„Frauen fahren sicherer.“

Taxiunternehmerin und Gender-Aktivistin Esenam Nyador über eine Initiative für Busfahrerinnen in Ghana.

Esenam Nyador, die Taxiunternehmerin und Gender-Aktivistin aus Ghana

Esenam Nyador war das Herz der Kampagne „Women moving the city“, mit der Busfahrerinnen für ein neues Schnellbussystem in Ghanas Hauptstadt Accra rekrutiert wurden. Ausbildungsort ist die neue West African Transport Academy. Die GIZ unterstützt die Lehrstätte in einer Entwicklungspartnerschaft mit dem Bushersteller Scania. Ermög­licht wird dies durch das develoPPP.de-Programm, mit dem das Bundesentwicklungsministerium entwicklungspolitisches Engagement der Privatwirtschaft fördert.

Wie viele Taxi- und Busfahrerinnen gibt es in Ghana?
Wir sind nur vier Taxifahrerinnen. Busfahrerinnen gab es bis zu der Kampagne null.

Wie schwierig war es, Interessentinnen zu finden?
Ich habe auf allen Kanälen für die Ausbildung geworben, in den sozialen Medien, im Fernsehen und Radio. Dabei war es wichtig, auch Frauen ohne jegliche Fahrkenntnisse anzusprechen, denn nur wenige Frauen in Ghana haben einen Führerschein. Am Ende meldeten sich rund 400 Frauen aus dem ganzen Land – ein enormer Erfolg.

Welche Bedeutung hat es für Ghana, dass auch Frauen Busse fahren?
Zum einen ist es wichtig, dass Frauen im öffentlichen Raum vertreten sind. Zum anderen zeigen Studien, dass Frauen sicherer fahren, sie sind einfach nicht so aggressiv am Steuer wie Männer. Die ers­ten rund 50 Absolventinnen des Trainings sind bereits auf der Straße, momentan noch unter Super­vision, aber bald übernehmen sie ganz das Steuer.

www.develoPPP.de

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