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„Unser Ziel: gemeinsam besser werden“
„Ich bin im Juni 2010 mit dem Ziel in die Region des Río Napo gekommen, Produzenten von qualitativ hochwertigem Robusta-Kaffee zu finden. Von einem Hamburger Kaffeeimporteur hatte ich erfahren, dass der dort angebaut wird. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und bin in der Provinzstadt Tena auf die Kooperative Jatary aufmerksam geworden. Ein Glücksfall, denn die rund sechzig Bauern, die Mehrheit Frauen, produzieren Robusta von herausragender Qualität. Seit 2011 liefert Jatary an uns und da wir unsere Partner regelmäßig besuchen, lernen wir viele Leute kennen – auch von der GIZ. 2013 entstand über diese persönlichen Verbindungen zur GIZ auch der Kontakt zur Genossenschaft Waylla Kuri. Beide Kooperativen liefern uns inzwischen Robusta in steigender Menge und immer besserer Qualität.
Das passt zur Philosophie von Quijote Kaffee: gemeinsam besser werden. Ansatzpunkte dabei sind die Auswahl der Bohnen, deren Trocknung sowie die Selektion der getrockneten Bohnen. Das sind alles arbeitsintensive Schritte, die sich jedoch bezahlt machen – für beide Seiten. Wir zahlen für das amerikanische Pfund, das sind 454 Gramm, Robusta einen Mindestpreis von 2,80 US-Dollar, verlangen dafür aber auch herausragende Qualität. Wir akzeptieren nur Bohnen, die ein sehr hohes Niveau auf der Skala der US-amerikanischen ,Specialty Coffee Association‘ erreichen. Dafür bieten wir viel mehr als den Weltmarktpreis für Robusta (0,71 US-Dollar pro Pfund im August 2019). So fließt bei uns prozentual deutlich mehr vom Endverbraucherpreis in die Kooperativen zurück und das ist gewollt. Wir setzen auf eine Partnerschaft auf Augenhöhe, wozu auch die Schulung und Beratung vor Ort gehört: beim Anbau, aber auch bei der Entwicklung eigener Röstprofile für den Verkauf des eigenen Kaffees auf lokaler Ebene. Zudem finanzieren wir die Ernte zu 60 Prozent der Bestellmenge vor, und zwar zinsfrei. So übernehmen wir unseren Anteil am Risiko – denn über den Bäuerinnen und Bauern schwebt das Damoklesschwert des Ernteausfalls, von Qualitätsverlusten durch klimatische Effekte wie völlig verschobene Regenzeiten, sowie das Finanzierungsrisiko. Das ist nicht fair, wir machen es anders.“ —
Aufgezeichnet von Knut Henkel
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