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GIZ-Akzente-3-15-Deutsch

23 AKZENTUIERT resschnitt um 65 Prozent verringert. Im Februar 2015 wurde mit knapp 14 Millionen Quadratkilometern Aus- dehnung der arktischen Eisfläche ein Allzeit-Negativre- kord für den Winter festgestellt. Nordwest- und Nordost- passage sind inzwischen einen Großteil des Jahres nahezu eisfrei. Ähnliche Schmelzrekorde werden längst auch auf der Antarktischen Halbinsel ausgemacht. Die Zahl der Hitzewellen hat sich vervierfacht Eine Konsequenz der Gletscherschmelze ist ein höherer Meeresspiegel. Der Weltklimarat prognostiziert einen An- stieg zwischen einem Viertel- und etwas weniger als einem ganzen Meter bis zum Jahr 2100. Auf jeden Fall beschleu- nigt sich der Anstieg von derzeit 2,6 Millimetern pro Jahr weiter. Auch beim Wetter verdichten sich die Hinweise auf eine Zuspitzung der Lage in weiten Teilen der Welt. Vor allem bei den Hitzewellen herrscht inzwischen Klar- heit: Ihre Zahl hat sich seit Beginn der Industriellen Revo- lution vervierfacht. Bei einer Erwärmung von vier Grad dürfte sie um das 62-fache steigen. Die entscheidende Frage, die schon auf dem Ko- penhagener Klimagipfel 2009 die politischen Gemüter bewegt hat, lautet daher: Wie realistisch ist ein Tempe- raturanstieg von maximal zwei Grad? Und selbst wenn dies gelingen sollte: Wird damit das international ver- einbarte Ziel eingehalten, eine „gefährliche Erwär- mung“ zu vermeiden? Um sich an den Klimawandel an- zupassen, wenn er sich denn tatsächlich nicht verhin- dern lässt, sind in vielen Ländern mittlerweile private, regionale und kommunale Initiativen angelaufen. Doch dazu braucht es Geld, viel Geld: Nach Berechnungen der Weltbank dürften die nötigen Anpassungsmaß- nahmen bis zur Mitte des Jahrhunderts bei einer Erwär- mung von zwei Grad zwischen 70 und 100 Milliarden Euro jährlich kosten. In New York City, einer der am dichtesten bevöl- kerten Metropolen überhaupt, rechnete man bisher mit einer Jahrhundertflut etwa alle 80 Jahre; ab Mitte des Jahrhunderts dürften solche Überschwemmungen alle 19 Jahre passieren. Deshalb hat die Stadt unter Beteiligung der Bevölkerung einen Maßnahmenkatalog beschlossen, genannt „One New York“, der Dutzende Neuerungen aufführt – von neuen Schutzwänden und Deichen bis hin zum Anpflanzen von 950.000 Bäumen, die den grünen Kern der Stadt bilden und zusätzlich vor Hochwasser schützen sollen. Auch in der UNESCO-Stadt Cusco, mitten in den peruanischen Anden gelegen, wird derzeit ein ehrgei- » Der Film „The History of Climate Change Negoti­ ations in 83 seconds“ erzählt in aller Kürze die Geschichte der Klima- verhandlungen: amüsant, kurzweilig und – zugege- benermaßen – auch etwas vereinfachend. www.youtube.com/ watch?v=B11kASPfYxY (nur auf Englisch ­verfügbar) Curitiba – Brasiliens grüne Metropole Die Stadt hat frühzeitig auf Nachhaltigkeit gesetzt. Dadurch ist der CO2-Ausstoß um ein Viertel niedriger als in anderen brasilianischen Großstädten. 52 m2 GRÜNFLÄCHE PRO PERSON 60 % DER EINWOHNER BENUTZEN DEN ÖFFENTLICHEN PERSONENNAHVERKEHR 1.100 busSE, TÄGLIch 12.500 FAHRTEN, mehr als 1,3 millionen passAgiere 70 % MÜLL WIRD RECYCELT Großes Ziel: grüne Stadt Viele Metropolen haben sich konkrete Ziele zur Min- derung von Treibhausgasen gesetzt, manche davon sehr ehrgeizige. Auch einige Orte in Entwicklungslän- dern gehören mittlerweile dazu. Quellen: Vereinte Nationen, City of Capetown, London School of Economics, Natural Resources Defense Council, City of Curitiba, Green Planet Monitor, Mother Nature Network, Asia-Pacific Research Center, C40 Cities Frankfurt Die Stadt am Main hat sich vorgenommen, bis 2050 ohne CO2-Emissionen auszukommen. ASPEN Die US-Stadt möchte ihren Strom bis Ende 2015 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen. BOGOTÁ Bis 2019 will die kolumbianische Hauptstadt rund 16 Prozent weni- ger Treibhausgase produzieren. DA NANG Die vietnamesische Hafenstadt möchte ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 14 Prozent senken.

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