AKZENTUIERT akzente 4/1524 » WASSERVERSORGUNG Projekt: FLÜCHTLINGE WERDEN ZU KlempnerN AUSGEBILDET Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche zusammenarbeit und entwicklung PolitischeR Träger: Jordanisches Wasserministerium Laufzeit: 2014 BIS 2016 JORDANIEN Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Die vielen Flüchtlinge aus Syrien lassen Wasser noch knapper werden, besonders in der Gegend von Amman und Irbid. Dort bildet die GIZ Klempner aus. Darunter sind viele Flüchtlinge, die so dazu beitragen, dem Wassermangel und dem durch Lecks verursachten Wasserverlust entgegenzuwirken. www.giz.de/de/weltweit/32347.html 3 AUS DER ARBEIT DER Menschenrechte Projekt: Schutz elemENtarer Rechte für Flüchtlinge und Vertriebene Auftraggeber: bundesministerium für wirtschaftliche zusammenarbeit und entwicklung, Europäische Union PolitischeR Träger: Technisches Planungssekretariat Ecuador Laufzeit: 2013 BIS 2016 ECUADOR Das Grenzgebiet von Ecuador und Kolumbien ist gefährlich, nicht zuletzt wegen des lange andauernden Konflikts in Kolumbien. Die GIZ unterstützt Ecuador dabei, Flüchtlinge und Vertriebene in der Region besser zu schüt- zen, indem sie unter anderem juristische und soziale Beratung bekommen. www.giz.de/de/weltweit/15019.html 4 es sich mit dem Schlepperwesen. „Wenn man einen Schlepper verhaftet, einen Weg dichtmacht, tauchen am nächsten Tag zehn neue auf.“ Fast 3.000 Menschen sollen allein in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunken sein. Auf mindestens ebenso viele schätzt die Internationale Organisation für Migration die Zahl derer, die in der Wüste verdursteten: in Niger, in Li- byen oder im Gebiet zwischen Sudan und Tschad, wohin sich die Menschen vor den Kriegen in Darfur oder im Südsudan flüchteten. Oft verwischen dabei die begriff- lichen Trennungen zwischen Auswanderung, Migration, Flucht oder Vertreibung. Der Gambier Abubakar Demba sagt, er sei in bitterster Armut aufgewachsen und habe keine Perspektive. Die Polizei habe ihn geschlagen – das mag gering anmuten im Vergleich zu dem, was etwa sy- rische Flüchtlinge erdulden müssen. Dennoch ist auch Demba bereit, sich auf eine Reise zu machen, die ihn das Leben kosten könnte. Bürokratische Spitzfindigkeiten spielen auf der Flucht keine Rolle Die Unterscheidung in Flüchtlinge, im eigenen Land Vertriebene oder Migranten macht für die Betroffenen oft keinen großen Unterschied. Etwa im Vierländereck Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun, in dem die Ter- rormiliz Boko Haram wütet. Dort siedeln Angehörige verschiedener Ethnien in allen Staaten. Die meisten be- sitzen keine Pässe. Eineinhalb Millionen Menschen sind hier auf der Flucht. Besonders Frauen leben in ständiger Angst, entführt, zwangsverheiratet oder vergewaltigt zu werden. So auch Kouli Ali, die zwei Wochen lang in der Ge- fangenschaft von Boko Haram war, wie sie in Diffa, im Grenzgebiet zwischen Niger und Nigeria, berichtet. „Sie kamen früh am Morgen nach Damasak“, sagt Kouli, „es waren mehr als 1.000 junge Männer und zwei Alte, die gesagt haben, was die Kämpfer machen sollten.“ Kouli ist 21 Jahre alt. Sie sitzt zwischen ihren Verwandten und Nachbarn unter einem Baum am Stadtrand von Diffa. Die Terroristen seien von Haus zu Haus gegangen. „Sie schrien ‚Allahu Akbar‘, und dann – taktaktaktak.“ Kouli sagt, sie sei mit Dutzenden anderen Frauen und Kindern in einem Haus eingeschlossen worden. Nach zwei Tagen seien die Islamisten dann zu den ganz jungen gekommen. „Sie sagten zu den Mädchen, die 13, 14, 15 Jahre alt wa- ren: ‚Ihr seid jetzt verheiratet.‘ Dann nahmen sie sie mit.“ Kouli hatte Glück. „Weil ich schwanger war, haben sie sich nicht für mich interessiert.“ Drei Tage später brachte Kouli in Gefangenschaft ihr Kind zur Welt, das sie