Menschenwürdige Hygiene während der Menstruation
Die Ikwera-Negri-Schule ist in Uganda ein Vorbild für den aufgeklärten Umgang mit dem Thema Menstruation. Es gehört dort unter der Überschrift „Lebenskompetenzen“ zum Lehrplan. Die Lehrenden mussten zuvor selbst lernen, wie sie den Mädchen und Jungen am besten Wissen darüber vermitteln.
Außerdem hat die staatlich geförderte Schule ihre Toiletten so ausgebaut, dass die Mädchen menschenwürdig und sicher für ihre Hygiene sorgen können. Die Schule bietet auch Binden an und zeigt den Schülerinnen, wie sie sie benutzen können. Möglich gemacht hat das die Zusammenarbeit der ugandischen Regierung mit dem globalen Programm „Sanitation für Millions“.
Zurück zur Aula. Nach der Einführung des stellvertretenden Direktors übernimmt Mary Alori. Die Lehrerin hat eine Wegwerfbinde und eine auswaschbare Stoffbinde, einen Eimer und zwei Unterhosen dabei. Sie führt vor, wie die Binden in die Unterhose eingelegt und befestigt werden. „Ihr könnt mit diesem Höschen nun alles tun, was ihr möchtet. Ihr könnt auch rennen oder Fußball spielen – es gibt keinen Grund, irgendetwas nicht zu tun, nur weil man seine Tage hat.“
Früher hätten an der Ikwera-Negri-Schule einige Mädchen wegen der Menstruation im Unterricht gefehlt, berichtet Direktorin Janet Lydia Ajwang. Mädchen aus ärmeren Familien mussten sich oft mit Lumpen oder Toilettenpapier behelfen. „Sie hatten keine Monatsbinden oder haben sich so geschämt, dass sie nicht zum Unterricht kamen.“
Das waren keine Einzelfälle, sagt Molly Grace Akello, Bildungsbeauftragte der Kommune Apac. In der Region, in der die Ikwera-Negri-Schule liegt, hätten noch vor wenigen Jahren nur 30 Prozent der Mädchen die sieben Jahre dauernde Grundschule abgeschlossen. „Mittlerweile macht immerhin jedes zweite Mädchen seinen Grundschulabschluss.“