Interview

„Ein Kit Solaire kann das ganze Leben einer Familie ändern.“

Ein Interview über Solarenergie mit dem Unternehmer Christian Gbogbo, Partner von Energising Development (EnDev) in Benin.

Text und Fotos
KATRIN GÄNSLER

Warum haben Sie sich dafür entschieden, mit Hilfe von Solarmodulen die ländliche Entwicklung voranzubringen?
Die Energieversorgung in Benin ist im ländlichen Raum sehr schwach und selbst in städtischen Regionen nicht zufriedenstellend. Man kann nicht darauf warten, dass der Staat das ändert. Deshalb lautete die Lösung für uns, selbst aktiv zu werden.

Christian Gbogbo ist Ingenieur und Direktor des Unternehmens Jesuton in Cotonou, Benin. Die Firma, die Sonnenkollektoren vertreibt und Photovoltaikanlagen installiert, besteht seit 2015 und hat 15 Beschäftigte, davon sind 70 Prozent Frauen.
Christian Gbogbo ist Ingenieur und Direktor des Unternehmens Jesuton in Cotonou, Benin. Die Firma, die Sonnenkollektoren vertreibt und Photovoltaikanlagen installiert, besteht seit 2015 und hat 15 Beschäftigte, davon sind 70 Prozent Frauen.

Wie viele Installationen haben Sie seit 2015 vorgenommen?
Jesuton hat bereits mehr als 2.000 kleine Solarsysteme, sogenannte Kit Solaire, und knapp 100 Sonnenkollektoren installiert. Für die Bevölkerung heißt das, sie hat einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Strom. Ein Kit Solaire kann das ganze Leben einer Familie ändern: Im Haus gibt es Licht und die Kinder können abends Hausaufgaben machen. Auch lassen sich Handys zu Hause aufladen. Geld wird meist über Applikationen verschiedener Mobilfunkanbieter verschickt. Das Telefon ist auch wichtig, wenn es zu einem medizinischen Notfall kommt.

Was kosten die verschiedenen Systeme?
Ein Kit Solaire kostet mindestens rund 21.000 CFA-Franc, etwa 32 Euro. Die Systeme für Wasserpumpen liegen zwischen 2.300 und 7.600 Euro. So viel Geld haben viele nicht, deshalb bieten wir Ratenzahlung an.

Und wie wird die Wartung organisiert?
Die Wartung der Solaranlagen erfolgt durch unser Unternehmen, das die damit verbundenen Kosten übernimmt.

Wächst das Interesse für Solarenergie in Benin?
Auf jeden Fall. Spezielle Programme wie EnDev sind deshalb wichtig, weil sie die Anschaffung unterstützen.

akzente 3/20

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