12 akzente 4/15 schnittseinkommens. Burhanova will die Schneiderinnen langfristig beschäftigen, sie hat noch viel vor. An den Wänden hängen Fotos von Frauen in kunstvollen Brautklei- dern, wie sie hier bald entstehen sollen. Das Geschäft von Oihon Tojieva ist schon jetzt ein Hochzeitstraum. Es liegt weni- ge Autominuten entfernt, im Zentrum des kleinen Ortes Shartuz, und ist so etwas wie der verlängerte Arm der Schneiderei: Tojieva verleiht Brautkleider. Ein leerstehendes Kauf- haus richtete sie dafür mit viel rotem Stoff und Blumenschmuck wieder her. In der ers- ten Etage stehen in langen, geraden Reihen Dutzende Puppen in weißen Kleidern – als wäre eine Debütantinnen-Formation beim Opernball mitten im Geschehen erstarrt. So- lange die Schneiderei noch keine Kleider pro- duziert, importiert Tojieva sie aus Usbekistan oder der Ukraine. Ihren Kundinnen will die 44-Jährige ein Rundumpaket bieten – mit Kleid, Make-up, Frisur. Im Erdgeschoss ließ sie Kosmetiktische aufbauen, die Spiegel um- geben von leuchtenden Rahmen, wie in einer Künstlergarderobe. Mit einem Bindfaden, in den sie eine Schlaufe geknotet hat, zupft eine der sieben Angestellten einer Kundin gerade feine Härchen von der Wange. „Das macht die Haut schön glatt“, sagt die Chefin. Tojieva, eine kräftige Frau mit leiser Stimme, wagte ebenfalls erst vor kurzem den Zusätzlich in der akzente-App: Ein Video zeigt den Alltag in der Vorschule von Anzhela Sarkisyan. www.giz.de/akzente-app Oben: Erhöhte Betriebsamkeit in der Schneiderei von Shahlo Burhanova. Produktionsleiterin Bodomgul Minikulova behält den Überblick. Mitte: Oihon Tojieva und ihre Angestellten bieten Frauen alles für die Hochzeit: Kleid, Frisur, Make-up. Unten: Konzentrierte Stille und eine süße Belohnung zur Pause in Anzhela Sarkisyans Vorschule.