadtentwicklung, früher oft fokussiert auf einzelne Sektoren wie Wasser, Abfallentsorgung oder Mobilität, die als Infrastrukturmaßnahmen eher kühl und technisch daherkommen, muss ganzheitlicher betrachtet werden. Nicht umsonst schreibt unsere Stadtexpertin Carmen Vogt in diesem Heft von einer nachhaltigen Stadtentwicklung, die mehr ist als die Summe vieler Einzelteile. Die Bürger*innen stehen im Mittelpunkt, so ihre Schlussfolgerung.

Deshalb lohnt es sich, Urbanisierung nicht einfach geschehen zu lassen, sondern sie aktiv zu gestalten und am menschlichen Bedarf auszurichten. Gerade in der Verdichtung liegt eine große Chance; man kann auf engem Raum sehr viel erreichen, nachhaltige Lösungen fürs Wohnen entwickeln, die Transportwende vorantreiben, Kreislaufsysteme einführen. Die Stadt verstanden als Labor – auch das war bereits ein Gedanke auf der Weltausstellung in Shanghai. Man kann in Städten, kurz gesagt, die schöpferische Kraft des Menschen besonders gut nutzen und sie zu dem machen, was sie eigentlich sein sollten: Orte des produktiven und lebenswerten Miteinanders. Vielleicht liegt in der aktuellen Zäsur durch das Coronavirus sogar eine Chance für dieses Ziel? So sieht es jedenfalls der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan, der im Interview erläutert, was die Krise mit Nachhaltigkeit zu tun hat und warum diese durch die Pandemie noch wichtiger geworden ist.

Was die Urbanisierung für Afrika heißt bzw. nicht heißen sollte, beschreibt der ghanaische Professor für Stadtplanung Seth Asare Okyere sehr anschaulich in einem zukunftsweisenden Essay. Nicht gläserne Paläste, abgeschottet hinter sicheren Mauern, nicht smarte Hightechquartiere müssen das Ziel sein, sondern es braucht bezahlbaren Wohnraum, ausreichend Grünflächen, Basisdienstleistungen für alle und mehr Teilhabe der Bevölkerung. Dann werden auch wachsende Städte lebenswert. Dass Bürgerinnen und Bürger gemeinsam tatsächlich viel erreichen können – etwa beim Thema Klima­anpassung –, zeigt schließlich die Reportage aus der indischen Stadt Bhubaneswar.

Mehr über diese und andere kleine und große Initiativen zur Stadtentwicklung finden Sie in unserem Schwerpunkt. Vielleicht ist sogar eine Anregung für Ihre eigene Kommune dabei?

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Ausgabe 1/2020 Schwerpunktthema: Demokratie

Die Demokratie ist in Der Krise, lautet im Moment eine häufig zu vernehmende Aussage. Herausforderungen wie der wachsende globale Wettbewerb, soziale Ungleichheit und Digitalisierung hätten diese Staatsform an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht und würden nun dem Aufstieg von Autokraten Vorschub leisten. Von gebrochenen Versprechen und enttäuschten Hoffnungen ist deshalb häufig die Rede. Stimmt das? Wir wollten es genauer wissen und haben unseren Schwerpunkt deshalb dem Zustand der Demokratie gewidmet. Und dabei vor allem die Länder des globalen Südens in den Blick genommen. Was erwarten die Menschen dort von einer Demokratie? Welche besonderen Herausforderungen und Risiken entstehen, wenn ein Land mit großer Armut oder starken regionalen Unterschieden zu kämpfen hat? Was heißt das konkret für Länder wie etwa die Philippinen, Indonesien oder Nigeria?

Die Antworten, die wir gefunden haben, sind erstaunlich eindeutig. Die Zahl der demokratischen Staaten geht zwar leicht zurück, sie liegt jedoch immer noch weit über dem Stand des Kalten Krieges. Gleichzeitig, auch das wurde deutlich, brauchen lebendige Demokratien mehr als das Einsammeln des Wählerwillens. Nämlich echte Teilhabe; einen Meinungsbildungsprozess, in den Menschen ihre Ansichten und Bedürfnisse tatsächlich einbringen können. Und schließlich wünschen sich Menschen funktionierende staatliche Dienstleistungen, wie Wasser, Bildung und Gesundheitsversorgung, für alle. Wo solche Dienste für die Mehrheit einer Gesellschaft nicht zugänglich oder unerschwinglich sind, wächst der Frust – auch über das politische System.

So Geschehen in Chile: Im vergangenen Herbst fanden dort die größten Demonstrationen in der Geschichte des Landes statt; sie standen unter dem Leitmotiv mehr „Würde“. Politikprofessor Stefano Palestini war vor Ort und hat seine Eindrücke aus erster Hand mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu einem Essay verknüpft. Sein Fazit lautet: Von einer Krise der Demokratie zu sprechen, ist global betrachtet übertrieben. Aber demokratische Systeme haben Defizite, an denen sie arbeiten müssen. Das bestätigt auch die Feldforscherin Shandana Mohmand aus Pakistan in einem Interview. Sie empfiehlt, die lokalen Regierungen zu stärken. Wie das in der Praxis gehen kann, zeigt eine Reportage über eine Gemeindeversammlung im Norden Ugandas.

Um mehr Teilhabe und Gerechtigkeit geht es auch der GIZ bei ihrer Arbeit. Deshalb suchen wir immer wieder nach dem besten Weg dafür, nach neuen Ansätzen und Erkenntnissen. Unser Ziel sind faire Bedingungen für alle – politisch, sozial und wirtschaftlich – ganz im Sinne Mahatma Ghandis, der einst sagte: „Die Demokratie, wie ich sie verstehe, muss den Schwächsten die gleichen Chancen zusichern wie den Stärksten.“

Jetzt wünschen wir viel Spaß beim Lesen mit hoffentlich vielen neuen Erkenntnissen über ein politisches System, für das es sich einzusetzen lohnt, egal wo in der Welt.

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2019

Ausgabe 3/2019 Schwerpunktthema: Menschliche Sicherheit

Heute sind es nicht mehr nur Kriege und bewaffnete Konflikte, die menschliche Sicherheit gefährden. Sie gerät in Gefahr, wo Menschenrechte mit Füßen getreten, wo soziale, politische und wirtschaftliche Grundrechte missachtet werden. Und sie ist auch überall dort bedroht, wo Lebensgrundlagen oder Ressourcen schwinden. Wir haben deshalb sehr bewusst die Menschen in den Fokus der neuen akzente-Ausgabe gestellt. Denn sie sind es, die betroffen und gefordert sind.

Welche Herausforderungen für soziale und wirtschaftliche Entwicklung entstehen, wenn menschliche Sicherheit gefährdet ist, können Sie in diesem Heft lesen. Es sind fragile Länder wie der Jemen oder der Sudan, die in besonderer Weise unter Armut und Unterernährung leiden. Dass die Zahl der Hungernden weltweit seit drei Jahren wieder steigt – auf inzwischen rund 820 Millionen –, lässt sich ebenso auf die hohe Zahl anhaltender Konflikte wie auf den Klimawandel zurückführen. Wenn die Sicherheit und die Existenz von Menschen gefährdet sind – sei es durch schwindende Ressourcen, gravierende Umweltveränderungen oder durch Kriege und Konflikte –, wird Entwicklung schwierig bis unmöglich.

Zunehmend müssen Akteure in der internationalen Zusammenarbeit mit verworrenen, verzwickten und oftmals gefährlichen Situationen zurechtkommen. Das verlangt unseren Mitarbeiter*innen vor Ort einiges ab, wirft anspruchsvolle Managementfragen auf – und fordert uns fachlich. Davon erzählt Randa Kourieh-Ranarivelo, GIZ-Landesdirektorin in Mali, in einem Beitrag auf Seite 34. Aber Mali ist nur ein Beispiel.

Viele Staaten gelten heute als fragil. Gleichzeitig sind die Herausforderungen vielschichtiger und die Akteure zahlreicher geworden: Staatliche und nichtstaatliche Player sind vor Ort, private, philanthropische, zivile und militärische. In diesen Regionen setzt die Bundesregierung in vielen Fällen auf eine enge Verzahnung von Außen-, Sicherheits-, Entwicklungs- und Umweltpolitik. Mit diesem vernetzten Ansatz ist ein Kompass entstanden, der auch die Arbeit der GIZ prägt. Wie dieser wirkt, dokumentiert der Gastbeitrag von Staatssekretär Martin Jäger. Am Beispiel Afghanistans zeigt er, welche Erfolge damit erzielt wurden – trotz vieler Hindernisse.

Keine Frage: Der Entwicklungszusammenarbeit kommt eine besondere Rolle zu, wenn es darum geht, an den Wurzeln und Ursachen für komplexe Krisen und Gefahren für die menschliche Sicherheit zu arbeiten. Es braucht einen langen Atem, den Mut zur Entwicklung neuer Instrumente und Kooperationen, um das übergeordnete Ziel zu erreichen, dem sich die internationale Gemeinschaft in der Agenda 2030 verschrieben hat: nachhaltig Frieden zu schaffen und dafür Sorge zu tragen, dass alle Menschen ihr Potenzial ausschöpfen können und ohne Mangel und Furcht leben. Denn genau das bedeutet „menschliche Sicherheit“ – ein Ziel, das gerade in Zeiten des Umbruchs einen hohen Wert hat, wie der Amerikaner Mathew Burrows, einer der führenden Köpfe strategischer Vorausschau und globaler Trends, in einem Essay darlegt.  Wie das diejenigen erleben, die in fragilen Kontexten leben oder jeden Tag mit existenziellen Nöten zurechtkommen müssen?

Wie gesagt: Die Menschen stehen im Mittelpunkt dieser akzente-Ausgabe und kommen deshalb an vielen Stellen in diesem Heft zu Wort. Viel Freude beim Lesen.

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Ausgabe 2/2019 Schwerpunktthema: Abfall

Sprache prägt unser Denken. Und unser Denken beeinflusst unser Handeln. Deshalb verraten Wörter und Formulierungen auch viel über unsere Taten. Besonders entlarvend ist das beim Thema „Abfall“. Schon der Begriff zeigt, was mit den Dingen geschieht, die wir nicht mehr zu benötigen glauben: Wir lassen sie „fallen“ und erklären sie zu „Ab-Fall“, zu einem unnützen Rest also. Dabei könnten wir sie auch einfach anders bezeichnen, als „Basis-Produkte“ zum Beispiel, als „Recycling-Ware“ oder als „Wertstoffe“. Plötzlich wäre das „Abfällige“ beseitigt, hätten wir stattdessen ein Produkt, ein Gut, einen Wert, bei dem wir eher darüber nachdenken würden, ob wir ihn achtlos wegwerfen.

Das genau muss unser Ziel sein, zunächst sprachlich, dann auch bei unseren Taten. Denn die Abfallmenge steigt unaufhörlich weiter. Allein während der Produktion dieses Magazins, also in etwa drei Monaten, um 500 Millionen Tonnen weltweit. Wir ertrinken in unseren Resten. Müll ist überall: An den tiefsten Stellen der Erde – im Marianengraben – und an den höchsten – auf dem Himalaya. Er existiert mittlerweile in Bäuchen von Fischen und Vögeln, in entleerten Salzstöcken und sogar im Weltall. Daran wird sich auch nichts ändern, solange wir das Wegwerfen als Prinzip erhalten und den Wert einer Sache nicht sehen, nur weil wir sie jetzt gerade nicht mehr brauchen. Die Natur kennt Abfälle übrigens nicht, denn sie arbeitet in natürlichen Kreisläufen. Erst der Mensch setzt mit seinem Über-Verhalten das System unter Stress.

Wie viel Abfall wir wo produzieren und welche Probleme damit gerade auch für Entwicklungsländer verbunden sind, dieser Frage widmen wir unseren Schwerpunkt im aktuellen Heft. Dabei zeigt sich deutlich, dass der Umgang mit Abfall neben dem Klimawandel zu den ganz großen Herausforderungen unserer Zeit zählt. Anders als beim Klimawandel aber, wo es ein Pariser Abkommen gibt, fehlt hier noch der bedeutende internationale Wurf, das Regelwerk, das die Zeichen auf Wiederverwerten statt Wegwerfen stellt.

Für ein konsequentes Umstellen auf zirkuläre Stoffströme plädiert daher der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, in einem Gastbeitrag. Der preisgekrönte Umweltjournalist Joachim Wille geht den weltweit wachsenden Müllbergen in seinem Essay nach und zieht kritische Bilanz der bisherigen (In-)Aktivitäten. Und Maria Cristina Fossi, italienische Meeresforscherin, erklärt in einem Interview, wie das maritime Leben unter dem Fremdkörper Plastik leidet.

Wir als GIZ wollen ebenfalls einen konstruktiven Beitrag leisten. Nicht nur in diesem Heft, in dem wir uns einen vielschichtigen Blick auf das Thema erlauben. Auch in den Projekten, die wir in aller Welt realisieren, um Abfall vermeiden zu helfen und Recyclingsysteme anzuschieben. Und schließlich im Unternehmen selbst: Wir achten schon bei der Beschaffung darauf, dass am Ende möglichst wenig Abfall übrig bleibt, und bevorzugen Mehrweglösungen. Unsere Tonerkartuschen werden recycelt und bei unseren IT-Geräten prüfen wir bereits bei der Ausschreibung, ob man sie reparieren kann. Auch unsere Außenbüros sind aktiv: Das Büro in Thailand hat sich an Säuberungsaktionen von Stränden beteiligt und seinen Papierverbrauch drastisch reduziert. Der Zivile Friedensdienst der GIZ in Kenia startete eine Aktion zum Sammeln und Recyceln seines Mülls, zusammen mit einem lokalen Partner. Zugegeben, das sind noch keine umfassenden zirkulären Systeme, aber wichtige Anfänge, auf denen wir aufbauen können. Oder anders ausgedrückt: Maßnahmen, die wir noch „upcyceln“ werden.

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Ausgabe 1/2019 Schwerpunktthema: China

Der chinesische Drache speit Feuer, es droht die gelbe Gefahr – an angsteinflößenden Sprachbildern rund um China mangelt es derzeit nicht: Häufig schwingen dabei Sorgen, gepaart mit Respekt, mit; meistens haben sie etwas mit Größe, Masse, wirtschaftlichem Gewicht und politischem Einfluss zu tun. Und fast immer steckt dahinter die Furcht, selbst an die Wand gedrückt zu werden.

Chinas Entwicklung ist atemberaubend und voller Superlative. Das Land hat sich in wenigen Jahrzehnten von einer abgeschotteten und landwirtschaftlich geprägten Zen­tralwirtschaft zu einem Produktions- und Exportstandort erster Güte gewandelt. Es hat Armut bekämpft, ist mittlerweile die zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA und beweist dabei enorme Innovationskraft. Mehr noch: China wurde von einem Empfänger- zu einem Geberstaat, von einem weitgehend nach innen gerichteten Land zu einer Weltmacht mit Gestaltungsanspruch – und ist dabei faszinierend und unheimlich zugleich.

Grund genug, uns mit dem „Phänomen China“ eingehender zu beschäftigen. Auch wenn es für akzente unüblich ist, den Schwerpunkt einem einzigen Land zu widmen. Noch dazu, da die klassische Entwicklungszusammenarbeit von Deutschland mit China 2009 endete. Wir tun es dennoch oder gerade deshalb, denn: Als Entwicklungsorganisation mit weltweitem Radius berühren uns Chinas Ambitionen häufig ganz unmittelbar. Ob bei Entwicklungsvorhaben in Afrika, beim globalen Klimaschutz, in internationalen Handels- oder staatsübergreifenden Gesundheitsfragen – ohne Chinas Perspektive zu hören und zu kennen, werden sich zu den großen Herausforderungen unserer Zeit keine Lösungen finden lassen. Als umso wichtiger erachten wir es, diesen vielfach noch unbekannten Akteur auf der internationalen Bühne eingehender zu betrachten; kritisch und wohlwollend, aber auch sachlich und differenziert. Und weniger schnell in der häufig zu kurz greifenden Bewertung. Dazu möchte dieses Heft einen Beitrag leisten. 

Den Fehlwahrnehmungen und Täuschungen in Bezug auf das Land geht China-Experte Professor Eberhard Sandschneider in einem analytischen Essay nach. Eine seiner Schlussfolgerungen lautet: China lässt sich weder aufhalten noch begrenzen. Deshalb sei es empfehlenswert, sich mit diesem international aktiven und selbstbewussten „Reich der Mitte“ möglichst kenntnisreich und konstruktiv auseinanderzusetzen. Und dabei, so möchte ich aus GIZ-Sicht anfügen: unsere Werte aktiv hochzuhalten und, wo nötig, auch zu verteidigen.

Um das China-Bild breit auszuleuchten, haben wir einen facettenreichen Schwerpunkt gestaltet, zu dem neben dem Essay auch ein Interview mit dem chinesischen Wirtschaftswissenschaftler Zheng Han, eine Reportage über Elektromobilität sowie etliche überraschende Stimmen, Zahlen und Fakten zu Land und Leuten zählen. Wir hoffen, Ihnen dadurch das eine oder andere Neue, vielleicht auch Ungewöhnliche über China zu vermitteln. Denn schon der chinesische Lehrmeister Konfuzius wusste: Denken, ohne zu lernen, ist gefährlich. 

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2018

Ausgabe 4/2018 Schwerpunktthema: Frauen

Es ist Zeit für ein Frauenheft, überlegten wir im vergangenen Sommer in der akzente-Redaktion. Rund um den Tisch saßen: ausschließlich Frauen. 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland am 12. November schienen uns Anlass genug, der Frage nachzugehen, wie es um die Gleichberechtigung steht, und zwar weltweit. Was hat sich getan in Sachen Emanzipation in diesem dramatischen Zeitraum, in dem so viel passiert ist – zwei verheerende Weltkriege, aber auch eine bis dahin nie gekannte internationale Zusammenarbeit; große Armut, aber auch beispielloser Wohlstandsgewinn und ein gigantischer Technologiesprung. Wo zwischen all diesen großen Ereignissen waren da die Frauen, fragten wir uns?

Und kamen schnell überein, dass die Frauenfrage mitten hinein gehört in die Analyse der jüngeren Geschichte und Gegenwart. Denn nicht zuletzt in der Entwicklungspolitik wissen wir: ohne Frauen weniger Fortschritt. Ohne weibliche Beteiligung an Entscheidungsprozessen weniger Entwicklung. Aber danach hörten die Gemeinsamkeiten innerhalb der weiblichen akzente-Redaktion dann auch schon auf. Gleichberechtigte Teilhabe sei ein Grundrecht, meinten die einen, und deshalb schon per se erstrebenswert. Frauen in Machtpositionen seien kein Wert an sich, meinten die anderen. Sie müssten einen Unterschied machen, sozialer, gerechter, „moralischer“ handeln. Machen sie das? Und wenn ja, wo? 

Je länger wir diskutierten, desto spannender und relevanter fanden wir das Thema. Umso mehr rangen wir auch miteinander. Zumal sich schnell zeigte, dass es dazu wenig aus internationaler Perspektive gibt. Deshalb baten wir die deutsch-amerikanische Wissenschaftlerin Malliga Och, mit einer forschenden Gender-Brille auf die Welt zu schauen. In der Titelgeschichte dieser Ausgabe zeigt sie, wo Frauen heute überall regieren und warum sie in den Ländern Westeuropas die vergleichsweise größten Chancen haben, politisch Karriere zu machen. Die Autorin geht dabei auch der Frage nach, ob Frauen denn nun anders regieren oder nicht. Eine, die es wissen muss, ist die frühere chilenische Präsidentin Michelle Bachelet. Im Interview verrät sie, welche Zutaten Frauen auf ihrem Weg an die Macht brauchen: vor allem einen wachen Geist und ein offenes Ohr.

Ganz im Sinne grösserer Offenheit haben wir bei der Gelegenheit auch unseren Umgang mit Sprache in akzente noch einmal kritisch beleuchtet. Das Ziel lautet, und darin herrschte dann wieder großer Gleichklang in der Redaktion, eine moderne, inklusive Sprache zu pflegen, aber dabei auch nicht in Korrektheit zu erstarren – eine schwierige Gratwanderung. In diesem Heft haben wir zum ersten Mal alles „gegendert“, das heißt, die Texte sind geschlechtsneutral gehalten, greifen zwei Formen auf oder enthalten den Genderstar *. Wir sehen diese Ausgabe sprachlich als Experiment und sind deshalb auf Ihre Meinung dazu gespannt. 

Zunächst aber hoffen wir, dass das Thema gefällt – sowohl Männern als auch Frauen.

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Ausgabe 3/2018 Schwerpunktthema: Beschäftigung

„Ich bin beschäftigt“ – ein Satz, der in unserem Kulturkreis vor allem meint: „Ich habe zu tun, bitte nicht stören!“ Andernorts kann man darunter auch verstehen: „Ich bin angestellt, habe einen Job.“ Wenn mich wiederum etwas „beschäftigt“, dann sinniere ich oder hänge einem Gedanken nach. Das Wort „beschäftigen“ lädt zu vielen Assoziationen ein.

Das merkten wir auch, als wir diese Ausgabe von akzente planten. Wie können wir der Vielfältigkeit des Begriffs auf wenigen Seiten gerecht werden, fragten wir uns.  Am Ende landeten wir bei den Stichwörtern Job und Arbeit. Und zwar Arbeit, die Einkommen schafft. Denn es ist vor allem diese Form der Beschäftigung, die unsere Partnerländer umtreibt, weil sie Menschen zunächst einmal die Möglichkeit eröffnet, der Armut zu entrinnen.

Doch genau daran mangelt es fast überall auf der Welt, jedenfalls an sicherer und angemessen bezahlter Arbeit. Die offizielle Zahl der unter unsicheren Bedingungen Arbeitenden ist in den vergangenen Jahren gestiegen, auf rund 1,4 Milliarden Menschen. Und die Digitalisierung könnte die Möglichkeiten zur Beschäftigung weiter einschränken bzw. stark verändern, wenn Maschinen Ernten auslesen, Computer Bankgeschäfte erledigen und Roboter die Arbeit im Haushalt übernehmen. Wie der globalen Beschäftigungskrise beizukommen ist, darüber reflektiert der ecuadorianische Weltbank-Ökonom David Robalino in der Titelgeschichte dieser Ausgabe. 

Doch Arbeit kann noch mehr. Arbeit strukturiert Zeit, bringt Menschen dazu, produktiv und innovativ zu sein und sich gebraucht zu fühlen. So wie es Mohammad Mahmood Ibrahim erlebt hat. Der Iraker und ehemalige Peschmerga-Kämpfer hätte nach einer kriegsbedingten Verletzung beinahe aufgegeben. Denn sich mitten im Krisengebiet eine Existenz aufzubauen, ist eine große Herausforderung. „Verzweiflung – dieses Wort reicht nicht aus, um zu beschreiben, wie ich mich gefühlt habe.“ Dann aber konnte er mit internationaler Unterstützung einen kleinen Laden in Erbil eröffnen, der ihm einen Neuanfang ermöglichte. Dieser Laden, so sagt er weiter, habe ihn und seine Familie gerettet, seinem Leben wieder einen Sinn gegeben.     

Welche Konzepte gegen Jugendarbeitslosigkeit wirken, lernen wir aus Tunesien. Dort sorgt ein Bündnis privater und staatlicher Akteure für die zum Arbeitsmarkt passenden Qualifikationen und will damit Perspektiven in der Heimat schaffen. „Für mich gibt es nun wirklich keinen Grund mehr, mein Leben auf der Flucht zu riskieren“, sagt Näher Salem Fadhloun. Damit spricht er für viele andere Jugendliche.

Bezogen auf die Situation junger Menschen weltweit stimmt mich eine Zahl aus dem Heft besonders nachdenklich: Jeweils etwa ein Drittel der Jugendlichen in Albanien und in Südafrika besuchen weder eine Schule, noch haben sie irgendeine andere Form von Ausbildung, geschweige denn ein Einkommen aus Arbeit. Das ist zirka fünf Mal so viel wie in Deutschland. Und nun frage ich mich: Was beschäftigt Sie?

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Ausgabe 2/2018 Schwerpunktthema: Verantwortung

Verantworung zu übernehmen, bedeutet, pflichtbewusst und gewissenhaft vorzugehen. Nicht wegzusehen, sondern zu handeln. Die höhere Kunst besteht gleichsam darin, nicht nur seinen eigenen Vorteil zu suchen, sondern auch das Wohlergehen anderer im Blick zu haben – und beispielsweise Hilfe zu leisten, wenn Not herrscht. Das erfordert Kraft, Mut und Ausdauer.

Die aktuelle weltpolitische Lage ist von einem erstarkenden Nationalismus und Populismus geprägt, von zunehmend ungeklärten Positionen einstiger Weltmächte mit Blick auf internationale Verantwortung, von einem schwächelnden Europa und von einer Vielzahl von Konflikten. In einer solchen Welt wird Deutschland im Verbund mit Europa als Hüter westlicher Werte gebraucht. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Deutschland in den Augen der Welt“, die die GIZ zum dritten Mal durchgeführt hat: eine Befragung von rund 150 Wissenschaftlern, Politikern, Unternehmern und Vertretern aus Kultur und Zivilgesellschaft aus 24 Ländern zu ihrem Deutschlandbild. Wir haben diese Studie zum Anlass genommen, das Thema „Verantwortung“ in den Mittelpunkt unseres Heftes zu stellen.

Der indische Aussenpolitiker und langjährige UN-Diplomat Shashi Tharoor etwa hegt in seinem Essay keinen Zweifel daran, „dass Deutschland ein starker und verlässlicher Akteur sein muss, wenn die Welt künftig erfolgreich ihren Weg durch die Turbulenzen finden soll“. Dabei müsse das Land bei der Stärkung multilateraler Institutionen eine Schlüsselrolle spielen.

Was Verantwortungsübernahme in der andauernden Debatte um Flucht und Migration bedeutet, beleuchten wir anhand eines Projekts am Horn von Afrika. Hier versucht die GIZ im Auftrag der Bundesregierung und der Europäischen Union, Migration in der Region sicherer zu machen: Sie unterstützt den Aufbau von medizinischen Serviceeinrichtungen, bildet Grenzpersonal unter anderem in Erster Hilfe aus und befähigt Justiz- und Polizeibeamte, Menschenhändlern das Handwerk zu legen. Keine einfache Aufgabe und keine, die frei von Kritik wäre.

Die Wahrnehmungen Anderer kennenlernen, zuhören und eigene Gewissheiten infrage stellen – all das, was wir mit der „Deutschlandstudie“ beabsichtigen, erleben auch junge Berufstätige des Parlamentarischen Patenschafts-Programms. Fünf junge Frauen und Männer berichten über ihre individuellen „Augenöffner“.

Wir hoffen, dass diese verschiedenen An- und Aussichten zum Thema „Verantwortung“ Sie dazu anregen, über deutsche, über gemeinsame, aber auch über persönliche Verantwortung nachzudenken.

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Ausgabe 1/2018 Schwerpunktthema: Digitalisierung

Was haben Digitalisierung und internationale Zusammenarbeit miteinander zu tun? Nach den Statistiken zum Netzzugang zunächst wenig. Denn die Mehrheit der 3,9 Milliarden Menschen, die noch offline sind, lebt im sogenannten globalen Süden. Zwei Milliarden Frauen haben nach wie vor keinen Internetzugang. Neun von zehn Jugendlichen ohne Internetanschluss leben in Asien, Afrika und dem pazifischen Raum. Die Ungleichheiten zwischen Nord und Süd, die wir aus Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Ernährung schon kennen – und weiterhin nicht akzeptieren wollen – setzen sich bei der Digitalisierung fort. Das wollen Menschen wie Nanjira Sambuli ändern. Die Kenianerin arbeitet für die World Wide Web Foundation, die sich dafür einsetzt, dass mehr Menschen Anschluss ans Internet erhalten. In ihrem Beitrag ab Seite 18 fordert Sambuli den Netzzugang für alle. 

Viele sollten teilhaben an der Digitalisierung. Niemand sollte mangels Technologie oder wegen sozialer Faktoren ausgeschlossen werden. Auch die Vereinten Nationen sehen das so: In der Agenda 2030 nennen sie einen universalen und erschwinglichen Zugang zum Netz als Ziel bis 2020. Das ist wohl nicht mehr zu erreichen, wie unsere Infografik über die „digitale Kluft“ auf Seite 26 zeigt.

Würde denn dadurch alles besser? Wohl kaum. Der Zukunftsforscher Axel Zweck fordert im 2017 erschienenen „Trendradar 2030“ (trendradar.org/de/trendradar-2030), jeden Trend auf seine Wirkung für die Menschheit hin zu reflektieren. Dabei spielen Werte eine wichtige Rolle. Was wollen wir, was ein Trend kann und mit uns macht? Zweifellos bedeutet der Zugang zum Netz zunächst einen Gewinn an Informationen und ökonomischen Chancen. Doch er bringt nicht nur Segen. Längst warnen Organisationen wie UNICEF vor den negativen Folgen des Konsums. Während Eltern in Industriestaaten sich sorgen, dass ihre Kinder sich durch zu intensive Nutzung isolieren, zu Depressionen neigen, Opfer von Mobbing oder Missbrauch werden, gäben Eltern in Entwicklungsländern viel dafür, ihren Kindern Zugang zum Netz zu ermöglichen.

So ist sie, die Welt. Gerade deshalb lohnt die intensive Diskussion über Chancen und Risiken der Digitalisierung. Sie sollte weltweit geführt werden – unter Einbindung möglichst vieler Stimmen aus allen Ländern. Wir freuen uns, wenn die Texte aus akzente Sie dazu inspirieren, sich Ihre Meinung zu bilden. 

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2017

Ausgabe 3/2017 Schwerpunktthema: Saubere Energie

Eigentlich scheint alles klar, sind die ­Rollen verteilt: auf der einen Seite jene, die den Klimawandel leugnen oder ihn verharmlosen – angeführt vom US-Präsidenten, der hartnäckig Kritik am Pariser Klimaabkommen übt und auszusteigen droht. Auf der anderen Seite jene, die alles dafür tun, das Klima zu retten: Wissenschaftler, Politiker, Unternehmer und viele Umweltorganisationen sensibilisieren die Bürger und werben für einen ressourcenschonenden Umgang mit Energie. Dazwischen die Vereinten Nationen und ein Klimaabkommen, das im November 2017 erneut zur Debatte steht, wenn in Bonn unter der Präsidentschaft von Fidschi mehr als 20.000 Delegierte aus 197 Nationen auf der 23. Weltklimakonferenz darum ringen, die klimaschädlichen Treib­hausgase nachhaltig zu reduzieren.

Warum also ein Magazin zum Thema saubere Energie? Weil Menschen wie der Energieexperte Rainer Schröer sich dafür engagieren, dass Chile in nicht allzu ferner Zukunft womöglich 100 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen bezieht. Angesichts der rasanten Entwicklungen des lateinamerikanischen Landes ein nicht ganz abwegiger Traum, wie unsere Reportage zeigt. Oder weil die Chefin des UN-Klimasekretariats, die Mexikanerin Patricia Espinosa, trotz vieler Rückschläge einen „globalen Enthu­siasmus“ im Kampf gegen den Klimawandel ausmacht, wie sie im Interview mit akzente verrät. Der Einsatz für den Ausbau umweltfreundlicher Technologien und der Energieeffizienz auf internationalem Parkett lohne sich weiterhin, so Espinosa. Und es gibt Menschen wie Imane Lemsafi, die wir in einer Reportage aus Marokko vorstellen. In ihrem Heimatland leistet sie als frisch ausgebildete Energiespezialistin einen Beitrag dazu, dass das Land seine ehrgeizigen Pläne verwirklichen kann: Bis 2020 – so will es die Regierung – sollen 42 Prozent der Stromerzeugung auf alternativen Energien beruhen.

Zu kleinteilig, meinen Sie? Ich persönlich finde: Es ist genau diese Mischung aus Engagement im Großen und Kleinen, die angesichts der massiven Herausforderungen nötig ist. Jede Initiative zählt. Zusammen ergeben sie ein sinnhaftes Ganzes. Denn nur in einem solchen Mix können die komplexen Herausforderungen, die ZEIT-Redakteurin Christiane Grefe in ihrem Essay schildert, bewältigt werden.

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Ausgabe 2/2017 Schwerpunktthema: Afrika

Afrika fordert uns heraus. Wer ein Heft über diesen Kontinent gestaltet, kann eigentlich nur scheitern. Denn wie soll man die 54 Staaten mit ihren etwa 1,1 Milliarden Einwohnern, ihrem großen kulturellen Reichtum und ihrer facettenreichen Geschichte auf ein paar Seiten angemessen abbilden? Bei der Planung zum Schwerpunkt dieser Ausgabe haben wir uns genau diese Frage gestellt. Dennoch haben wir es gewagt.

Denn Afrika beschäftigt uns. Und das nicht erst, seit mit den Fluchtbewegungen auch aus Afrika der Kontinent einmal mehr ins Blickfeld gerückt ist. Denn Afrika ist unser Nachbarkontinent. Es ist der Teil der Erde, in dem sich der weitaus größte Anteil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hohem Engagement für mehr Entwicklung einsetzt. Die Bundesregierung arbeitet derzeit im Rahmen ihrer G20-Präsidentschaft an verschiedenen Initiativen, um mehr Dynamik in die Verbesserung der Lebensperspektiven dort zu bringen. Im Verbund mit afrikanischen und multilateralen Entwicklungsbanken sollen die Rahmenbedingungen für nachhaltige Privatinvestitionen sowie Investitionen in Infrastruktur und Beschäftigung gestärkt werden. Dabei geht es vor allem um die Zusammenarbeit mit jenen Staaten, die selbst gegen Korruption und Steuervermeidung vorgehen. Ist dieses Engagement nur ein weiterer Tropfen auf den heißen Stein? Gewiss nicht. Die Aufmerksamkeit wird bleiben. Zu Recht. Denn: 
Afrika überrascht. Wer nur an Krieg, Katastrophen und Krankheiten denkt, übersieht die vielen kleinen Signale, die aus Afrika kommen: So ist Nigeria 2017 zum ersten Mal bei der Kunstbiennale in Venedig vertreten. Oder Youssou N’Dour, Sänger und Komponist aus dem Senegal: Er tritt regelmäßig in Europa auf und setzt sich als Kulturminister seines Landes unter anderem dafür ein, dass mehr seiner Landsleute Zugang zum Internet haben. Eines scheint klar: Wer sich mit Afrika beschäftigt, darf nicht in seinen Vorurteilen verhaftet bleiben. Der Grat zwischen „Helfersyndrom“ und „Romantisierung“ ist schmal. Nicht zuletzt bei der Auswahl des Titelbildes fiel uns auf, wie schwer es ist, das Typische dieses Kontinents darzustellen, ohne Klischees zu bedienen. 

Vielleicht macht es auch Sie neugierig auf unseren Fokus-Teil in diesem Heft, in dem wir Autoren aus Afrika und Deutschland gebeten haben, ihre Perspektiven auf diesen Kontinent mit uns zu teilen. Eine Stimme ist Kandeh Yumkella, lange Jahre bei den Vereinten Nationen, der nun für das Amt des Präsidenten seines Heimatlandes Sierra Leone kandidieren will. Seine Botschaft: „Europa sollte Afrika als Investitionsmöglichkeit betrachten, es als potenziellen Markt sehen und nicht als Problem.“

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Ausgabe 1/2017 Schwerpunktthema: Agenda 2030

1990 lebten rund 47 Prozent der Menschen in Entwicklungsländern in extremer Armut, also von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag. Heute sind es nach Angaben der Vereinten Nationen nur noch 14 Prozent. Die Zahl der Kinder, die vor ihrem sechsten Geburtstag sterben, ist im gleichen Zeitraum von 12,7 Millionen auf sechs Millionen gesunken. Der Einsatz erneuerbarer Energien hat sich während dieser Zeit mehr als verdreifacht. Positive Tendenzen, auch wenn sich nicht jedes Land gleich gut entwickelt hat. 

Vieles davon geht auf die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen zurück. Die Generalversammlung hatte sie im September 2000 beschlossen – die Halbierung der Zahl der Menschen in extremer Armut und die Bekämpfung des Hungers gehörten dazu. Und doch ist der Blick auf den Zustand der Welt häufig eher skeptisch.

Der deutsche Ökonom Max Roser, der in Oxford lehrt, spricht von einer verzerrten Wahrnehmung und liefert gleich die Erklärung mit dazu: Menschen neigten dazu, das Negative überzubewerten. Wir interviewen Roser in unserer aktuellen Ausgabe. Er sammelt lange Datenreihen und kommt zu dem Schluss, dass es den meisten Menschen heute besser geht als früher. Die Zahl der bewaffneten Konflikte hat sich zwischen 2007 und 2014 allerdings fast verdreifacht – das darf und muss beunruhigen. Denn Konflikte schaden nicht nur kurzfristig der Bevölkerung, sie wirken sich auch negativ auf die langfristige Entwicklung eines Landes aus.

Gerade deshalb ist es wichtig, auch in Krisenzeiten stets einen Kompass zu haben. Das meint Dagmar Dehmer, Politikredakteurin beim Berliner Tagesspiegel, und verweist auf die Agenda 2030. Mit ihr befasst sich der Schwerpunktteil der vorliegenden Ausgabe. Im September 2015 haben sich darin 193 Unterzeichnernationen auf ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum verpflichtet, das den Wohlstand mehrt, ohne die Umwelt weiter zu zerstören. 17 Ziele – von der Förderung widerstandsfähiger Städte über die Gleichberechtigung von Frauen bis hin zur Stärkung staatlicher Institutionen – sollen die Lebensbedingungen auf der Erde in den kommenden 15 Jahren verbessern. Unsere Autorin kommt zu dem Schluss: Die Agenda 2030 ist in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit mehr als nur Prosa.

Das gilt gleichermaßen für die Arbeit der GIZ. Anhand von Reportagen über einen jungen Berufsschullehrer in Afghanistan, den Cashewanbau in Ghana und ein Versöhnungsprojekt in Kolumbien zeigen wir Ihnen, wie auch wir uns von den Agendazielen leiten lassen. 

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2016

Ausgabe 3/2016 Schwerpunktthema: Gesundheit

In Botsuana leben die Menschen heute gut zehn Jahre länger als noch im Jahr 2000. Eine ähnlich beeindruckende Entwicklung hat Ruanda durchlaufen. Beide Länder haben in ihre Gesundheitssysteme investiert, Versicherungen aufgebaut und gegen Aids gekämpft. Das hat nicht nur jedem Einzelnen geholfen, sondern die Länder insgesamt robuster gemacht.

Ein intaktes Gesundheitssystem sorgt für größere Sicherheit und Stabilität. Darauf hat auch die Bundesregierung in ihrem „Weißbuch zur Sicherheitspolitik“ kürzlich hingewiesen. Seuchen wurden darin als eine von zehn zentralen Herausforderungen der staatlichen Sicherheit definiert. Als 2014 die bisher größte Ebola-Epidemie ausbrach, destabilisierte sie ganze Regionen in Westafrika. Gesundheit hat eben nicht nur einen individuellen Aspekt. Sie ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Ebenso wie Frieden, gute Regierungsführung, die Wahrung der Menschenrechte, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Kampf gegen extreme Armut ist eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung die Grundlage für ein Leben in Sicherheit und Würde.

Wenn Deutschland am 1. Dezember die G20-Präsidentschaft übernimmt, wird Gesundheit eines der Themen für den Gipfel im Juli 2017 in Hamburg sein. Schon 2007 in Heiligendamm legten die G8-Staaten ein 45 Milliarden Euro schweres Programm zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose auf. 2015 in Elmau verpflichteten sich die G7-Staaten zur verstärkten Forschung an vernachlässigten Tropenkrankheiten. Auch stockten sie die Mittel für die Impfallianz Gavi auf.

Mit unserem Schwerpunkt Gesundheit wollen wir in dieser Ausgabe von akzente einen Blick auf dieses Thema werfen. Folgen Sie in der Titelgeschichte der Wissenschaftsjournalistin Jana Schlütter nach Südafrika. Erfahren Sie, wie ein Kurznachrichtendienst die Versorgung von Schwangeren verbessert und wie mit intensivem Datenaustausch, ebenfalls über Mobiltelefone, Seuchen eingedämmt werden.

Gesundheit ist ein hohes Gut. Die GIZ arbeitet seit Jahren daran, Krankenversicherungssysteme in Entwicklungsländern aufzubauen, zum Beispiel in Indien, Indonesien, Kambodscha, Kenia und Ruanda. Millionen von Menschen, die sich früher keine Behandlung leisten konnten, bekommen so Zugang zu Ärzten und Krankenhäusern. Auf diese Arbeit sind wir, zugegeben, auch ein wenig stolz.

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Ausgabe 2/2016 Schwerpunktthema: Arbeit

Wenn Asia Khaled Salamed von ihrem zukünftigen Beruf redet, dann liegt Hoffnung in ihrer Stimme: Sobald wieder Frieden in Syrien ist, will sie als frisch ausgebildete Klempnerin in ihre Heimat zurückkehren und ihre handwerklichen Fähigkeiten beim Wiederaufbau einsetzen – „wie die Trümmerfrauen damals in Deutschland“, sagt sie. Arbeit – für die junge Syrerin, die derzeit in Jordanien einen Ausbildungskurs absolviert, steht dies für Zukunft.

Für Zukunft, allerdings auf eine etwas andere Art, steht auch „Arbeiten 4.0“. Die Initiative des Bundesarbeitsministeriums rückt die zukünftigen Arbeitsverhältnisse in den Fokus. Denn die Arbeitswelt ist im Wandel. Wie wollen wir morgen arbeiten? Wie verändert die Digitalisierung unser Berufsleben? Welche Tätigkeiten werden verschwinden, welche neu entstehen? In gar nicht so ferner Zukunft sorgt das „Internet der Dinge“ dafür, dass Maschinen miteinander kommunizieren und uns lästige Arbeiten abnehmen, prognostiziert der amerikanische Autor und Softwarespezialist Martin Ford in einem Interview in diesem Heft. Aber was, wenn dadurch Menschen massenweise ihre Arbeit verlieren?

Dabei könnte es so einfach sein, wenn man dem chinesischen Gelehrten Konfuzius folgen würde: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du musst keinen einzigen Tag arbeiten in deinem Leben.“ Jobs – in vielen Regionen dieser Erde sind sie jedoch Mangelware. Vor allem solche, bei denen man von einer hohen Arbeitsplatzqualität sprechen kann. Auf knapp 200 Millionen Menschen ohne Arbeit kommt die Internationale Arbeitsorganisation, Tendenz steigend. Weltweit arbeiten rund 45 Prozent der Menschen in prekären Verhältnissen, also ohne soziale Absicherung und regelmäßige Bezahlung. In Subsahara-Afrika und Südasien sind es sogar rund 75 Prozent.

Arbeit – ein Phänomen mit vielen Facetten, vor allem aber Ungleichheiten. Gerade deshalb widmen wir diesem Thema die vorliegende Ausgabe von akzente. Folgen Sie dem Wirtschaftsjournalisten Dirk Böttcher durch seine Titelgeschichte, in der er beschreibt, was Arbeit für das Individuum bedeutet und wie in Entwicklungs- und Schwellenländern mehr Jobs entstehen können, und machen Sie sich selbst ein Bild.

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Ausgabe 1/2016 Schwerpunktthema: Vielfalt

 

Aus der Natur wissen wir: Einfalt ist riskant. Sie kann das Zusammenspiel der Tier- und Pflanzenwelt empfindlich stören. Längst betrachten wir Artenvielfalt daher als einen Schatz, den es zu pflegen und zu erhalten gilt. Auch wenn das Bemühen darum oft noch unzureichend ist, den Nutzen haben wir erkannt. Anders in der Gesellschaft. Hier begreifen wir den Vorteil der Vielfalt erst allmählich, verstehen noch nicht lange, dass ein Miteinander von Geschlechtern, Hautfarben, Religionen, Kulturen und Bräuchen wertvoller ist als die Summe vieler Einzelner. Denn das ist einfacher gesagt als getan.

Ganz empfindlich hat uns in Deutschland die Ankunft von rund einer Million Flüchtlingen im Jahr 2015 spüren lassen, wie fragil die Frage der Vielfalt ist. Wie wollen wir leben? Wie vielen unterschiedlichen Menschen gewähren wir Zugang zu unserer Gesellschaft? Und zu welchen Bedingungen? Die hierzulande breit entfachte und weiter andauernde Debatte zeigt einmal mehr, dass Vielfalt zwar ein durch und durch positiv konnotierter Begriff ist – Fülle und Reichtum werden gern als Synonyme verwendet. Doch wenn es das eigene Leben betrifft, mischen sich in die Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Vielfältigen nicht nur positive Töne.

Dabei belegen Studien inzwischen: Vielfalt beflügelt. Sie schafft Raum für Kreativität und damit die Grundlage für Innovationen, die so wichtig sind in unserer globalisierten und digitalisierten Welt. Je mehr Unterschiede Gesellschaften und Unternehmen zulassen, desto produktiver können sie sein – wenn wir uns aktiv mit den Unterschiedlichkeiten befassen und sie nicht einfach nur geschehen lassen. Vielfalt geht über die Einlösung verbriefter individueller Rechte hinaus. Nicht ohne Grund sagte die frühere US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright einmal: „Vielfalt macht unsere Gesellschaften in jeder Hinsicht reicher.“

Aber um Vielfalt muss man ringen. Dies beleuchtet beispielsweise die Autorin der Titelgeschichte, Ingrid Müller vom Berliner „Tagesspiegel“, die neben dem erwiesenen Wert des Anderen auch die Schwierigkeiten benennt, die gelebte Vielfalt mit sich bringen kann. Denn das Zusammentreffen von Unterschieden erfordert ein hohes Maß an Toleranz, das manchmal auch Kraft kostet.

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2015

Ausgabe 4/2015 Schwerpunktthema: Flucht

Mohammed flüchtete aus Mekka, Friedrich Schiller aus Württemberg und Heinrich Heine nach Paris. Schon diese wenigen Beispiele zeigen: Flucht ist so alt wie die Menschheit selbst. Und doch bedeutet sie weit mehr als das bloße Entrinnen aus einer Gefahr. Flucht steht auch für Ansporn, Antrieb und Aufbruch. Denn wo Flüchtlinge ankommen, entsteht unweigerlich Neues. Beispiele dafür gibt es genügend: Ob die Vereinigten Staaten von Amerika seit dem 18. Jahrhundert oder Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – auf lange Sicht hat der Zuzug anderer Menschen deren Entwicklung beflügelt. Diese Tatsache sollten wir nicht vergessen, ohne die großen Herausforderungen des aktuellen Flüchtlingsdramas kleinzureden.

Unser Autor Jochen Stahnke von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geht den Hintergründen der neuen Flüchtlingswelle nach und zeigt dabei auch, dass die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Opfern und Schleppern, nicht immer zweifelsfrei zu ziehen sind. Welche Strategien die Bundesregierung in der Flüchtlingsfrage verfolgt und wie sie Fluchtursachen bekämpft, erklärt Bundesminister Gerd Müller in einem Interview. Schließlich erzählt der preisgekrönte Schriftsteller Saša Stanišić in einer kurzen, ergreifenden Geschichte von seiner eigenen Flucht aus Bosnien.

Unsere Reportagen handeln dieses Mal von Start-ups in Tadschikistan, für die es zündende Ideen und einiges an Mut braucht. Sie berichten von Jobcentern in Ägypten als Strategie gegen die Arbeitslosigkeit dort. Und sie zeigen, wie in der brasilianischen Savanne Cerrado gezielt Feuer gelegt werden, um schlimmere Brände zu verhindern.

Unsere APP für Tablet-PCs bietet interessante Zusatzinformationen: Dort finden Sie zum Beispiel eine Galerie prominenter Flüchtlinge, ein Video zu der Reportage aus Tadschikistan und einen Podcast über junge Ägypter auf der Suche nach dem passenden Job.

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Ausgabe 3/2015 Schwerpunktthema: Klima

 

Wir kennen die „unbequeme Wahrheit“ (Al Gore). Wir wissen: „Die Debatten sind geführt“ (Barack Obama), „die wissenschaftlichen Erkenntnisse eindeutig“ (Kofi Annan). Die Rede ist vom Klimawandel, den die Mächtigen und Großen inzwischen nahezu einstimmig als eine der „wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit“ (Papst Franziskus) bezeichnen. Er ist kein politischer Spuk, der irgendwann wieder vorübergeht, wie manche noch vor einigen Jahren gehofft haben mögen, sondern durchaus real. Ende 2015 treffen sich die Staatenlenker wieder zu einem, vielleicht dem entscheidenden, Gipfel in Paris. Werden sie die Kraft für einen neuen, wirksamen Vertrag zum Klimaschutz aufbringen? Die Rhetorik im Vorfeld spricht dafür, das Verhandlungsklima scheint günstig. Alles blickt erwartungsvoll nach Paris – wir auch.

Unser Autor Joachim Müller-Jung geht in einem Essay der Frage nach, warum nicht alle düsteren Klimaprognosen der vergangenen Jahre eingetreten sind. Er beschreibt außerdem, wo sich Klimaveränderungen schon zeigen und wie sich Menschen und Länder gegen ihre negativen Folgen wappnen. Mary Robinson, die Sondergesandte des UN-Generalsekretärs für den Klimawandel, erklärt in einem Gastbeitrag, warum jetzt alle Staaten dringend gefordert sind – Entwicklungs- und Industrieländer –, wenn auch in unterschiedlicher Weise.

Unsere Reportagen erzählen dieses Mal von Finanzexperten der Deutschen Bank, die Reisbauern in Thailand unterstützen. Sie berichten von jungen Altenpflegerinnen aus Vietnam, die sich in Deutschland eine berufliche Zukunft aufbauen und hier dringend gebraucht werden. Und sie beschreiben starke Unternehmerinnen in Mali.

Unsere App für Tablet-PCs bietet ab sofort interessante Zusatzinformationen rund um die akzente-Themen: Dort finden Sie zum Beispiel ergänzend zur Reportage aus Nicaragua ein Video. Es zeigt, wie sich das Leben der Menschen grundlegend verändert hat, seit das Dorf Ocote Tuma „unter Strom“ steht. 

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Ausgabe 2/2015 Schwerpunktthema: Transparenz

 

Das schönste Haus ist das, welches jedermann offen steht – so lautet eine Weisheit aus „Tausendundeine Nacht“. Und tatsächlich: Das Leben wird vielfältiger, bunter und interessanter, wenn wir der Welt aufgeschlossen begegnen. Gleiches erwarten wir von unseren Freunden, Partnern, Vorgesetzten und schließlich auch von Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dann sprechen wir von Transparenz, von Systemen, die sich nicht abschotten, sondern die zulassen, hereinholen und mitnehmen; die nicht mauern, sondern aufklären und mitteilen. Doch Transparenz muss auch Grenzen haben. Sie endet dort, wo sie zum Einfallstor für Überwachung wird, die Rechte des Einzelnen einschränkt, statt sie zu stärken. Wer will schon ein „gläserner Bürger“ sein? Auch das schönste Haus hat schließlich Türen, die manchmal geschlossen sein dürfen.

Unser Autor Christian Hiller von Gaertringen widmet sich in einem Essay der Frage, wo mehr Transparenz erstrebenswert ist und wo sie schadet. Sein Fazit: Es kommt auf das richtige Maß an, das immer wieder neu bewertet werden muss. Eine feine Abgrenzung zwischen Nutzen und Nachteil von Transparenz in Großunternehmen nimmt auch Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstandsmitglied der Daimler AG, in einem Interview vor.

Unsere Reportagen führen Sie diesmal nach Norwegen, in den Nahen Osten und nach Asien. Die Texte erzählen von Besuchern aus der Mongolei in Oslo und Berlin und von einer jungen Bäckerin in den Palästinensischen Gebieten. Sie berichten vom Neuanfang zweier Rana-Plaza-Opfer in Bangladesch und zeigen, wie Mangrovenwälder in Vietnam vor den Folgen des Klimawandels schützen.

Einen weiteren Schritt in Richtung Transparenz sind auch wir selbst gegangen: Seit kurzem finden Sie Zahlen und Fakten rund um unsere Arbeit im neuen Projektdatenauftritt auf der GIZ-Website. Wie er funktioniert, lesen Sie in der Rubrik „Spezial“.

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Ausgabe 1/2015 Schwerpunktthema: Jugend

 

Früher war alles besser. Wer hat diesen Satz nicht schon mal gehört oder sich an die „guten alten Zeiten“ erinnert? Fragt sich: Warum? Vielleicht, weil wir früher jung waren und die Welt, prall gefüllt mit Möglichkeiten, damals bunter aussah? Beim Übergang in die Welt der Erwachsenen zerplatzen manche Träume, andere entstehen. Noch nie gab es so viele junge Menschen, weltweit mehr als 1,8 Milliarden. Sie alle wollen und sollen teilhaben, sie brauchen Gestaltungsräume, um ihren Lebensweg zu gehen. Doch die größte Generation junger Menschen, die es je gab, kämpft in vielen Regionen mit dem niederschmetternden Gefühl, nicht gebraucht zu werden und keine Chance zu haben, sich in Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen.

Unsere Autorin Uta Rasche hat für Sie junge Menschen aus Spanien und Afghanistan besucht. Im Schwerpunktartikel erfahren Sie, wie M. ihrem Land helfen will und warum Héctor Piedrafita nicht mehr in Villanúa, sondern in Otzberg wohnt. Beide versuchen, trotz schwieriger Bedingungen ihr eigenes Leben aufzubauen. Auf der Suche nach Anerkennung und Perspektiven ist auch Dhieu Williams. Er schreibt in seinem Kommentar, was der Aufbruch in eine eigene Zukunft im krisengeschüttelten Südsudan bedeutet.

Unsere Reportagen aus dem Ausland machen vor allem eines: Appetit. Es geht um Sahnetorten, Biotomaten und Vanille. In Zusammenarbeit mit Unternehmen stärken wir die Vanillebauern in Madagaskar. Die Reportage aus Mexiko zeigt, wie Klimaschutz im Kleinen funktioniert. Wie Bauern in Indien jetzt auch Bananen, Paprika und Tomaten in Bioqualität anbauen, berichten wir außerdem.

Und wir haben einen weiteren Appetithappen für Sie: akzente erscheint ab sofort auch als App für Tablet-PCs. Grafisch in frischem Gewand, warten außerdem einige redaktionelle Neuerungen – gedruckt wie digital – auf Sie.

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2014

Ausgabe 3-4/2014 Schwerpunktthema: Europa

Vor mehr als einem halben Jahrhundert haben Robert Schuman und die anderen Väter Europas den Grundstein gelegt. Seitdem befindet sich das gemeinsame Haus Europa im Bau. Es musste oder, besser gesagt, durfte seitdem viele Male angebaut, erweitert und nachgebessert werden. Wie weit ist der Bau heute gediehen? Buddeln wir noch, gießen wir Beton in die Schalung oder suchen wir schon die Möbel aus? Muss der Bauplan angepasst werden? Stimmt die Statik noch? Wie solide ist das Fundament? Euroskeptiker, die heute wieder zahlreicher werden, würden gar bezweifeln, dass es ein gemeinsames Fundament gibt.

Die Stabilität und Zukunftsfähigkeit des Hauses Europa steht und fällt auch mit der Nachbarschaft – in Zeiten der Globalisierung meint das nicht nur „die von nebenan“. Wird die Welt von Konflikten oder Katastrophen erschüttert, trifft das auch Europa. Sicherheit, Klima, Energie – Europas Glaubwürdigkeit beginnt in Mali, in Bangladesch und in Brasilien.

Unser Schwerpunktartikel betrachtet den aktuellen Stand des Bauwerks Europa und weist auf Herausforderungen hin, mit denen die Union nach innen wie nach außen zu tun hat. Der Kommentar des Kenianers Gilbert Khadiagala zeigt, dass die EU Modell steht für die Architektur anderer regionaler Bündnisse. Im Interview betont Angela Filote, die Vertreterin der EU in Rumänien, dass die Beziehungen im verflixten siebten Ehejahr vertrauter und enger werden.

Unsere Reportagen aus dem Ausland führen Sie diesmal nach Chile und Afghanistan. Eine Fotoreportage aus Georgien zeigt, wie Frauenrechte gestärkt werden. Darüber, wie die Menschen in Südostasien nach den Flutwellen des Tsunamis wieder zu ihren Personalausweisen und Geburtsurkunden kamen, berichten wir außerdem.

Ausgabe 2/2014 Schwerpunktthema: Digitaler Wandel

Unser Leben wird mittlerweile umfassend von Internet, Mobiltelefon und den Möglichkeiten fast grenzenloser Kommunikation und Vernetzung bestimmt. Fast vergessen die Zeiten, als wir noch von der Hand ausgefüllte Überweisungsträger zur Bank tragen mussten, um unsere Rechnungen zu bezahlen. Heute können wir unkompliziert mit Menschen in allen Teilen der Welt kommunizieren, am heimischen Computer einkaufen, Aktien an Börsen in entlegenen Teilen der Welt handeln und uns im Auto vom Navigationssystem zur nächsten Tankstelle leiten lassen.

Unser Artikel „Die Kluft wird kleiner“ zeigt auf, wie sich der digitale Wandel deutlich auch auf dem Gebiet der internationalen Zusammenarbeit bemerkbar macht und in welchem Umfang Informations- und Kommunikationstechniken sowie neue und soziale Medien bereits für eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung eingesetzt werden: von der standortübergreifenden Steuerung von Produktionsprozessen über Wetter- und Marktinformationen für die Landwirtschaft bis hin zu Onlinedienstleistungen von Kommunalverwaltungen. Nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auch und gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Unsere Reportagen aus dem Ausland führen Sie diesmal unter anderem nach Mali, Burkina Faso sowie Georgien. Zwischen Mali und Burkina Faso will die Afrikanische Union Grenzkonflikte beilegen und setzt auf länderübergreifende gemeinsame Projekte mit Einwohnern beiderseits der Grenze. Georgien braucht für sein Wirtschaftswachstum dringend mehr Exporte und will seine jahrtausendealte Tradition des Weinbaus an die Qualitätsstandards westlicher Märkte heranführen.

Welche Schwerpunkte im Mittelpunkt seines Amtes stehen, darüber sprachen wir mit dem neuen Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller. Lesen Sie im Interview über seine Ziele, aber auch über die Frage, wer 2014 Fußballweltmeister wird.

Ausgabe 1/2014 Schwerpunktthema: Sport

Alleine in Deutschland sind 28 Millionen Menschen unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes in Vereinen organisiert. Sport bewegt nicht nur körperlich – seine Verbände sehen sich auch als Bürgerbewegung und suchen den gesellschaftlichen Diskurs in Sachen Integration von Randgruppen, soziales Lernen und gesellschaftliche Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sport ist aber auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sportartikelhersteller schaffen weltweit Hunderttausende Arbeitsplätze und machen Milliardenumsätze mit Ausrüstung, Kleidung und Fanartikeln. Nicht zuletzt sind internationale Großereignisse wie Olympische Spiele oder Fußballweltmeisterschaften sowohl Publikumsmagneten als auch Marktplatz für milliardenschwere Lizenzgeschäfte und Infrastrukturprojekte.

Beide Aspekte des Sports – sowohl der gesellschaftliche als auch der wirtschaftliche – sind für die GIZ und ihre Auftraggeber von großem Interesse. Eine zunehmende Zahl von Projekten weltweit nimmt die sportliche Ausbildung von Jugendlichen in ihr Beratungsrepertoire auf und nimmt die Chancen wahr, die insbesondere Mannschaftssport für die Gesundheitserziehung, die Entwicklung sozialer Kompetenzen und für Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung bieten kann. Nebenbei entstehen Nationalmannschaften und auch Verbandsstrukturen. Und die Fälle nehmen zu, in denen Veranstalter von Großereignissen auf Nachhaltigkeit gerichtete Beratung suchen.

Aus Anlass der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft in Brasilien widmen wir daher dieses akzente-Heft dem Thema „Sport und Entwicklung“. Weitere Artikel führen Sie nach Südafrika und Ruanda. In beiden Ländern spielt Gewalt im Alltag eine große Rolle. In Südafrika wird versucht, sowohl gefährdete als auch gefährdende Jugendliche in die Gewaltprävention einzubeziehen. In Ruanda jährt sich in diesen Tagen zum zwanzigsten Mal der Jahrestag des grauenvollen Genozids von 1994. Wir berichten vom Engagement des Zivilen Friedensdienstes für die Traumabewältigung und die Versöhnung im Lande.

2013

Ausgabe 4/2013 Schwerpunktthema: Konsum, Handel, Verantwortung

Kritische Konsumenten leben ständig in einem Spannungsfeld: Wir wissen um die Probleme globalisierter und arbeitsteiliger Wertschöpfungsketten – wie fehlenden Arbeits- und Brandschutz in Nähereien in Bangladesch und Kinderarbeit in afrikanischen Kakaoplantagen – und treffen unsere Kaufentscheidungen mal mehr, mal weniger konsequent auch nach ethischen Gesichtspunkten. Nicht nur mit Blick auf dieses Dilemma ihrer Kunden stellen Hersteller und Handel die Produktion und den Vertrieb ihrer Produkte zunehmend nach Nachhaltigkeitsgesichtspunkten um, machen soziale und Umweltaspekte zum Teil ihrer Unternehmensstrategie. Zertifizierungen und Labels sowie Corporate Social Responsibility, die Übernahme von Gesamtverantwortung für unternehmerisches Handeln über den engeren betrieblichen Kontext hinaus, sind nicht nur ein kurzfristiges Kalkül, sondern werden für immer mehr Branchen zum Garant für den Erfolg in der Zukunft.

3/2013 Schwerpunktthema: Sicherheit

Für das tägliche Leben können wir uns in Ländern wie Deutschland weitgehend selbst Sicherheit verschaffen. Wir bringen das Auto in die Inspektion, haben einen Rauchmelder in der Wohnung, Sicherheitsschlösser an der Tür und eine Brandschutzversicherung. Für alles Weitere sorgen eine funktionierende Zivilgesellschaft, loyale Ordnungskräfte und eine unabhängige Justiz. Für Menschen in konflikt- und gewaltgeprägten Regionen der Erde sieht das deutlich anders aus, zu nah und allgegenwärtig sind die Bedrohungen, als dass sie sich sicher fühlen könnten. Dort muss das Vertrauen der Bürger in den Staat und seine Institutionen sowie auch zu den Sicherheitskräften neu aufgebaut werden. Eingeübte Muster der Konfliktlösung durch Gewalt müssen durchbrochen werden. Unser Leitartikel widmet sich diesem Thema, beschreibt Rahmenbedingungen und gibt konkrete Einblicke in die Situation in Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo.

2/2013 Ressource Boden

Die Redensart „den Boden unter den Füßen verlieren“ verwenden wir in Situationen, in denen etwas grundsätzlich schiefzugehen droht, selten aber im wörtlichen Sinn. Dabei schwinden die Oberflächenschichten der Erde, der Boden, auf dem wir stehen, tatsächlich. Ackerflächen und Wälder gehen nicht nur durch die Neubildung von Wüsten zurück, auch fortschreitende Urbanisierung und Industrialisierung sorgen dafür, dass täglich Wiesen unter Asphalt und Beton verschwinden. Die Landwirtschaft greift in die Beschaffenheit von Böden ein, die Rohstoffindustrie gräbt weltweit nach Bodenschätzen. Um die Nutzung der wenigen verfügbaren Flächen konkurrieren oft gleich mehrere Interessenten und Branchen. Immer augenfälliger wird, dass nicht nur Erdöl, Mineralien und Edelmetalle nicht erneuerbare Rohstoffe sind, sondern dass der Boden selbst eine endliche Ressource sein könnte. Der Schwerpunktartikel dieser Ausgabe, „Die vergessene Ressource“, zeigt, was mit dem Boden unter unseren Füßen passiert.

1/2013 Schwerpunktthema: Demografie

Wie planen wir unsere Zukunft? Welche Fakten und Annahmen müssen wir unseren Überlegungen und Entscheidungen zugrunde legen? Neben dem Klimawandel, der fortschreitenden Globalisierung und der fragilen Balance der gegenwärtigen Weltpolitik sind demografische Entwicklungen wichtige Einflussfaktoren für die Gestaltung der Welt von morgen. Wo ganze Gesellschaften vergreisen oder im Gegenteil Jugendliche ohne Perspektive auf Ausbildung, Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe die Bevölkerungsmehrheit bilden, wo Bevölkerungsschichten abwandern und ihr Glück anderswo suchen, wo ländliche Regionen verwaisen und Städte aus den Fugen geraten, drohen Verwerfungen und Konflikte, die auch die Erfolge der ambitioniertesten und erfolgreichsten Entwicklungen schnell zunichtemachen können. Unser Schwerpunktartikel „Megafaktor Demografie“ zeigt, wie Trends bei der Bevölkerungsentwicklung in alle Bereiche der internationalen Zusammenarbeit hineinwirken und welche Vorkehrungen Gesellschaften treffen müssen und können, um nicht davon eingeholt zu werden. Die Befunde und Prognosen der Demografie helfen hierbei.

2012

4/2012 Schwerpunktthema: Klimawandel

Der Klimawandel steht immer wieder auf der politischen Tagesordnung, zuletzt war es so bei der internationalen Klimakonferenz in Doha. Die Maxime „den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und sich an die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels anpassen“ ist nicht neu, aber immer wieder aktuell. Die Rollen und das Selbstverständnis wichtiger Protagonisten im Kampf gegen den Klimawandel haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Insbesondere die Schwellenländer sind in den Fokus getreten. Ihre Wirtschaftsleistung stellt sie, was CO2-Emissionen betrifft, vor ähnliche Probleme wie bisher die klassischen Industrieländer. Sie ermöglicht es ihnen aber auch, als Geber selbst Klimaaktivitäten zu finanzieren. Neue nationale und internationale Finanzierungsmechanismen sind entstanden und die Privatwirtschaft engagiert sich verstärkt in Sachen Klima. Nicht zuletzt wirft die Energiewende in Deutschland – der Ausstieg aus der Atomkraftnutzung – eine Vielzahl klimarelevanter Fragen auf. Zeit also, das Thema neu zu beleuchten.

3/2012 Schwerpunktthema: Finanzsysteme

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Vertrauen vieler Bürgerinnen und Bürger in die Redlichkeit und Integrität der Finanzwirtschaft stark erschüttert. Die wichtige Rolle der Finanzwirtschaft bei der Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat wird vom verzerrten Bild skrupellos spekulierender Investmentbanken überschattet. Dabei gewähren Sparkassen auch weiterhin Verbrauchern dringend benötigte Kredite, übernehmen Banken Anschubfinanzierungen für Start-up-Unternehmen und führen Gehaltskonten für Millionen von Menschen. Eigens hierfür ausgelegte Finanzprodukte und Förderinstrumente können sogar ökologischen und Klimaschutzzielen zum Durchbruch verhelfen. Lesen Sie im Schwerpunktartikel „Anwälte des Wandels“, wie sichere und gut regulierte Finanzmärkte Raum schaffen für Veränderung, Wachstum und Fortschritt und wie die GIZ weltweit Regierungen und Wirtschaft bei der Gestaltung der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für einen verantwortungsvoll agierenden Finanzsektor berät.

2/2012 Schwerpunktthema: Tranformation

Transformation – dieser Begriff lässt sich aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten. Im vorliegenden Heft nähern wir ihm uns über die Stadtentwicklung. Megastädte wie Tokio, Mexiko-Stadt oder New York sind einem ständigen Wandel unterworfen. Neben politischen, wirtschaftlichen und sozialen Spannungen, die in allen Metropolen zu finden sind, bieten diese Konglomerate als Zentren des gesellschaftlichen Lebens aber auch ein enormes kreatives Potenzial, das von Wirtschaft, Staat und Bürgern genutzt wird.

1/2012 Schwerpunktthema: Politische Teilhabe

Der Grundstein für eine funktionierende Demokratie ist der kontinuierliche Dialog zwischen Staat und Gesellschaft. Denn politische Partizipation geht weit über die Teilnahme an Wahlen hinaus. Partizipation stellt sicher, dass alle, auch benachteiligte Bevölkerungs- gruppen, ihre Bedürfnisse geltend machen können und dass es zu einem fairen Austausch der unterschiedlichen Interessen kommt. In der Rubrik „akzentuiert“ geben wir Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Projekte, die die GIZ im Auftrag der Bundesregierung in diesem Kontext durchführt. Unter dem Titel „Wenn Politik ganz nahe kommt“ führen wir Sie unter anderem nach Tunesien, Bolivien und Sambia.

2011

4/2011 Schwerpunktthema: Rohstoffe

Coltan, Kobalt, Palladium – diese Rohstoffe zählen zu den wichtigsten Bestandteilen vieler Hightech-Produkte. Doch häufig kommen die teilweise enormen Einnahmen aus der Rohstoffgewinnung nicht den Menschen in den jeweiligen Förderländern zugute. Im Auftrag der Bundesregierung berät die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Partnerländer auf dem Weg zu einer größeren Transparenz im Rohstoffsektor. Was noch alles getan wird, damit Öl, Gold und Co. nicht zum Fluch, sondern zum Segen für die betroffenen Staaten werden, steht in der Rubrik „akzentuiert“.

3/2011 Schwerpunktthema: Stadt & Land

Weltweit wachsen die Städte, immer mehr Menschen zieht es dorthin. Gleichzeitig profitieren auch ländliche Regionen von diesem Phänomen. Vielfältige und komplexe Beziehungen zwischen Stadt und Land zeigen: Spricht man von Entwicklung in ruralen und urbanen Räumen, sollte man nicht von einem Gegensatzpaar ausgehen. Stadt und Land sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Entwicklung funktioniert dort am besten, wo Planer die Bevölkerung einbinden und ihre Konzepte regional anlegen.

2/2011 Schwerpunktthema: Verantwortlich wirtschaften

Angesicht der Auswirkungen des Klimawandels und knapper Ressourcen stellt sich immer wieder die Frage nach einem zukunftsfähigen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell. Die Ausrichtung von Volkswirtschaften auf umweltfreundliche Produktions-, Handels- und Konsummuster ist Basis für nachhaltiges Wachstum und kann gleichzeitig Voraussetzung für die Reduzierung von Armut und die Förderung von Wohlstand weltweit sein. Verantwortungsvolles Wirtschaften erfordert, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen. Eine Herausforderung, der sich immer mehr Länder stellen – im Norden und im Süden. Das Jahresthema „Verantwortlich wirtschaften – nachhaltig entwickeln“ wurde in Kooperation mit der KfW Entwicklungsbank gestaltet.

1/2011 Schwerpunktthema: Bildung

Bildung bringt die Entwicklung voran. Von der Grundschule bis zur Universität, vom Lernen des Alphabets bis zur Berufsbildung – der Begriff „Bildung“ ist so vielseitig wie die Herausforderungen, die anzugehen sind, wenn Bildungsdefizite in Partnerländern behoben werden sollen. Worum genau geht es bei Bildung? Was muss getan werden, damit möglichst viele junge Leute in den Genuss von Schul- und Berufsausbildung kommen? Menschen mit einer guten Basis- und Berufsausbildung haben bessere Chancen auf ein gesundes Leben ohne Armut. Das nützt nicht nur dem Einzelnen, sondern hilft der ganzen Gesellschaft. Warum ist „Bildung für alle“ dennoch keine Selbstverständlichkeit?

2010-1998

2010 - 1998 Ausgaben

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