Nachgehalten

Nachhaltige Energie

Lange setzte Mexiko hauptsächlich auf fossile Brennstoffe. 2013 startete die Regierung eine Energiereform. Die GIZ unterstützte sie im Auftrag des BMZ bei der Umsetzung. Ein Blick zurück auf das Projekt und seine Wirkung.

WEICHENSTELLUNG FÜR DIE ZUKUNFT

Projekt: Nachhaltige Energie (Englisch)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) /
Partner: Mexikanisches Energieministerium (SENER)
Laufzeit: 2009–2019

DAMALS: Energie spielt eine entscheidende Rolle bei den globalen Herausforderungen unserer Zeit. Neben dem Klimawandel etwa auch bei Bildung, Gesundheit und Arbeit. Lange setzte Mexiko hauptsächlich auf fossile Brennstoffe. 2013 startete die Regierung eine Energiereform, zunächst mit Fokus auf Strom und Kohlenwasserstoff. Ab 2015 stand die Nachhaltigkeit der Energieversorgung im Vordergrund. Die GIZ unterstützte Mexiko im Auftrag des BMZ bei der Umsetzung. Früh zeigte sich, dass das Thema nicht genderneutral ist. Frauen wurde weniger technisches Wissen zugesprochen, sie waren schlecht repräsentiert und informiert. Dabei treffen in mexikanischen Haus­halten Frauen 80 Prozent der Kaufentscheidungen - und sorgen somit dafür, ob Energie gespart wird oder nicht. Die Umstellung auf rege­nerative Ressourcen eröffnet damit auch die große Chance, Frauen zu fördern. Denn um den mexikanischen Markt zu transformieren, braucht es 135.000 Expertinnen und Experten für erneuerbare Energien.
 
HEUTE: Qualifiziertes Personal ist ein Schlüsselfaktor beim Einsatz neuer Technologien. Das Projekt produzierte Material für Frauen, bot spezielle Kurse wie Schulungen zur Installation von Solarthermie an und sorgte für Kinderbetreuung. So erreichte die Genderperspektive eine traditionell männliche Domäne. Darüber hinaus wurde das Evaluierungssystem „SiseviveEcocasa“ eingeführt, um nachhaltigen Wohnungsbau zu fördern. Bis zum Projektende wurden 250.000 Häuser nach architektonischer Gestaltung sowie Energie- und Wasserverbrauch bewertet. Außerdem unterstützte die GIZ die Entwicklung der Saubere-Energien-Zertifikate. Damit können Großabnehmer den für sie vorgeschriebenen Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien nachweisen. Die erzielten Wirkungen des Projekts machten es auch für Nachbarländer attraktiv. Es entstanden sechs Dreiecksko­operationen mit Guatemala, El Salvador, Ni­caragua, Kolumbien, Argentinien und Kuba.

 

 

aus akzente 3/19