Fortbildung für Frauen und Männer
Die Wasserbehörde Jordaniens hat gemeinsam mit der GIZ seit 2016 ein Konzept für ein modernes Trainingszentrum entwickelt. Das umfasste die architektonische Planung mit barrierefreiem Zugang zu allen Räumen, Sanitäreinrichtungen für Frauen und Männer, die Ausstattung mit passenden Maschinen und die Kursplanung. Dahinter stand immer die Frage: Was wird gebraucht? Dann wurde ausgebaut, Geräte wurden angeschafft und ein Schulungsprogramm entworfen. Neben der großen Werkstatt gibt es drei weitere Räume: für theoretischen Unterricht, IT-Kurse und Konferenzen. Der jordanische Minister für Wasser und Bewässerung sowie der deutsche Botschafter eröffneten schließlich 2021 das ausgebaute Trainingszentrum.
Jetzt werden dort Frauen und Männer aus der gesamten Wasserbranche Jordaniens ausgebildet. Von der staatlichen Behörde ebenso wie von den lokalen Wasserversorgern oder privaten Konstruktionsfirmen, die Leitungen bauen. Alle Wasserprofis wie Ammar Ali Zaid. „Das hier ist alles höchst professionell“, sagt er und strahlt. Er demonstriert hier und da ein Gerät und führt die Besucher*innen zusammen mit der Ausbildungsleiterin der Wasserbehörde, Ruba Jallad, durch das Zentrum. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir schon 2.500 Menschen hier fortgebildet, rund 30 Prozent davon Frauen“, sagt Jallad stolz. Die Wasserwirtschaft ist eine Männerdomäne, daher ist der bisher erreichte Frauenanteil am Training beachtlich.
Vorbild für die gesamte Region
Das „Water Training Center“ in Marka ist für die gesamte wasserarme Nahostregion interessant. „Im nächsten Jahr soll es auch Trainings für Interessierte aus Irak, Ägypten und den Palästinensischen Gebieten geben“, sagt Ruba Jallad. Die Kurse, die unter anderem von einem Schweißexperten aus Deutschland geleitet werden, entsprechen den Vorgaben des „Deutschen Verbands für Schweißen und verwandte Verfahren“. Am Ende der Trainingseinheiten gibt es entsprechende Zertifikate.
Ammar Ali Zaid schwärmt von der Qualität der Ausbildung und von den Schweißtechniken für die verschiedenen Stoffe. „Gasschweißen, Lichtbogenschweißen und vieles mehr haben wir hier gelernt.“ Der junge Jordanier will – wie seine Kolleginnen und Kollegen – mit seiner Qualifikation dazu beitragen, den Wasserverlust in seiner Heimat zu reduzieren. Und das ist mehr als nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.