Dr. Khashashneh, wo steht Jordanien auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft und wie passt das EPR-System in diese Entwicklung?
Der Kampf gegen den Klimawandel und die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft sind Schlüsselelemente der neuen jordanischen Vision wirtschaftlicher Modernisierung bis 2033. Der Plan umfasst alle Aspekte unserer Umweltstrategie, also Abfallwirtschaft, grünes Wachstum und Klimaschutzmaßnahmen, und bringt sie mit Jordaniens ehrgeizigen ökonomischen Zielen für die nächsten zehn Jahre in Einklang. Das EPR-System ist ein Beispiel dafür, wie wir diese Ideen in die Tat umsetzen können. Wir können damit ein Drittel unseres Abfalls wiederverwerten und zu einer Ressource machen, mit der sich Geld verdienen und Arbeitsplätze schaffen lassen.
Das EPR-System nimmt die Unternehmen in die Pflicht, ihren Müll zu recyceln. Machen sie denn mit?
Es gab durchaus Bedenken und Widerstände, aber wir arbeiten eng mit der Privatwirtschaft zusammen, um ihr die Vorteile des Systems aufzuzeigen. Mit Hilfe der Beratung und Unterstützung unserer Freunde von der GIZ und internationalen Unternehmen zeigen wir, dass dies neue Jobs, neue Geschäftsbereiche und Profitchancen schaffen kann. Wir erfinden das Rad ja nicht neu – Länder wie Deutschland machen das schon seit 30 Jahren, es ist also der Nachweis erbracht, dass es funktioniert. EPR ist eines der Schlüsselprogramme, die wir einführen müssen, um die getrennte Müllsammlung zu verbessern und die Recyclingrate zu steigern, damit wir uns nach und nach in Richtung einer Kreislaufwirtschaft bewegen.