Westafrika

Start-ups: Ifeyinwa Ugochukwu

Geschäftsführerin Ifeyinwa Ugochukwu über die Tony Elumelu-Stiftung für Ausbildung, Beratung und Finanzierung angehender Unternehmer*innen

Text
Olivia Cuthbert
Fotos
Thomas Imo

Ifeyinwa Ugochukwu (41), ernannte Geschäftsführerin der Tony Elumelu-Stiftung in Lagos, Nigeria ​

Ifeyinwa Ugochukwu (41), ernannte Geschäftsführerin der Tony Elumelu-Stiftung in Lagos, Nigeria

„Tausende junge Unternehmer*innen in Afrika sind bereit und enthusiastisch und brauchen Unterstützung. Tony Elumelu war selbst erst 26 Jahre alt, als er in den 1980er-Jahren Zweigstellenleiter einer Bank wurde, etwas, das damals praktisch nicht vorkam. Später wurde er Vorstand einer der größten Banken in Nigeria und er hatte immer das Gefühl, dass die Bereitschaft seines Chefs, einem jungen Menschen eine Chance zu geben, sein Leben verändert hat. Dieser Stiftung geht es darum, jungen Menschen Chancen zu eröffnen – durch Ausbildung, Beratung und Finanzierung angehender Unternehmer*innen. 2014 rief die Stiftung ein neues Programm ins Leben mit dem Ziel, 10.000 junge Unternehmen in allen 54 afrikanischen Ländern zu unterstützen, und wir können die Wirkung bereits sehen. Innerhalb von vier Jahren haben 4.470 Unternehmer und Unternehmerinnen profitiert und durch die Unterstützung der GIZ konnten wir 2018 noch 210 zusätzliche in das Programm aufnehmen. Diese jungen Leute erhalten die Chance, ihre Träume wahr werden zu lassen und ihr eigenes Leben zu verändern ebenso wie das ihrer Familien und Gemeinden. Viele haben fantastische Ideen, aber es fehlt einfach die Infrastruktur. Tony Elumelu hat den Begriff Afrokapitalismus geprägt. Diese Gesellschaftsphilosophie legt die Verantwortung für die wirtschaftliche Transformation in Afrika in die Hände des privaten Wirtschaftssektors, der traditionell nicht als zentraler Faktor für die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Kontinents galt. Aber Verbindungen zwischen der Privatwirtschaft, der Regierung und Entwicklungsorganisationen zu schmieden, ist der Schlüssel zur Schaffung nachhaltigen Wohlstands, und je mehr Start-ups wir unterstützen können, desto größer der Dominoeffekt. Wir haben so viele Erfolgsgeschichten erlebt. „MamaMoni“ etwa verleiht Frauen in ländlichen Gebieten und in Slums Geld zu extrem niedrigen Zinsen. Sie können damit kleine Unternehmen betreiben und ihre Familien ernähren. In der Agrarindustrie sprudeln die jungen Leute über vor Ideen, um den Sektor zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Aber sie brauchen Starthilfe. Wir wollen Afrika zu einem Kontinent der Chancen machen. Neue Partnerschaften mit Organisationen wie der GIZ tragen dazu bei, das Wirklichkeit werden zu lassen.“  

Die anderen Stimmen:

Tunji Eleso

Jan Schwaab

Debu Odulana

Edmond Nonie

Januar 2019

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