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„Für viele ist Parkwächterin ein Traumjob“

Laura Díaz ist eine von 105 Parkwächterinnen in den Naturschutzgebieten Costa Ricas. Frauen sind in diesem Beruf zwar noch in Unterzahl. Doch Costa Rica setzt beim Schutz von Biodiversität und Klima zunehmend auf sie.

Interview: Klaus Ehringfeld Illustration: Julian Rentzsch

Frau Díaz, wie sieht Ihr Einsatz für den Naturschutz in Costa Rica aus?

Wir kümmern uns um unsere Wälder und den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt. Dazu sind wir in den Schutzgebieten unterwegs und versuchen die Zerstörung von Ökosystemen durch illegalen Holzeinschlag oder den Raub geschützter Arten durch Überwachung und Aufklärungsarbeit zu verhindern. Es ist wichtig, den Menschen zu vermitteln, wie lebensnotwendig eine intakte Biodiversität ist. Deswegen arbeiten wir in den Dörfern vor allem mit jenen Menschen zusammen, die in und von den Wäldern leben. Schülerinnen und Schüler sind eine unserer wichtigsten Zielguppen.

Unterscheidet sich Ihre Arbeit von der Ihrer männlichen Kollegen?

Auch wenn Frauen erst rund 30 Prozent der Parkwächter*innen ausmachen, arbeiten wir vollständig gleichberechtigt und haben grundsätzlich die gleichen Aufgaben wie die Männer. Frauen sind etwas häufiger bei der Umweltbildung im Einsatz. Uns ist es wichtig, Familien- und Arbeitsleben in Einklang zu bringen. Wir haben unterschiedliche Hintergründe – alleinstehende Frauen, Geschiedene, Mütter. Gerade für sie ist es nicht immer leicht, beim Einsatz in den Schutzgebieten mehrere Tage von ihren Familien getrennt zu sein. Dann verpassen wir auch schon einmal Geburtstage der Kinder. Trotzdem ist es für viele ein Traumjob, weil wir uns aktiv für den Schutz der Natur einsetzen können und unsere Fähigkeiten für alle deutlich zu sehen sind.

Wie konnte die GIZ den gleichberechtigten Einsatz von Rangerinnen unterstützen?

Mit der Unterstützung der GIZ wurden wir für unsere Rechte, etwa bei den Arbeitsbedingungen, sensibilisiert. So konnten wir unsere Interessen formulieren und durchsetzen. Zum Beispiel konnten wir sicherstellen, dass Parkwächterinnen, solange sie stillen, nicht weniger verdienen und ihre Arbeit im Naturschutz fortsetzen können. Wir sind stolz darauf, dass wir aus unseren Erfahrungen eine „interinstitutionelle Genderpolitik“ formuliert und Anfang 2024 dem Umwelt- und Frauenministerium übergeben haben.

Biodiversität und Klimaziele im Blick

Die Parkrangerinnen gehören zu Costa Ricas Naturschutzbehörde SINAC (Sistema Nacional de Áreas de Conservación). Die GIZ unterstützt die Behörde und weitere Partner in dem mittelamerikanischen Land im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Das Vorhaben ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Ziel ist es, Costa Rica bei seiner vorbildlichen Umsetzung der internationalen Biodiversitäts- und nationalen Klimaziele zu unterstützen. Der Erhalt der Biodiversität ist eng mit Klimaresilienz verknüpft.

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