Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die GIZ Nepal dabei, sein Gesundheitssystem zu verbessern. Dazu wird das Gesundheitsmanagement gestärkt, nationale Behörden werden bei Reformen und der Einführung einer nationalen Krankenversicherung unterstützt. Auch Kampagnen zur Frauengesundheit und Menstruationshygiene gehören dazu.
„Das Abfallmanagement unserer Klinik ist vorbildlich“
Drei Fragen an Meena Kunwar Joshi, stellvertretende Direktorin der Klinik der Polizeitruppen in Nepal. In der Klinik werden auch Zivilisten behandelt. Die Augenärztin hat das Abfallmanagement des Krankenhauses mit Unterstützung der GIZ erweitert und zu einem Lernzentrum für ein umweltfreundliches und sicheres Abfallmanagement ausgebaut.
Was war der Anstoß für das neue Abfallmanagement an Ihrem Krankenhaus?
Vor der Covid-19-Pandemie haben wir unseren gesamten Abfall auf die städtische Mülldeponie gebracht. Doch während der Pandemie weigerten sich die Deponien plötzlich, Krankenhausabfälle anzunehmen. Die Angst vor Infektionen war groß. In dieser Zeit begannen wir damit, unseren Müll in speziell ausgehobenen Gruben auf dem Klinikgelände zu verbrennen. Doch schnell war klar, dass dies kein Dauerzustand sein konnte. Wir brauchten eine langfristige und umweltfreundliche Lösung für unser Müllmanagementproblem.
Mit Unterstützung der GIZ, die die nepalesische Regierung im Gesundheitssektor berät, wurden wir zu einer Modellklinik für das Abfallmanagement nach Standards der Weltgesundheitsorganisation. Weitere Partner sind die nepalesische Regierung und die nepalesische Stiftung für Gesundheit, Umwelt und Klimaschutz.
Wie sind Sie beim Umbau der Müllentsorgung vorgegangen?
Zunächst haben wir unseren Müll analysiert. Dabei stellten wir fest, dass nur 15 Prozent unserer Abfälle kontaminiert sind. Mehr als 80 Prozent der Abfälle waren somit unproblematisch, solange sie nicht mit diesen verunreinigten Materialien in Kontakt kamen. Hier setzten wir an und führten unterschiedlich farbige Müllbehälter ein, um die Trennung zwischen kontaminierten und sauberen Abfällen sicherzustellen. Die belasteten Abfälle werden nun desinfiziert und sterilisiert, so dass unser Müll am Ende zu 100 Prozent unbedenklich ist.
Wie arbeiten Sie als Lernzentrum für Abfallmanagement im Gesundheitswesen?
Viele Verantwortliche aus Krankenhäusern, medizinischen Laboren oder auch Medizin-Unternehmen kommen zu uns, um sich unser Abfallmanagement anzusehen. Außerdem schulen wir ihre Mitarbeitenden. Ein umweltfreundliches Abfallmanagement hört aber nicht an der Klinikpforte auf. Statt unsere Abfälle auf die Deponie zu bringen, verkaufen wir heute die wiederverwendbaren, wertvollen Rohstoffe wie Glas, Plastik, Metall oder Papier. Indem wir sie trennen und verkaufen, tragen wir dazu bei, Ressourcen zu schonen. Und ganz nebenbei können wir sogar noch Einnahmen generieren.