Klima in Zahlen
Um 1,1 Grad ist die globale Temperatur seit der Industrialisierung schon gestiegen – in den letzten 50 Jahren schneller als jemals zuvor. Um diesen Trend zu stoppen, braucht es schnelle Entscheidungen und viel Geld. Fakten zu Klima und Finanzen.
Derzeit steuern wir auf eine höhere Temperatur von bis zu 2,8 Grad bis Ende des 21. Jahrhunderts zu. Allerdings müssen dafür alle bereits angekündigten Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Rund 79 Prozent der Treibhausgasemissionen gingen 2019 auf Energie, Industrie, Transport und Gebäude zurück, 22 Prozent auf Land- und Forstwirtschaft.
Quelle: IPCC
Am dringendsten benötigen Entwicklungs- und Schwellenländer Geld für Klimaschutz und -anpassung. Dafür sollen dem Pariser Klimaabkommen von 2015 zufolge zwischen 2020 und 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar mobilisiert werden. 2021 waren es allerdings erst 89,6 Milliarden US-Dollar. Neueste Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwarten, dass das „100-Milliarden-Dollar-Ziel“ mit Sicherheit noch in diesem Jahr erreicht werden wird. Deutschland hat seine jährliche internationale Klimafinanzierung zwischen 2005 und 2022 mehr als verzehnfacht auf jetzt 6,39 Milliarden Euro.
Green Bonds – Anleihen für grüne Projekte wie erneuerbare Energien – erleben Jahr für Jahr neue Rekorde. Im Jahr 2021 betrug ihr Gesamtvolumen gut 522 Milliarden US-Dollar, 75 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Quellen: Global Synthesis Report on climate finance 2022, BMZ
Der Klimawandel wird in Entwicklungsländern bis 2050 die Erträge von Getreidearten wie Weizen, Reis oder Mais vermindern: bei Weizen um drei Prozent, Reis um fünf bis 11 Prozent und bei Mais sogar um knapp ein Viertel. Dadurch werden sich Prognosen zufolge im selben Zeitraum die Getreidepreise um bis zu 29 Prozent erhöhen (ohne Inflation).
Quellen: IPCC, National Geographic, The Wire, Action against Hunger
Immer häufiger können Menschen wegen extremer Temperaturen nicht arbeiten. Hochrechnungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge werden im Jahr 2030 bereits bei einem globalen Temperaturanstieg um 1,5 Grad 2,2 Prozent der weltweiten Arbeitsstunden verloren gehen. Das entspricht 80 Millionen Vollzeitstellen beziehungsweise einem wirtschaftlichen Verlust von 2,4 Billionen US-Dollar.
Normalerweise fliegen Heuschrecken allein. Wenn es aber heiß und schwül wird und ihre Nahrungsquellen versiegen, tun sie sich zu riesigen Schwärmen zusammen. Genau das geschieht in Afrika. Forscher*innen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) nehmen an, dass sich die Situation künftig vor allem im Osten Afrikas verschärfen wird. Mit verheerenden Folgen für die Ernährungssituation, denn ein einziger Quadratkilometer Heuschrecken isst so viel wie 35.000 Menschen.
Quellen: FAO, UNEP, Global Citizen, BBC