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GIZ-Akzente-2-15-Deutsch

AKZENTUIERT akzente 2/15 17 fordern die Kritiker. Doch der Fußballverband entzieht sich weitgehend einer öffentlichen Kontrolle. Bangladesch: Mehr als 1.100 Menschen starben, als im April 2013 eine Textilfabrik am Rand der Hauptstadt Dhaka einstürzte. Wenige Monate zuvor fanden dort mehr als 100 Menschen denTod, als eineTextilfabrik abbrannte. Beide Katastrophen hätten sich vermeiden lassen. In die Kritik geriet auch der europäische Textilhandel, der Billig­ ware aus diesen Fabriken bezog. Transparenz in der Liefer­ kette verlangten daraufhin Verbraucherschützer. Rund 180 Textilhandelsunternehmen aus mehr als 20 Ländern haben sich seitdem dem „Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh“ angeschlossen, einer Transparenzinitiative des Genfer Industriegewerkschaftsverbandes IndustriALL. Auch mehr als 50 deutsche Hersteller, Händler und Impor­ teure sind beigetreten, darunter Branchengrößen wie Aldi Nord und Aldi Süd, Lidl, Adidas, Puma, Otto, Rewe,­ s.Oliver, Esprit, Orsay, Takko oder KiK. Generell ist Transparenz heute eine beliebte Forde­ rung. Manchen scheint sie gar ein Allheilmittel zu sein. Und stimmt es nicht auch? Wer nichts zu verbergen hat, dem vertraut man leichter. Transparenz fördert das Ver­ trauen, und Vertrauen fördert den Zusammenhalt in­ B rüssel: Das Freihandelsabkommen, über das die Eu­ ropäische Union und die Vereinigten Staaten ver­ handeln, weckt bei vielen Bürgern Ängste. TTIP heißt das ambitionierte Vertragswerk, mit dem über den Atlantik hinweg nicht nur die Zölle angeglichen werden sollen. Die Verhandlungspartner streben auch die gegen­ seitige Anerkennung von Standards, Kontrollen und Zu­ lassungen an. Transparenz fordern die Gegner von TTIP. Doch damit wiederum hadern die Verhandlungspartner. Ihr Argument: Solche komplexen Gespräche können nicht in der Öffentlichkeit geführt werden. Katar: Im Jahr 2022 soll die Fußballweltmeister­ schaft in dem Emirat stattfinden. Ende 2010 gab der Weltfußballverband FIFA die Entscheidung bekannt – und löste eine weltweite Protestwelle aus, die seitdem nicht abebbt. Der Vorwurf: Bei der entscheidenden Ab­ stimmung seien Stimmen gekauft worden. Transparenz Raus aus dem Dunkeln Transparenz schafft Vertrauen und mindert Risiken – soziale, wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche. Doch zu viel oder falsch verstandene Transparenz kann auch schaden. Es kommt auf das kluge Maß an. Text Christian Hiller von Gaertringen Tür auf – Blick frei: Ein gedeihliches Miteinander braucht Offenheit. Denn nur wer nichts zu verheim­ lichen hat, dem vertraut man. » fotoS:GettyImages/MelissaRoss(S.14/15),GettyImages/BlendImages(s.16) akzente 2/1517

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