Wo stehen die internationalen Verhandlungen über die neuen globalen Ziele zum Schutz der Natur?
Wie bei der UN-Klimakonferenz von Paris im Jahr 2015 hofft man in Montreal auf einen Durchbruch für den Erhalt der weltweiten Biodiversität. Er soll dazu beitragen, eine Trendwende hin zu einer naturfreundlichen Wirtschaft und Gesellschaft einzuleiten. Der Entwurf dafür sieht vier langfristige Ziele bis 2050 und 20 Aktionsziele bis 2030 vor. Zu den wichtigsten gehört jenes, 30 Prozent der Erde bis zum Jahr 2030 unter Schutz zu stellen, das sogenannte „30x30“-Ziel. Allerdings müssen die Vertragsstaaten bis zur Verabschiedung noch viele offene Fragen klären; so ist das „30x30“-Ziel unter den Vertragsstaaten noch umstritten; genauso die Frage, wie die dafür nötigen Mittel aufgebracht werden sollen. Deshalb ist mit harten Verhandlungen in Montreal zu rechnen.
Welche Position beziehen Deutschland und die EU dazu?
Deutschland unterstützt das „30x30“-Ziel und spricht sich außerdem dafür aus, zerstörte oder degradierte Ökosysteme wiederherzustellen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei der UN-Vollversammlung in New York im vergangenen September zugesagt, ab 2025 jährlich 1,5 Milliarden Euro für diesen Zweck bereitzustellen. Das ist doppelt so viel wie die rund 750 Millionen Euro, die Deutschland zwischen 2017 und 2021 im Schnitt für Biodiversität in anderen Ländern investiert hat. Auch die EU als Ganzes unterstützt das 30-Prozent-Ziel.