Assane Diop steht bis zu den Oberschenkeln im Wasser. Langsam bewegt er sich vorwärts, greift große Grasbüschel, reißt diese aus und wirft sie ans Ufer. So sorgt der 48-Jährige dafür, dass der Kanal, der sein Reisfeld umgibt, nicht zuwuchert und das Saatgut immer die richtige Menge an Feuchtigkeit hat. Der Reisanbau im Norden des Senegal, nur einige Kilometer von der Grenze zu Mauretanien entfernt, ist arbeitsintensiv.
Etwas anderes kann sich der Vater von sechs Kindern, der im Ort Diama wohnt, allerdings nicht vorstellen. Schon sein Vater war Reisbauer und gab das Wissen an den Sohn weiter. „Reis ist enorm wichtig. Dank der Ernte haben wir Geld, können unsere Kinder zur Schule schicken und ihnen eine gute Zukunft bieten.“ Drei Hektar Anbaufläche gehören Diop. 2011 hat er sich mit 34 anderen Reisbäuerinnen und -bauern zu einer Kooperative zusammengeschlossen, die den Namen „Mbole Mooy Dalé“ trägt. Das Sprichwort auf Wolof, der am weitesten verbreiteten Sprache im Land, bedeutet „Gemeinschaft schafft Stärke“. Zusammen bewirtschaften sie 115 Hektar. Obwohl das einer Fläche von etwa 161 Fußballfeldern entspricht, ist die Kooperative nur ein kleiner Player. Für Kreditgeber etwa war sie uninteressant. Das Risiko, unbekannte Kleinbäuerinnen und -bauern zu unterstützen, wollte niemand eingehen. Dabei trägt der Zugang zu Geld entscheidend zu einer erfolgreichen Ernte bei. Ohne finanzielle Mittel können Kooperativen nicht investieren und wachsen.