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GIZ-Akzente-2-15-Deutsch

AKZENTUIERT akzente 2/1518 nerhalb der Gesellschaft. Kontrollen, Berichte und Offen­ legungen können Misstrauen reduzieren – aber doch nie ganz überwinden. So führte Misstrauen gegenüber der Lebensmittelindustrie dazu, dass sie Inhaltsstoffe auf den Verpackungen nennen muss. Doch wer weiß schon, ob die Angaben stimmen? Das Misstrauen führte zu Kontrollen durch staatliche Behörden. Doch wer kann sagen, ob diese zuverlässig arbeiten? Wie weit wir die Kontrollen auch führen, irgendwann kommt der Punkt, an dem wir nicht anders können, als unserem Gegenüber zu vertrauen. Trotzdem besteht der Anspruch auf Transparenz schon sehr lange; die Forderung danach ist kaum jünger als die Menschheit selbst, wie die Geschichte des Hand­ schlags zeigt: Wer dem anderen seine rechte Hand unbe­ waffnet reicht, der bezeugt seine Friedfertigkeit. Wer wollte schon jemandem vertrauen, der seine Hand beim Gruß in einer Tasche, einem Beutel oder hinter dem Rü­ cken verbirgt? Sich zu öffnen, seine Absichten, Pläne und Ziele zu nennen – das schafft Vertrauen. Deshalb ist Transparenz in unserem Miteinander unerlässlich. Im Wirtschaftsleben müssen sich Geschäftsleute darauf ver­ lassen können, dass ihre Partner einige Grundregeln ein­ halten, damit Verträge gelten, Lieferketten nachvollzieh­ bar sind, Menschen fair behandelt und Arbeitnehmer­ gruppen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Allein das Risiko der Blamage verändert das Verhalten Doch worin liegt die Macht der Transparenz? Wie kommt es, dass schon Informationen genügen, um Dinge zu ver­ ändern? Transparenz allein kann kaum jemanden dazu zwingen, sich anders zu verhalten. Sie stellt lediglich Öf­ fentlichkeit her. Vielleicht genügt für Wohlverhalten schon die Furcht, den guten Ruf zu verlieren? Auch wenn wir die Gründe nicht genau benennen können, so hat sich doch gezeigt: Transparenz entfaltet durch die Öffentlichkeit, die sie herstellt, eine enorme Kraft zur Veränderung. Im Fall der Textilindustrie hat die Information über Lieferketten die Arbeitsbedingungen für Tausende Fabrikarbeiter ver­ bessert und Kinderarbeit gelindert. So nennt zum Beispiel der „Accord“ im Internet nicht nur Abnehmer von Textili­ en aus Bangladesch, sondern auch die Fabriken in dem Land, die sich der Initiative angeschlossen haben. Etwas mehr als 1.600 Firmen finden sich in einer eng beschriebenen Tabelle, inklusive ihrer Telefonnummern und vieler anderer Angaben: Wie viele Stockwerke hat das Gebäude? Wie viele Menschen arbeiten dort? Schlafen sie im Fabrikgebäude? Diese Angaben überprüfen die Ver­ antwortlichen der Transparenzinitiative durch regelmäßi­ SozialStandards Projekt: Kleidung sozial und ökologisch produzieren Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Europäische Union PolitischeR Träger: Wirtschaftsministerium von Bangladesch Laufzeit: 2010 BIS 2015 BANGLADESCH Die GIZ unterstützt Bangladesch dabei, seine Sozial- und Umweltstandards in der Textilindustrie zu verbessern. Das geschieht unter anderem über Schulungen für Verbände und Unternehmen. Hunderte Firmen haben sich seither geöffnet, ihre Praktiken geändert und ihre Fabriken nach min- destens einem internationalen Arbeitsstandard zertifizieren lassen. www.giz.de/textilindustrie 1 AUS DER ARBEIT DER RECHTsSTAAT Projekt: UNparteilichkeit und Unabhängigkeit der Justizbehörden erhöhen Auftraggeber: Regierung von Moldau Kooperationspartner: Niederländisches Center for International LeGAL Cooperation Laufzeit: 2014 bIS 2017 MOLDAU Die Regierung von Moldau verfolgt das Ziel, die Transparenz und Unabhän- gigkeit der Justiz zu erhöhen. Die GIZ unterstützt die Behörden dabei, die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter zu stärken, Korruption zu bekämpfen und ei- nen ständigen Dialog mit der Zivilgesellschaft zu führen. www.giz.de/international-services foto:GettyImages/Halfdark(S.19)

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