Perspektiven für Jugendliche schaffen

Hans-Ludwig Bruns berichtet vom Leben und Arbeiten in Nigeria.

Hans-Ludwig Bruns

Guten Tag aus Abuja und Una welcome o!

Ja, Sie lesen richtig: Abuja. Viele Menschen halten Lagos für die Hauptstadt ­Nigerias, aber die Regierung sitzt in dieser Dreimillionenstadt, die in den 1970er Jahren auf dem Reißbrett entworfen wurde. Von hier aus steuere ich das Cluster für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und zusätzlich ein Vorhaben zur beruflichen Qualifizierung und Jugendbeschäftigung. Zu diesen Themen stimme ich mich eng mit den Landes- und Bundesministerien Nigerias und den anderen internationalen Gebern ab.

Unser Ziel ist es, Jugendlichen eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu ermöglichen, die zu einer Beschäftigung führen soll. Jährlich verlassen rund zwei bis drei Millionen junger Menschen die Schulen in Nigeria und strömen auf den Arbeitsmarkt. Es ist wichtig, ihnen Perspektiven zu bieten, auch und vor allem in ländlichen ­Regionen. Für mich ist das immer wieder eine spannende Aufgabe.

Mein eigenes Berufsleben habe ich in der Privatwirtschaft als Berater für Verkehrsmanagement begonnen. Die internationale Zusammenarbeit lernte ich 2005 kennen, als ich meine damalige Partnerin in den Jemen begleitete. Damals begann ich als Entwicklungshelfer zu arbeiten. Danach war ich Auslandsmitarbeiter der GIZ in ­Äthiopien und in Pakistan. Bei meinen verschiedenen Einsätzen habe ich eines ge­lernt in der Arbeit: Man kann nichts übers Knie brechen. Es braucht Zeit, bis Ver­trauen entsteht und Veränderungen umgesetzt werden.

Die Menschen hier in Nigeria sind sehr selbstbewusst. Ein offener Diskurs hilft beiden Seiten, sich zu verstehen und gute Lösungen zu finden, mit denen alle zufrieden sind. Diesen Austausch auf Augenhöhe schätze ich sehr. In meinem Berufsalltag verbringe ich viel Zeit mit Personalthemen, denn in den vergangenen Jahren ist unser Team von drei auf mehr als 40 Personen angewachsen.

Nach der Arbeit habe ich hier viele Gelegenheiten, Sport zu treiben. Ich gehe in meinem Wohngebiet laufen und schwimmen. Und auch wenn das Nachtleben in Abuja nicht mit Lagos vergleichbar ist: Eine Auswahl an Bars, Restaurants und Clubs mit sehr guter lokaler Musik rundet meine Freizeitgestaltung ab.

Herzliche Grüße
Hans-Ludwig Bruns

aus akzente 3/21

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