akzente 4/15 7 Tetyana Kashchenko, Dozentin an der Kiewer Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur. Sie hat den neuen Masterstudiengang „Energieeffizientes Bauen“ mitentwickelt. Wie wichtig ist das Thema Energieeffizienz derzeit in der Ukraine? Energieeffizienz und neue Ressourcen sind Themen von großer Bedeutung – unter anderem, weil die Strompreise seit Jahren steigen. Einer der wichtigsten Wege, um Energie und damit Geld zu sparen, ist die richtige Isolierung von alten Gebäuden – und neue Häuser müssen nach den modernsten Standards ge- baut werden. Im Sommer 2016 schließt der erste Jahrgang des neu- en Studiengangs ab. Was wird die Absolventen von anderen unterscheiden? Wir haben ihnen eine neue Vision von Architektur ver- mittelt, in der sich Ökologie, Energieeffizienz und ein ganzheitlicher Ansatz vereinen. Wie wurde der Studiengang entwickelt? Wir haben in den vergangenen fünf Jahren intensiv mit der GIZ zusammengearbeitet und dabei unsere Ziele in der Architekturausbildung ganz klar definiert. In vielen Seminaren haben wir uns dafür mit Spezia- listen aus Deutschland – mit Ingenieuren und Archi- tekten – über Erfahrungen, Methoden und Materialien ausgetauscht. www.knuba.edu.ua/eng UNESCO-GENERALDIREKTORIN IRINA BOKOVA am Weltalphabetisierungstag 2015. Noch immer können 757 Millionen Menschen nicht lesen und schreiben. „Alphabetisierung ist EINE unabdingbare Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.“ DREI FRAGEN AN SPORT FÜR ENTWICKLUNG Von der sozialen Kraft des Sports ist Auma Obama überzeugt. Mit ihrer Stiftung Sauti Kuu bietet die Halb- schwester des US-Präsidenten Kindern deshalb unter anderem Fußballtrainings an. In Kogelo in Kenia hat die Stiftung dafür nun einen eigenen Platz. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung baute die GIZ die Anlage und stellte Aus- rüstung zur Verfügung. Sie unterstützt die Stif- tung auch weiterhin: bei der Pflege von Platz und Material und der Fortbildung von Trainern. Kinder in Kenia stärker machen ERNEUERBARE ENERGIEN Bis zu 40.000 Kricketfans kommen an Spielta- gen ins M.-Chinnaswamy-Stadion im indischen Bangalore. Ein guter Ort also, um viele Menschen zu erreichen und für erneuerbare Energien zu werben. Mit Unterstützung der „Green-Wicket- Kampagne“, gegründet vom Bundes- staat Karnataka, dem dortigen Kricket- verband und der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat sich das Stadion in eine grüne Arena verwandelt. Eine Anlage auf dem Tribü- nendach sammelt bis zu 35 Millionen Liter Regenwasser im Jahr, damit wird zum Beispiel das Spielfeld bewässert. Ein Solarsystem versorgt Umkleiden und andere Bereiche mit sauberem Strom. Die Arena ist das erste Kricket- stadion weltweit, das mit Sonnenener- gie betrieben wird. Durch die Anlage werden jährlich 600Tonnen CO2 einge- spart. Überschüssiger Strom fließt ins Netz der Stadt, so dass sich die Investi- tion nach vier Jahren rentieren wird. Stadion mit Strahlkraft FOTO:IMAGO/SVENSIMON,ILLUSTRATION:ELLIOTBEAUMONT akzente 4/157