Hallo aus Kinshasa
Hallo aus Kinshasa,
wo ich jeden Tag mit einem Blick auf den riesigen Kongo-Fluss beginne und beende. Das ist sehr entspannend, denn der Fluss fließt im Vergleich zu der quirligen Millionenstadt immer ruhig dahin. Seit 2014 lebe ich in Kinshasa, mittlerweile mit einem fünf Monate alten Baby, und finde es nach wie vor einen aufregenden Ort. Die Stadt hat eine spannende und reiche Musik- und Kunstszene, durch die man auch gut Kontakt zu den Kongolesinnen und Kongolesen findet. Es gibt einige sehr gute Restaurants und ein gutes Sportangebot, von Yoga über Tanz bis zum Schwimmen. Auch an Lebensmitteln bekomme ich fast alles.
Transparenz stärken
Hier in der Demokratischen Republik Kongo leite ich ein Projekt zur guten Regierungsführung im Bergbausektor. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir die Transparenz der Zahlungsströme in dem Sektor stärken. Ein Merkmal guter Regierungsführung ist auch die Teilhabe möglichst vieler Akteur*innen. Deshalb ermöglichen wir Dialoge mit den verschiedensten Gruppen, neben multinationalen Bergbauunternehmen sind das zum Beispiel Bergleute aus dem Kleinstbergbau, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Provinzverwaltungen und Mitglieder der Zivilgesellschaft. Sie tauschen sich über soziale, wirtschaftliche und Umweltherausforderungen aus und geben Handlungsempfehlungen ab.
Mit dem Thema Regierungsführung habe ich mich schon während des Politikstudiums in Berlin beschäftigt. Rohstoffe waren Teil meiner Aufgaben bei der GIZ im westafrikanischen Mauretanien, wo ich zuvor gearbeitet habe. Als eine Stelle im Kongo zu Rohstoffen frei wurde, habe ich gar nicht lange überlegt. Ich dachte nur: Das ist ja fantastisch, über Rohstoffe arbeiten zu können, und das auch noch im Kongo!
Spannende Missionen
Ich habe momentan 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon sind manche nicht in der Hauptstadt, sondern im Südosten des Landes. Es ist ein tolles Team, die einzige Herausforderung ist, dass wir an unterschiedlichen Standorten arbeiten und der Kongo einfach riesig ist. Man muss sich öfter einmal persönlich sehen, weil die Telefonverbindungen zum Teil sehr schlecht sind. Das hat aber auch sein Gutes: So kann ich spannende Missionen unternehmen und das Land noch besser kennenlernen.
Herzliche Grüße
Magali Mander
aus akzente 3/18