„Beeindruckende Fortschritte im Bereich der Berufsbildung“

Interview mit Elke Peiler vom Programm Business Scouts for Development über die Rolle und Erfolge der Fachkräfte im Ausland.

Elke Peiler arbeitet bei der GIZ im Programm Business Scouts for Development mit. Bis vor kurzem war sie für ExperTS zuständig, in dessen Rahmen die Mentoring-Initiative in Myanmar organisiert wurde. Sie war für das Programm auch selbst im Auslandseinsatz tätig.
Elke Peiler arbeitet bei der GIZ im Programm Business Scouts for Development mit. Bis vor kurzem war sie für ExperTS zuständig, in dessen Rahmen die Mentoring-Initiative in Myanmar organisiert wurde. Sie war für das Programm auch selbst im Auslandseinsatz tätig.

In rund 30 Entwicklungs- und Schwellenländern sind Fachkräfte als Teil des Programms Business Scouts for Development im Einsatz und bilden dort eine Brücke zwischen Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit. Warum ist diese Rolle so wichtig?
Es geht uns darum, den positiven Einfluss von unternehmerischem Engagement im Ausland voll auszuschöpfen. Um das zu erreichen, unterstützen unsere Fachkräfte dabei, oft schwierige Märkte überhaupt erst zu erschließen – dadurch entstehen vor Ort neue Arbeitsplätze und Wertschöpfungsketten werden gefördert. Das hilft, die Lebensbedingungen im Land zu verbessern. Gleichzeitig beraten die Fachkräfte aber auch bei der Verbesserung von Umwelt- und Sozialstandards und weisen auf entsprechende Förderprogramme hin. Dadurch unterstützen sie die Unternehmen dabei, ihre Expansionspläne möglichst nachhaltig anzugehen.

Was waren bisher die größten Erfolge des Programms?
Besonders beeindruckt haben mich die Fortschritte im Bereich der Berufsbildung. Vor allem in Lateinamerika und Asien haben unsere Fachkräfte da in Zusammenarbeit mit den Unternehmen und den lokalen Berufsbildungseinrichtungen viel erreicht und zum Teil neue Ausbildungsgänge – etwa zum Mechatroniker – mit aufgebaut. In mehreren Ländern haben Fachkräfte unseres Programms auch Workshops zur Energieeinsparung veranstaltet: Mitarbeitende von lokalen Unternehmen haben darin konkrete Ideen zur Emissionssenkung erarbeitet, die sie direkt in ihren Unternehmen umsetzen konnten. Die Teilnehmenden kamen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Das Programm hatte so ganz unmittelbar eine positive, messbare Auswirkung auf das Klima.

Sie waren in der Vergangenheit auch selbst in dem Programm im Einsatz – als Expertin für den Nahrungsmittelsektor. Was waren Ihre Erfahrungen?
Ich war für das Programm in Tunesien und habe die Arbeit dort als extrem bereichernd empfunden. Ich konnte zum Beispiel tunesische Unternehmen dabei unterstützen, Produkte wie Datteln oder Olivenöl nach Deutschland zu exportieren. Das hat nicht nur neue Jobs geschaffen. Ich konnte auch einen Beitrag leisten, um Standards in der Bioproduktion von Lebensmitteln in dem Land stärker zu verankern. Die Resultate der eigenen Arbeit so direkt zu sehen, ist schon etwas Besonderes.

ExperTS-Fachkräfte waren bereits seit einem Jahrzehnt im Einsatz. 2021 ändert sich das Programm aber. Wie genau?
Wir legen ExperTS mit anderen Programmen zusammen, die eine ähnliche Ausrichtung haben – zum Beispiel eines, das Unternehmer*innen in Deutschland bei Fragen rund um Entwicklungs- und Schwellenländer unterstützt hat. Unser neuer Name lautet Business Scouts for Development. Wir schaffen dadurch Synergien und ermöglichen, dass unsere Fachkräfte noch schneller und flexibler auf Anfragen reagieren können. Ihre Arbeit in den jeweiligen Einsatzländern läuft aber natürlich auch unter der neuen Struktur weiter.

Kontakt: Elke Peiler, elke.peiler@giz.de

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