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GIZ-Akzente-4-15-Deutsch

akzente 4/1530 ERKLÄRT VERA SCHOLZ leitet bei der GIZ die Abteilung Klima, Umwelt und Infrastruktur. Ob Fluten oder Dürren, Stürme oder Hitze – Naturkatastrophen kommen heute häufiger vor und haben heftigere Auswirkungen. Im Auftrag der Bundesregierung ist die GIZ daher immer öfter für den Klimaschutz im Einsatz. Wie er gelingt, erklärt Vera Scholz. FÜR EIN BESSERES KLIMA W ir engagieren uns seit mehr als 20 Jahren in Sachen Klima. Schon in den 1990er Jahren haben wir etwa Kleinbauern in Indien dabei unterstützt, sich gegen ausgetrocknete Felder als Folge des Klimawandels zu wappnen. Für viele lokale Partner, mit denen wir damals zusammenge- arbeitet haben, war das Thema noch unge- wohnt, da sie nicht ausreichend informiert waren. Das ist heute anders: Klima ist welt- weit und auch in Deutschland ein Topthema, wie das Engagement der Bundeskanzlerin in diesem Jahr zeigt. Mittlerweile befasst sich je- des dritte Projekt, das wir umsetzen, mit dem Klimawandel. Wir arbeiten dabei vor allem im Auftrag des Bundesministeriums für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung sowie des Bundesministeriums für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher- heit, aber auch weiterer Auftraggeber. Bei steigendem Meeresspiegel und stär- keren Stürmen wird zum Beispiel der natür- liche Küstenschutz immer wichtiger: Mang- rovenwälder bewahren das Land vor Über- schwemmung. In Vietnam stellen wir durch einfache Bambuszäune und innovative Forsttechnik Mangroven wieder her und konnten so bereits rund 320 Hektar Wald aufforsten. Die dahinterliegenden Reisfelder sind nun vor den Fluten sicher. Doch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist nur eine Seite der Me- daille. Die andere Seite ist die Bekämpfung der Ursachen. Das heißt vor allem: Umwelt- belastungen durch CO2 -Ausstoß mindern. Wir unterstützen zum Beispiel chinesische Städte dabei, in Schulen und Krankenhäu- sern Strom zu sparen, Abwässer mittels er- neuerbarer Energien aufzubereiten und den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten – lauter Schritte, die uns dem gemeinsamen Ziel ein Stück näher bringen, die Erderwär- mung bis zum Ende des Jahrhunderts auf zwei Grad zu begrenzen. Für den internationalen Klimaschutz ist 2015 ein entscheidendes Jahr: Die Welt zelne Bauern in armen Ländern gegen Na- turkatastrophen versichern können. Zum anderen können Staaten für den Schadens- fall eine Versicherung abschließen und in- ternationale Gelder erhalten, die sie dann an ihre Bürger auszahlen. Im ersten Schritt sollen bis zu 400 Mil- lionen Menschen von den neuen Versiche- rungslösungen profitieren. Bei der Klima- konferenz der Vereinten Nationen Ende 2015 in Paris wird die deutsche Delegation unter anderem dafür eintreten, dass sich weitere Staaten an der Finanzierung der Kli- maversicherung beteiligen. Experten aus unserem Haus sind Teil der Delegation. Au- ßerdem unterstützen wir den deutschen Pa- villon bei rund 35 Veranstaltungen während der Konferenz. Ein weiteres zentrales Thema in der Kli- madebatte sind erneuerbare Energien. Die deutsche Energiewende findet im Ausland große Anerkennung, unsere Energieexper- ten sind weltweit gefragt. Im Auftrag der Bundesregierung und weiterer Auftraggeber unterstützen wir mittlerweile in mehr als 30 Ländern den Ausbau von Wasserkraft, Wind- und Solarenergie. In Südafrika bera- ten wir zum Beispiel die Regierung, wie sie private Investitionen in erneuerbare Ener- gien fördern kann, und unterstützen die Ausbildung junger Südafrikaner zu Wind- kraftingenieuren. Ich persönlich wünsche mir für Paris ambitionierte Klimaschutz- ziele, die möglichst viele weitere Länder der Welt auf diesen nachhaltigen Weg führen. Frühere Beiträge aus der Rubrik „Erklärt“ über die Arbeit der GIZ finden Sie hier: www.giz.de/akzente. braucht einen neuen, verbindlichen Rah- men vor allem für die Minderung von Treib- hausgasen. Wir unterstützen die Bundesre- gierung bei ihren internationalen Klimaver- handlungen. Vor dem G7-Gipfel im Sommer in Deutschland haben wir zum Beispiel daran mitgewirkt, ein Konzept für Klimarisikoversicherungen zu entwickeln, das die Bundeskanzlerin in die Gespräche mit anderen Staats- und Regierungschefs eingebracht hat: Zum einen sollen sich ein- illustration:elliotbeaumont

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