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GIZ-Akzente-3-15-Deutsch

12 akzente 3/15 EXPONIERT liehen sich die Bauern Geld bei der Land- wirtschaftsbank oder bei ihrer Kooperative. Die Zinsen seien aber recht hoch und oft er- hielten sie nicht den vollen Betrag. Er hoffe, einen verbesserten Zugang zu Krediten zu bekommen. Sievers nickt. Die Bauern erzählen von weiteren Schwierigkeiten. So gebe es derzeit Probleme mit dem Marktzugang, sagt einer: In der Re- gion werde momentan mehr Reis produziert, als Zwischenhändler aufkaufen. Oft blieben die Bauern daher auf einem Teil ihres Reises sitzen. Und das bei hohen Produktionskos- ten: Da viele junge Leute die Region verlie- ßen, um in Bangkok oder in anderen Städten zu arbeiten, müssten die Bauern zusätzlich Tagelöhner anheuern. Man müsse die Jungen dazu bringen, sich wieder stärker für die Landwirtschaft zu interessieren, meint einer der Männer. Ein anderer sagt, er hoffe, durch den Einsatz von Maschinen seine Produkti- onskosten senken zu können. Die seien bis- her zu hoch. Sievers und Verseckas hören auf- merksam zu. Bei der Finanzierung neue Wege zeigen „Das Treffen hat mir gezeigt, dass es sehr enga- gierte Leute gibt, die ein Interesse daran ha- ben, die Qualität ihrer Produkte zu verbes- sern“, sagt Sievers nach der Begegnung mit den Reisbauern. Deren Bereitschaft, neue ­Wege zu gehen, um ihr Auskommen zu ver- bessern, wollen Sievers und Ver­seckas unter- stützen, indem sie für die Thailänder ein ­Finanzierungsmodell ausarbeiten. „Wir schau- en: Was kann ein Bauer an Reis produzieren, was bekommt er dafür, was hat er für Kosten, was braucht er für seinen privaten Haushalt?“, erklärt Sievers. „Auf der anderen Seite untersu- chen wir: Welche Finanzierungsmöglichkeiten stehen ihm zur Verfügung, was kostet ihn das? Und passt das überhaupt?“ Nach Thailand gekommen sind der Deutsche und der Litauer durch ein interna- tionales Freiwilligenprogramm, das von der GIZ organisiert und koordiniert wird. Dabei stellen deutsche Unternehmen für einige Wochen ihre Mitarbeiter für gemeinnützige Zwecke in aller Welt zur Verfügung. „Sie Die Deutsche Bank fördert ehrenamtliches Engagement ihrer Mitarbeiter. Warum – was hat das Unternehmen davon? Mit unserem gesellschaftlichen Enga- gement gehen wir drängende soziale He- rausforderungen an. Besonders wichtig ist es uns, junge Menschen in ihrer persönli- chen Entwicklung zu fördern und für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Wir mo- tivieren unsere Mitarbeiter, sich in sozia- len Projekten zu engagieren, und verstär- ken damit die Wirkung unserer Initiativen. Damit hat im vergangenen Jahr weltweit fast jeder vierte Mitarbeiter der Deutschen Bank ganz persönlich Verantwortung für die Gesellschaft übernommen. Wie funktioniert die internationale Freiwil- ligenarbeit der Deutschen Bank? In unserem „Corporate-Community- Partnership-Programm“ geben Spezialis- ten aus den verschiedensten Bereichen der Bank in rund vierwöchigen Projektein- sätzen ihr Fachwissen an gemeinnützige Organisationen in Schwellen- und Ent- wicklungsländern weiter. Sie werden für die Zeit ihres Einsatzes bezahlt freigestellt und beraten vor Ort zum Beispiel Sozial- unternehmer oder Bildungseinrichtungen. Sie entwickeln Marketingstrategien und Finanzierungsmodelle oder evaluieren Ge- schäftspläne. Die Mitarbeiter erwerben neue Fähigkeiten und erweitern ihren Ho- rizont, indem sie Erfahrungen außerhalb ihres gewohnten Arbeitsumfeldes sam- meln. Das trägt auch dazu bei, die Identi- fikation und Zufriedenheit mit der Deut- schen Bank als Arbeitgeber zu steigern. Wir verfolgen demnach nicht nur das Ziel, die sozioökonomischen Bedingungen dieser Länder zu verbessern, vielmehr führen wir eine Win-win-Situation auf al- len Ebenen herbei. Welches Feedback haben Sie bisher von den Mitarbeitern bekommen? Wir verzeichnen auf beiden Seiten ein wirklich sehr hohes Maß an Zufriedenheit. Als motivierend empfinden die Mitarbeiter die Tatsache, dass sie in kurzer Zeit viel bewirken können. Wir stellen immer wie- der fest, dass sie auch nach Projektende mit unseren Partnern oder mit Mitgliedern der sozialen Organisationen in Kontakt bleiben. Bei ihrem internationalen Freiwilligenpro- gramm arbeitet die Deutsche Bank mit der GIZ zusammen. Warum? Die GIZ ist in den Ländern, in denen wir unsere Projekte durchführen, direkt vor Ort. So wissen wir, dass unsere Mitarbei- ter bei ihren freiwilligen Einsätzen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bestens begleitet werden. Wir planen der- zeit ein Nachfolgeprojekt zur weiteren Un- terstützung der überregionalen Reisinitia- tive in Thailand. Ein weiteres Team aus zwei Spezialisten soll helfen, diese Initia- tive voranzutreiben. „Verantwortung für die Gesellschaft“ Suzana Schäfer ist Projektmanagerin Corporate Volunteering bei der Deutschen Bank. > INTERVIEW

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