Gehalt im Krankheitsfall derzeit ein Jahr lang zu 100 Prozent weitergezahlt. Das ist großzü gig, aber auch teuer für die Arbeitgeber. Des halb achten sie in den Verhandlungen durch aus darauf, dass ihr Anteil an den Zahlungen nicht zu hoch ist. Urgamal selbst blickt auf viele Jahre Er fahrung als Arbeitsschutzinspektorin zurück, auch in der staatlichen Inspektionsbehörde, für die Boris Buyannemekh arbeitet. „Heute ist es mir wichtig, in der Mongolei die Unter nehmer für das gesamtgesellschaftliche Ziel ins Boot zu holen“, sagt sie. Statt behördliche Anweisungen zu geben und ihre Durchset zung zu kontrollieren, leistet sie Überzeu gungsarbeit. Noch würden sich in der Mon golei die Sozialpartner die Verantwortung meist gegenseitig zuschieben, wenn Unfälle passierten, am Ende hätten die Geschädigten das Nachsehen. „Es ist mir daher sehr wichtig zu erfahren, wie andere Ge sellschaften die Verantwortlichkeiten gesetzlich regeln und mit welchen Ar gumenten und Maßnahmen sie orga nisieren, dass sich alle für Sicherheit en gagieren und an die Regeln halten.“ Mit dem Boom im Bergbau haben in der Mongolei die Probleme rund um Sicher heit und Gesundheit der Arbeiter zugenom men. Das Land erlebt infolge des verstärkten Rohstoffabbaus eine rasante Entwicklung im Bausektor: Mehr Infrastruktur wird ge braucht, Städte wachsen. Damit steige leider auch die Zahl der schweren Unfälle, erzählt Buyannemekh, der in der staatlichen Inspek tionsbehörde die Abteilung für Arbeit und soziale Sicherheit leitet. „Über 50 Todesfälle nach Unfällen haben wir im letzten Jahr in Standards: Delegationsteilnehmer lassen sich auf einer Großbaustelle die Rettungspläne erläutern. Bildbeweis: Luvsandanzan Urga- mal hält fest, was sie auf ihr Land übertragen will. Austausch: der mongolische Vizearbeits minister Jamiyandorj Batkhuyag mit Susanne Hoffmann vom Bundesminis terium für Arbeit und Soziales 12 akzente 2/15 EXPONIERT