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GIZ-Akzente-1-15-Deutsch

ENGAGIERT 35akzente 1/15 > Ansprechpartner GIZ Madagaskar > giz-madagaskar@giz.de HAUPTSTADT: Antananarivo EINWOHNER: 22,9 Millionen1 BRUTTOINLANDSPRODUKT: 10,8 Milliarden USD2 WIRTSCHAFTSWACHSTUM: 2,1 Prozent3 RANG IM HUMAN DEVELOPMENT INDEX: 155 (von 187) Quelle: 1 2 3 Weltbank 2013 Mosambik Madagaskar Kleinbauern fördern Projekt: Verbesserung der Lebensbedingungen von Vanillebauern Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung PARTNER: Unilever und Symrise Beginn: 2014 Vier Fünftel der weltweit verkauften natürlichen Vanille stammt aus Madagaskar. Obwohl die dort produzierte „Bourbon“-Vanille auf dem Weltmarkt hohe Preise erzielt, erhalten diejenigen, die die Vanille in aufwendiger Arbeit anbauen, nur einen kleinen Teil der Ge- winne. Um die Lebensbedingungen der Vanillebauern zu verbessern, arbeitet die GIZ mit dem Nahrungsmittelkonzern Unilever und dem Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise zusammen. Derzeit beliefern rund 4.000 Bauern Symrise mit Vanilleschoten. Ziel des Pro- jektes ist es unter anderem, die Qualität der Vanille zu erhöhen, damit die Bauern höhe- re Preise verhandeln können. Gleichzeitig soll aber auch ihre Abhängigkeit von der Va- nille durch eine Diversifizierung der angebauten Feldfrüchte verringert werden. MADAGASKAR www.giz.de/madagaskar gen übermäßigen Reisanbau spreche auch, dass er den Boden auslauge. Eine Balance ist auch deshalb wichtig, weil die Bauern, um neue Flächen für Reis zu gewinnen, den Ur- wald roden. Der steht dann wiederum nicht mehr für den Vanilleanbau zur Verfügung. Sind die Marktpreise für Vanille fair? Das Vertrauen der Bauern zu gewinnen, ist nicht leicht. Vanillebauer Totoantsarika etwa hat an Schulungen teilgenommen und Neues über den Vanilleanbau gelernt. Trotzdem ver- kaufte er in diesem Jahr nur wenige Kilo- gramm Vanilleschoten an Symrise. „Wir ha- ben hier schon viele Versprechen gehört“, sagt er. Er wolle erst einmal sehen, wie es weiter- gehe. „Die Krankenversicherung ist natürlich klasse“, meint er, denn Ärzte seien extrem teuer. „Wenn Symrise es ernst meint und die Angebote dauerhaft laufen, dann sind sie meine Partner, keine Frage“, sagt er. Eine Klage hört man immer wieder von den Bauern: „Der Preis, den wir für unsere Va- nille bekommen, ist viel zu niedrig“, meint Edward Todisoa, Chef einer Kooperative. Symrise sagt, dass sich das Unternehmen aus Wettbewerbsgründen nicht vom Weltmarkt- preis abkoppeln könne. Der bewegt sich der- zeit bei um die 80 Dollar für ein Kilogramm schwarze Vanille. Die Bauern erzielen für die unbearbeiteten grünen Schoten etwa die Hälfte. Fermentiert brächte die Vanille in der Regel mehr ein, doch das Verfahren ist zu auf- wendig für die meisten Bauern. Wie fair ist der Preis, den sie erhalten? Niemand weiß es. Um das zu ändern, untersucht die GIZ zurzeit in einer Studie die finanziellen Verhältnisse der Bauern und wie viel sie der Vanilleanbau über- haupt kostet. Denn kaum ein Bauer führt Buch über Einnahmen und Ausgaben, auch René Totoantsarika nicht. Wie viel er verdient, darüber will oder kann er nichts sagen. „Zu wenig“, meint er nur. Dabei sei es wichtig, Geld zurücklegen zu können: „Meine Kinder sollen doch einmal studieren.“ Tansania Quelle: 123

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