„Ich wollte in mein eigenes Land investieren“

Drei Fragen an die senegalesische Modedesignerin Touty Sy.

 

  TOUTY SY  

Die Modedesignerin hat eine klare Vision: Mode „made in Senegal“. Durch Ausbildung und Beschäftigung von Jugendlichen und Frauen will sie die heimische Textilbranche voranbringen. Bei der Gründung einer Interessengemeinschaft unterstützte sie das bilaterale GIZ-Vorhaben „Erfolgreich im Senegal“.

Wie kam es zu Ihrer Karriere in der Modebranche?
Abendkurse in Modedesign in Paris und ein florierendes Importgeschäft von Kleidung und Accessoires lagen hinter mir. Da wurde mir klar, dass ich lieber in mein eigenes Land investieren wollte. Ich schloss mich mit einer Schneiderschule in Dakar zusammen und schuf in meinem Atelier TOUTY 25 Arbeitsplätze. Seit 2015 fertigen wir Maßkonfektion und Prêt-à-porter für den afrikanischen Markt.

Wobei hat Sie das Vorhaben „Erfolgreich im Senegal“ unterstützt?
Ich habe mich mit anderen senegalesischen Designerinnen und Designern von Mode und Schmuck zusammengetan. Wir teilen uns die Kosten für Räume, Anschaffungen und Fortbildungen. Die GIZ beriet uns 2019 bei der Gründung unserer Interessengemeinschaft „Atelier 221“ und organisierte Pop-up-Stores.

Die Coronavirus-Pandemie trifft die Textilbranche besonders schwer. Auch Sie?
Alle Boutiquen mussten im Lockdown 2020 schließen. Also beteiligte sich das „Atelier 221“ an der landesweiten Kampagne „1 Sénégalais, 1 Masque“. Wir konnten die Produktion von 300.000 Mund-Nasen-Masken anleiten. 600 Menschen fanden dadurch Arbeit. Die GIZ nahm insgesamt Masken im Wert von 15.000 Euro ab.

aus akzente 1/2021