„Kakaoanbau schafft Arbeitsplätze“
Rotimi John Omole arbeitet für das Entwicklungsprogramm des nigerianischen Landwirtschaftsministeriums im Bundesstaat Ekiti. Außerdem ist er Supervisor der „Farmer Business Schools“ (FBS). Ekiti ist einer von sechs Bundesstaaten in Nigeria, in denen die GIZ im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums das FBS-Training für Kleinbauern und –bäuerinnen gestartet hat.
Welche Rolle spielt Kakao für Nigeria?
Der Kakaoanbau ist sehr wichtig, weil die Böden vielerorts dafür gut geeignet sind. Der Anbau schafft zahlreiche Arbeitsplätze. Alleine im Südwesten Nigerias sind etwa zwei Millionen Menschen in der Wertschöpfungskette beschäftigt.
Kann das die Landflucht von jungen Menschen in die Ballungszentren stoppen?
In den Dörfern mangelt es an Infrastruktur. Wird diese aber geschaffen, dann ist die Landwirtschaft ein interessantes Arbeitsfeld, ganz besonders der Kakaoanbau. Es gibt neue Züchtungen, die innerhalb von 18 bis 24 Monaten Früchte tragen und geerntet werden können. Wenn die Regierung jungen Menschen Land zur Verfügung stellen oder sie beim Kauf von Land unterstützen kann, Infrastruktur schafft und sie außerdem gut ausbildet, können sie als Kakaoproduzenten arbeiten. Dann besteht keine Notwendigkeit für sie, in die Städte zu gehen.
Ist Kakao Nigerias Zukunft?
Auf jeden Fall. Kakao ist ein Exportgut, das Geld ins Land bringt und Farmern ein gutes Einkommen sichert. Es kann zu vielen Produkten weiterverarbeitet werden, etwa zu Kakaobutter, Wein, Brot und Schokolade. Wenn in den Anbau und in die Umwandlung investiert wird, kann Kakao künftig Nigerias Wirtschaft und die Zukunft des Landes verändern.
Interview: Katrin Gänsler
Juli 2019
DAS PROJEKT IN ZAHLEN
1,1 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern wurden mit dem Programm der „Farmer Business School“ in 19 afrikanischen Ländern ausgebildet. Ein Drittel der insgesamt 300.000 Menschen bei den Trainings in Nigeria waren Frauen.