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GIZ-Akzente-4-15-Deutsch

ENGAGIERT 35akzente 4/15 > Ansprechpartner Khaled Karara > khaled.karara@giz.de Im Stadtteil Warraq, wo Sobhy wohnt, sind viele junge Menschen arbeitslos. Sie sitzen zu Hause oder in den Kaffeehäusern und wissen nicht, wie sie einen Job finden sollen. Genau solche Leute will das deutsch-ägyptische Be- schäftigungsbündnis erreichen. Es verteilt In- foblätter, veranstaltet Messen und ermuntert Arbeitssuchende, in eines seiner Jobcenter zu kommen – so wie es auch Mahmoud Sobhy getan hat. Dort hat ihm besonders das Vorbe- reitungstraining gefallen: „Man ist uns mit Respekt begegnet. Der erste Tag war noch gar nicht vorbei, da habe ich mich schon auf den zweiten gefreut.“ Danach ging alles sehr schnell. Das Job- center organisierte ein Vorstellungsgespräch für ihn bei der Autozulieferfirma, er wurde eingestellt und kontrolliert seitdem die Pro- dukte am Ende eines Montagebandes. Er ge- nießt es, Teil eines funktionierenden Systems zu sein. „Ich habe das Gefühl, etwas Wichti- ges zu tun, weil ich Geräte herstelle, die für bekannte Automarken sind.“ Mahmoud Sobhy ist nun sozialversichert und hat 21 Tage Urlaub im Jahr. Das Kanti- nenessen und die Fahrt mit dem Firmenbus sind kostenlos, Überstunden werden bezahlt. Eine Krankenversicherung gibt es nicht, aber wenn Mitarbeiter erkranken, werden sie bei Vertragsärzten und in Vertragskliniken auf ­Firmenkosten behandelt. Nur der Arbeitsweg ist Sobhy zu lang. Für die 30 Kilometer von Warraq bis zum Werkstor in Nasr City braucht er zwei Stunden, weil er erst am Hauptbahn- hof in den Firmenbus umsteigen kann. Deshalb spielt er mit dem Gedanken, sich eine neue Stelle zu suchen. Vielleicht bekommt er dort auch mehr Geld. Sein Mo- natsgehalt bei Samaya beträgt umgerechnet knapp 120 Euro, ein marktübliches Gehalt. „Natürlich nehme ich was Besseres, wenn ich was Besseres finde.“ Noch weiß er nicht, wann er mit der Suche beginnen wird. Si- cher ist nur, betont er, dass er dafür auf je- den Fall wieder zu einem Jobcenter des Be- schäftigungspakts gehen wird. HAUPTSTADT: Kairo EINWOHNER: 83,3 Millionen1 BRUTTOINLANDSPRODUKT: 286,5 Milliarden USD2 WIRTSCHAFTSWACHSTUM: 2,2 Prozent3 RANG IM HUMAN DEVELOPMENT INDEX: 110 (von 187) Quelle: 1 2 3 Weltbank 2014 Für Gute, sichere Arbeit Projekt: Teilhabe durch Beschäftigung – DEN Zugang ZUM Arbeitsmarkt erleichtern Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Nationale PartneR: Nationaler Beschäftigungspakt, Dachverband für wirtschaftliche Entwicklung LAUFZEIT: 2014 bis 2017 Die Arbeitslosigkeit in Ägypten ist hoch, insbesondere unter jungen Menschen. Zu- gleich finden viele Unternehmen keine geeigneten Mitarbeiter. Die GIZ unterstützt den Nationalen Beschäftigungspakt dabei, bessere Vorbereitungs- und Vermitt- lungsangebote zu entwickeln. Zugleich berät sie den Dachverband für wirtschaftli- che Entwicklung, wie sich die Qualität der Jobs in der verarbeitenden Industrie erhöhen lässt. Die GIZ unterstützt das Projekt seit 2011 im Auftrag des Bundesmi- nisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Auswär- tigen Amts. Inzwischen haben die Partner mehr als 4.000 Ägypter und Ägypterin- nen in einen Job vermittelt. Jeden Monat kommen 130 weitere hinzu. Rund 500 Unternehmen nutzen die Dienstleistungen des Pakts. ÄGYPTEN www.nep-egypt.com Ägypten Sudan Saudi-Arabien Libyen Israel Quelle: 123

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