ENGAGIERT 39akzente 2/15 > Ansprechpartner GIZ Vietnam > giz-vietnam@giz.de HAUPTSTADT: Hanoi EINWOHNER: 89,7 Millionen1 BRUTTOINLANDSPRODUKT: 171,4 Milliarden USD2 WIRTSCHAFTSWACHSTUM: 5,4 Prozent3 RANG IM HUMAN DEVELOPMENT INDEX: 121 (von 187) Quelle: 1 2 3 Weltbank 2013 Die Küsten stärken Projekt: Integrierter Küsten- und Mangrovenwaldschutz in Mekongprovinzen zur Anpassung an den Klimawandel Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung POLITISCHER TRÄGER: Vietnamesisches Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung LAUFZEIT: 2011 BIS 2017 In fünf Mekongprovinzen half die GIZ, auf insgesamt fast elf Kilometern Uferlinie um- weltfreundliche, kostengünstige Strukturen zum Küstenschutz zu errichten. Rund zehn Hektar Überflutungsgebiete konnten so gerettet und Erosionen von bis zu 15 Metern pro Jahr gestoppt werden. Rund 320 Hektar Mangrovenwald wurden wiederhergestellt. Die Existenzgrundlagen zahlreicher Bewohner der Provinzen sind nun nachhaltig gesi- chert, etwa 60 Prozent der Begünstigten sind Frauen. Auch die Biodiversität in dem Gebiet hat sich innerhalb von vier Jahren um 70 Prozent erhöht. Im Nationalpark U Minh Thuong leben heute 30 Prozent mehr Vögel. Das Projekt wird von der austra- lischen Regierung mitfinanziert. VIETNAM www.giz.de/vietnam Thailand Vietnam China Laos Kambodscha sere natürlichen Ressourcen zu schützen!“. Auf der letzten Zeichnung in der Reihe sind einige Dorfbewohner zu sehen, die örtlichen Behördenvertretern von ihren gemeinsamen Aktivitäten berichten. „Seit dem Beginn des Projekts hat sich unser Einkommen um etwa 60 Prozent er- höht“, sagt Thach Soal. Der Erlös aus dem Verkauf der Fische und Krabben und des ge- sammelten Holzes sei deutlich gestiegen. Au- ßerdem gebe es heute mehr Tiere, die man dort fangen könne. Dass es nicht zu Konflik- ten über diese Naturgüter kommt, liegt auch daran, dass die Besserverdienenden im Dorf – etwa die Lehrer oder Reisbauern – gar nicht von den Mangroven leben wollen. Sie dürfen jedoch weiterhin den Steg nutzen, um zum Meer zu gelangen. Erkenntnisse fließen in die Gesetzgebung ein Die Provinz Soc Trang, in der das Dorf Au Tho B liegt, ist eine von mehreren Mekong- provinzen, in denen der Ansatz zum Ausbau der Mangroven erprobt wird. Die GIZ teilt ihre Erfahrungen mit der Regierung in Hanoi. Diese wiederum ist bereits damit be- schäftigt, die aus der Mangrovenbewirtschaf- tung gewonnenen Erkenntnisse in die lau- fende Gesetzgebung einfließen zu lassen. „Das ist ein wesentlicher Erfolg“, sagt Chris- tian Henckes von der GIZ. Ein Erfolg, der für die Zukunft etwas mehr Sicherheit verspricht. Denn an den He- rausforderungen durch den Klimawandel wird sich so schnell nichts ändern. Zwar habe es in der Region schon seit 1997 keinen schweren Sturm mehr gegeben, erzählt Thach Soal. Starke Fluten kämen aber immer wie- der vor. Die Sorge der Bauern, dass dabei Salzwasser auf die Felder drängt und den Bo- den schwer beschädigt, ist nun deutlich klei- ner. „Wir hören nachts manchmal, wie die Wellen gegen die Mangroven schlagen – das ist richtig laut. Angst vor dem Wasser haben wir aber nicht mehr.“ Quelle: 123