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GIZ-Akzente-4-15-Deutsch

akzente 4/1526 Das Handy – heute ein wichtiges Utensil für jede Flucht. Es hilft bei Organisation und Orientierung und ermöglicht den Kontakt zu Angehörigen. „The Migrants’ Files“ ist ein preisgekröntes, laufend wachsendes Onlinedossier zum Thema Flucht nach Europa. Zu den Partnern des Rechercheportals gehören die Süddeutsche Zeitung, die Libération und Der Standard. www.themigrantsfiles.com heute im Arm hält, während sie erzählt. Die anderen Frauen halfen ihr bei der Geburt. Einige Tage später konnte sie nachts fliehen, auch, weil die Terroristen das Interesse an ihr verloren hatten. Andere haben weniger Glück im Unglück. Unge- zählt die vielen Frauen, die auf der Flucht vergewaltigt, ausgebeutet und in Lagern zur Prostitution gezwungen werden. Die Hälfte aller Flüchtlinge sind nach Angaben der Vereinten Nationen Kinder. Nicht selten werden auch sie schon missbraucht. Was also ist zu tun? Solange in so vielen Staaten weiter offener Krieg herrscht, ergeben sämtliche Bemühungen wenig Sinn. Wirkliche Flüchtlingspolitik muss mit Sicher- heitspolitik einhergehen. Die europäischen Debatten um die Umsiedlung von Flüchtlingen, die sich bereits in EU- Ländern befinden, sind wichtig, sie lösen aber nicht das Gesamtproblem. Wahrscheinlich wird sich die Zahl der Flüchtlinge erst deutlich verringern, wenn die Konflikte in Syrien, im Irak, in Afghanistan, Libyen oder Somalia abge- klungen sind. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass Menschen auch wieder zurückkehren, wenn ein Krieg ­vorbei ist. Frieden zu schaffen, verlangt allerdings mehr als humanitäre Hilfe. Es braucht den Einsatz großer diploma- tischer und auch militärischer Mittel des Wes­tens, ein- schließlich internationaler Friedenstruppen. Doch alles Verhandeln hat Grenzen, solange die Staatsführungen der entsprechenden Länder nicht mit- machen. Gambias Diktator Jammeh verwies kürzlich die EU-Botschafterin des Landes, weil sie es angesichts der Flüchtlingskrise gewagt hatte, Kritik an den Zuständen im Land zu äußern. Ähnlich die Lage in Eritrea, dessen Staatsführung das Volk in einen schier endlosen Militär- dienst presst. Vieles steht und fällt mit dem Zustand im Ursprungsland der Menschen, die zu Flüchtlingen wer- den. Doch auch die Empfängerländer, gerade die west- lichen Industriestaaten, sollten nicht zu kleinmütig den- ken: Flüchtlinge bringen stets auch einen zähen Willen zum Neuanfang mit sich. Davon können alle profitieren. www.giz.de/fluechtlinge www.giz.de/unterstuetzung-fuer-fluechtlinge www.giz.de/migration

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