„Wir machen weiter“

Drei Fragen an Hatem Zitouni, Manager bei der tunesischen Molkerei „Délice“.

  HATEM ZITOUNI  

Der Manager bei der tunesischen Molkerei „Délice“ setzt sich für die Qualifizierung von Milchbäuerinnen und -bauern ein. Er engagiert sich als Trainer bei der Farmer Business School (FBS), einem Ansatz des Grünen Innovationszentrums. Die GIZ hat es im Zuge der BMZ-Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ aufgebaut.

Hat sich die lange Partnerschaft zwischen Ihrem Unternehmen und dem Grünen Innovationszentrum auch während der Pandemie ausgezahlt?
Absolut. Wir konnten gleich eng in einer Art Covid-19-Krisenstab zusammenarbeiten. Wir haben Plakate und Handzettel erstellt, um die Milchlieferanten über neue Hygienevorschriften zu informieren. Unser Außendienst hat die Materialien verteilt und an den Milchsammelstellen Handschuhe, Schürzen und Desinfektionsmittel bereitgestellt, um die Qualität zu sichern.

Ziel der FBS ist, Kleinbäuerinnen und -bauern so zu qualifizieren, dass sie in Krisen resilienter sind. Gelingt das?
Ja. Sie lernen dort, unternehmerisch zu denken und neue Wege und Technologien zu nutzen, um ihr Einkommen zu steigern. Wir trainieren beispielsweise 6.000 Züchter in nachhaltiger Tierhaltung. Innovative Ausrüstung wie automatische Tränken, Mini-Kühltanks und Solaranlagen helfen den Land­wirten, ihre Wertschöpfung zu steigern.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Wir haben mit der FBS zunächst Ausbildende qualifiziert, die wiederum mehr als 6.000 Milchvieh­halter fortgebildet haben. Bis 2023 sollen es 10.000 sein. Die Pandemie hat uns zwar abgebremst, aber wir machen weiter. Gerade jetzt sehen wir, wie wichtig die Produktion guter Milcherzeugnisse ist.

aus akzente 3/2020