Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GIZ-Akzente-1-15-Deutsch

AKZENTUIERT akzente 1/1518 schon während des Studiums klar“, sagt Héctor. „Es gibt in Spanien einfach keine Arbeit.“ Mehr als 6.000 Kilometer liegen zwischen Muzhda und Héctor. So unterschiedlich ihre Länder auch sein mö- gen, ihre Lage ist ähnlich: Sie sind jung und voller Hoff- nung. Sie haben für eine gute Ausbildung einiges auf sich genommen. Héctor hat seine Heimat verlassen, weil er dort keine berufliche Zukunft sah. Eine von Muzhdas Kol- leginnen kommt aus Herat, am anderen Ende des Landes, mehr als eine Tagesreise mit dem Auto entfernt. Sie musste zu jeder Kurswoche einen Bruder, ihren Vater oder den Großvater mitbringen, damit sie überhaupt nach Kabul kommen konnte. Denn Frauen dürfen in Afghanistan nicht allein reisen. Weder Héctor noch Muzhda gehören zur „Jeunesse dorée“, die sich auf dem Wohlstand der El- tern ausruhen und ihre Zeit mit Vergnügungen verbringen könnte. Sie müssen aus eigener Kraft die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie eines Tages materiell abgesichert sind. Auch sie wollen, trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen, ihren Alltag meistern, ihre Existenz sichern und in Würde leben können. Lange abhängig von Eltern oder Verwandten Die Jugend als süße Phase freien Lebens mit wenigen Ver- pflichtungen und wenig Verantwortung kennt man vor al- lem in westlichen Industriegesellschaften – und auch dort nur in den gebildeten Schichten. Doch selbst inmitten des Wohlstands ist es für viele Heranwachsende schwer, einen Platz in der arbeitsteiligen Welt der Erwachsenen zu ­finden. So ist die Jugend für die meisten eine Zeit der Vor- bereitung auf das Berufsleben, des Erwerbs von Qualifika- tionen und Eintrittskarten. Träume und Hoffnungen sind begleitet von Zweifeln. Die Zeit der ökonomischen Ab- hängigkeit wird für junge Erwachsene auch in vielen west- lichen Ländern immer länger, gleichzeitig ist der Wunsch nach Selbstständigkeit groß. Das kann zur Belastung wer- den, für Eltern wie für Heranwachsende. In Südeuropa et- wa ist die Jugendarbeitslosigkeit besonders hoch. Auch in Deutschland kennt die „Generation Praktikum“ die Unsi- cherheit aus prekärer Beschäftigung. Zugleich ist es immer wieder die Jugend, von der ­Veränderung ausgeht: In Deutschland brach die Studen- tenbewegung die intellektuelle und moralische Enge der Nachkriegszeit auf. In Ägypten und Tunesien zwangen De- monstranten die Autokraten Mubarak und Ben Ali zum Rücktritt. Viele von ihnen waren arbeitslose junge Frauen und Männer. Studenten standen an den Straßen und we- delten mit ihren Diplomen – so protestierten sie dagegen, PARTIZIPATION Projekt: Stärkung kommunaler Demokratie – Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene Auftraggeber: AUSWÄRTIGES AMT, BUNDESMinisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Politische Träger: Tunesisches Innenministerium, Tunesischer Städtetag, Kommunen Laufzeit: 2012 bis 2017 TUNESIEN Die GIZ fördert den Dialog zwischen Kommunen und Zivilgesellschaft. Hauptziele sind die Stärkung bürgerschaftlichen Engagements und die Öffnung der Kommunalverwaltung und -politik für Jugendliche. www.giz.de/tunesien 1 AUS DER ARBEIT DER BERufsbildung Projekt: technische hilfe und dienstleistungen beim aufbau von berufsbildungszentren für die stammesjugend im bundesstaat gujarat Auftraggeber: regierung von gujarat Laufzeit: 2010 BIS 2015 INDIEN GIZ International Services hat im Bundesstaat Gujarat fünf Zentren für Berufsbildung aufgebaut. Die dortige Ausbildung verbessert die soziale und wirtschaftliche Situation der jungen Angehörigen der Stammesbevölkerung. Die ersten Absolventen haben bereits Arbeit gefunden und erhalten einen deutlich höheren Lohn, als sie ohne die Ausbildung in einem der Zentren hätten erwarten können. www.giz.de/international-services/de/html/1748.html foto:gettyimages/CarstenGÖrling(s.19)

Übersicht