Halbzeit bei der Agenda 2030 – wie weit sind wir mit den 17 Nachhaltigkeitszielen?
Der Anspruch war ehrgeizig, die Bilanz ist ernüchternd: Nach derzeitigem Stand werden die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) auf breiter Front verfehlt. Das bedeutet, es leben immer noch viel zu viele Menschen in Armut, leiden Hunger, sind krank, werden diskriminiert oder ausgebeutet. Das Versprechen „Leave no one behind“, das die SDGs bei deren Verabschiedung im Jahr 2015 begleitete, wurde noch nicht eingelöst. Immer noch lassen wir Hunderte Millionen Menschen zurück.
Welches SDG werden wir erreichen?
Nach Berechnungen der Vereinten Nationen befindet sich die Welt gerade einmal bei 15 Prozent der Nachhaltigkeitsziele samt Unterzielen auf einem guten Weg. Bei der Hälfte gab es Fortschritte, aber sie reichen nicht aus. Und bei knapp einem Drittel gingen Entwicklungsgewinne sogar wieder verloren.
Dabei haben vor allem die diversen Krisen die Welt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit zurückgeworfen. Ob die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die wachsende Schuldenkrise, die deutliche Zunahme lokaler und regionaler Konflikte oder schlechte Regierungsführung – sie alle wirken sich dämpfend auf das Erreichen der SDGs aus.