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GIZ-Akzente-1-15-Deutsch

41akzente 1/15 I n der sandgelben Hofeinfahrt stapeln sich Kisten mit Gemüse, Salat und Obst. Es ist ein sonniger Wintertag, grüne Felder und Palmen zeichnen sich vor dem zartblauen Himmel ab. Helfer packen die Waren in einen kleinen Lastwagen, der sie später ins 40 Kilo- meter entfernte Bangalore bringen wird. Die Männer tragen Lungis, Wickelröcke, wie sie im warmen Süden Indiens üblich sind. Stolz zeigt N. R. Shetty, der vom Nach- barhof zu Besuch ist, auf Bananen, Paprika, Tomaten und Blumenkohl. „Alles organisch“, schwärmt Shetty, der wie viele Inder seine Vor- namen abkürzt. Mit leuchtenden Augen er- zählt er von Kuhurin, Regenwürmern und den Vorzügen des Neembaums. Früher war er Ingenieur bei der staatli- chen Telefongesellschaft. Heute ist der 71-Jäh- rige Präsident der bäuerlichen Genossenschaft „Sahaja Samrudha“ („Reiche Natur“), die seit zehn Jahren für eine umweltfreundliche Land- wirtschaft kämpft. Mit dem Wohlstand wächst die Nachfrage Shetty betreibt einen kleinen Musterbauern- hof, wo Bauern natürlichen Anbau lernen können. Inzwischen haben 600 bis 1.000 Far- mer rund um Bangalore auf biologischen An- bau umgestellt. Unterstützt werden sie dabei von Deutschland. Neben der indischen Ent- wicklungsbank NABARD vergibt auch die KfW Entwicklungsbank Übergangskredite, die GIZ berät im Auftrag des Bundesministe- riums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Kreditnehmer. Darüber hinaus unterstützt die GIZ Bauernkooperati- ven mit Expertise zum Anbau und zur Ver- marktung von Biowaren. Nicht nur in Europa, auch in Indien wächst der Biomarkt. Noch macht das Ge- schäft mit der chemiefreien Ware in Indien zwar weniger als ein Prozent aus. Doch im- HAUPTSTADT: New Delhi EINWOHNER: 1,2 Milliarden1 BRUTTOINLANDSPRODUKT: 1,9 Billionen USD2 WIRTSCHAFTSWACHSTUM: 5 Prozent3 RANG IM HUMAN DEVELOPMENT INDEX: 135 (von 187) Quelle: 1 2 3 Weltbank 2013 Pakistan Sri Lanka Indien Nepal China » Know-how für Landwirte Projekt: Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen­arbeit und Entwicklung PARTNER: National Bank for Agriculture and Rural Development, Indien Laufzeit: 2007 bis 2015 Das Projekt umfasst 190 verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, die natürlichen Res- sourcen Indiens zu erhalten und zugleich die Lebensbedingungen der armen Landbevöl- kerung zu verbessern. Die GIZ fördert dabei unterschiedliche Ansätze, von neuen Anbau- methoden wie Tröpfchenbewässerung über den Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zum Ökotourismus. Rund 300.000 Menschen haben davon bisher direkt profitiert. Die Grund- idee des Projekts ist es, Investitionen in den ländlichen Raum zu fördern, sei es durch Unternehmen, Entwicklungsbanken oder die Bauern selbst. Im Bundesstaat Karnataka im Süden Indiens fördert die GIZ mit ihren indischen Partnern ökologische Landwirtschaft. Das Projekt „Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen“ geht nicht nur neue We- ge in der Finanzierung von Entwicklungsprojekten. Es fördert auch die Armutsbekämp- fung und einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen – in einem ressourcenknappen Land wie Indien von besonders großer Bedeutung. INDIEN Myanmar Bangladesch Bhutan www.giz.de/indien Reiche Ernte: Der südindische Bauer hat auf ökologischen Gemüseanbau umgestellt. Das bringt auch finanzielle Vorteile. Quelle: 123

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