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GIZ-Akzente-2-15-Deutsch

AKZENTUIERT akzente 2/1526 Mit Durchsicht: Manchmal genügt schon ein grober Eindruck, um zu erfassen, was gerade passiert. 34  %der US-Amerikaner halten ihr Bildungssystem für korrupt oder sogar sehr korrupt. Quelle: Global Corruption Report: Edu- cation, von Transparency International. Blackbox. Wie demokratisch viele Entwicklungsländer tatsächlich geworden sind, lässt sich manchmal nur sehr schwer beurteilen. Doch die Transparenz hat in den ver­ gangenen Jahren rund um den Erdball zugenommen. So sind in vielen Ländern respektable Zivilgesellschaften ent­ standen, selbst in Staaten, in denen es zweifelhaft bleibt, wie demokratisch die politische Entscheidungsfindung abläuft. Internet, Satellitenfernsehen und das generelle Zusammenrücken der Welt haben dazu beigetragen, dass es autoritären Machthabern schwerer fällt, Informationen über Korruption oder Missstände zu unterdrücken. Dabei kennt die westliche Welt selbst genügend Felder, auf denen Transparenz dringend nötig wäre. So ist eine Lehre aus der Finanzkrise, die 2008 mit dem Zusam­ menbruch der US-amerikanischen Investmentbank Leh­ man Brothers die Welt erschütterte, dass die großen Ban­ ken in Europa und Nordamerika zu intransparent waren. Transparenz in der Wirtschaft ist auch in den Schwellen- und Industrieländern eine immerwährende Baustelle, sei es bei nicht nachvollziehbaren Lieferketten, der Zusam­ mensetzung von Produkten oder undurchsichtigen Ent­ scheidungen in den Gremien eines Unternehmens. Si­ cher, vieles funktioniert im Dunkeln zunächst besser, aber auch das Verborgene drängt irgendwann ans Licht. Doch Transparenz kennt Grenzen. Zu viel davon kann zu einer Informationsflut führen, die Transparenz zerstört. Und sie verursacht Kosten. So klagen Wirt­ schaftsvertreter regelmäßig über die hohen Belastungen, die Unternehmen wegen der zahlreichen Berichtspflich­ ten zu tragen haben. Bei jedem Missstand reflexartig mehr Transparenz zu fordern, überfordert leicht die Betrof­ fenen, die diese Transparenz herstellen müssen, und jene, an die sich die Informationsflut richtet. Allerdings ändert sich im Wertesystem einer Gesellschaft mit der Zeit die Auffassung darüber, wo Transparenz beginnen und wo sie enden sollte, weil sie schädliche Nebeneffekte erzeugt. Diese Grenze steht nicht ein für alle Mal fest. Transparenz ist eine Frage des richtigen Maßes. www.giz.de/gute-regierungsfuehrung www.giz.de/anti-korruption www.giz.de/rohstoffe

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