Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GIZ-Akzente-1-15-Deutsch

39akzente 1/15 den. Das Bundesumweltministerium unter­ stützt Mexiko daher bei der Entwicklung freiwilliger Klimaschutzmaßnahmen, soge­ nannter NAMAs (Nationally Appropriate Mitigation Actions). Das Konzept für solch freiwillige Maßnahmen stammt vom Kli­ magipfel 2007 in Bali und richtet sich an Länder wie Mexiko, die keinen CO₂- Minderungszusagen im Rahmen der UN- Klimarahmenkonvention unterliegen. Teil des Konzepts ist es auch, dass Industrieländer solche freiwilligen Klimaschutzmaßnahmen finanzieren oder durch Technologietransfer unterstützen können. Doch Mexiko fängt mit seinen Bemü­ hungen um Energieeffizienz längst nicht bei Null an. Bereits vor Jahren gab es ein Aus­ tauschprogramm für Kühlschränke, das sich an Privathaushalte wandte. Rund zwei Millio­ nen Geräte wurden ausgewechselt. Allerdings ist der Gerätetausch trotz beeindruckender CO₂-Einsparerfolge kein Selbstläufer. Der Hauptgrund: Der mexikanische Staat subven­ tioniert die Strompreise der Privathaushalte stark. „Deswegen lohnt sich ein Austausch Strom verschwendender Geräte nicht so schnell wie bei den Unternehmen, die im Ver­ gleich deutlich höhere Strompreise zahlen müssen“, erklärt GIZ-Mitarbeiter Feilbogen. Ausgeklügeltes System zur Entsorgung alter Kühlanlagen Bei dem Austausch wird großer Wert auf eine umweltfreundliche Entsorgung der alten Kühlschränke gelegt. Die Stromverschwender sollen garantiert aus dem Markt verschwinden und nicht weiterverkauft werden. Außerdem stellt man sicher, dass die chemischen Kälte­ mittel aus den Geräten – darunter der beson­ ders klimaschädliche Fluorchlorkohlenwasser­ stoff R134a – fachgerecht entsorgt werden und die gewonnenen Metallteile ins Recycling gehen. Erst wenn der Lieferant des neuen Kühlschranks die entsprechende Bestätigung von einer zertifizierten Demontagestelle ein­ reicht, erhält er das Geld für seine Arbeit. Wie wichtig das ist, erläutert Ricardo Mendiz, ein Mitarbeiter in einer Demontagewerkstatt in Toluca. „Normalerweise holt ein Schrotthänd­ ler die alten Kühlschränke ab“, sagt der junge Mann. „Und der interessiert sich nur fürs Me­ tall. Der lässt das Kältemittel einfach ausströ­ men.“ In dem Fall steigt es aber direkt in die Atmosphäre auf, wo es als Klimakiller wirkt. „Das muss man doch verhindern“, sagt Men­ diz mit Nachdruck. Geschäftsinhaber Morales ist von der Er­ fahrung mit dem Kühlschrankprogramm so angetan, dass er nun plant, auch noch die rest­ lichen Altgeräte auszutauschen. Zwar werden dann auch seine Sahnetorten hinter einer Glaswand stehen. Aber Morales kennt seine Kunden: Sie werden die bonbonfarbenen Ka­ lorienbomben auch dann noch kaufen. > Ansprechpartner Ernesto Feilbogen > ernesto.feilbogen@giz.de Links: Ricardo Mendiz, Mitarbeiter in einer Demontagewerkstatt, fängt die FCKW-Gase eines alten Kühlschranks auf. Rechts: Sorgfältig wird ein alter Kühl­ schrank in seine Einzelteile zerlegt ­(oben). Mendiz markiert den sachgemäß entsorgten Kühlschrank. Erst nach dem Fotobeweis erhält der Lieferant sein Geld (unten).

Übersicht