Hallo

aus

Bonn,

ich bin Sarah Schmidt und arbeite als Beraterin bei der GIZ im Fonds Förderung Internationale Agrarforschung (FIA). Unser Ziel? Die Agrar- und Ernährungssysteme weltweit zu verbessern – nachhaltiger, umweltfreundlicher und sozial gerechter zu machen. Es geht darum, sicherzustellen, dass wir weltweit genug Nahrung für alle produzieren können, um den Hunger zu beenden.

Mein Weg zur GIZ-Beraterin begann mit meinem Studium der Biologie und Chemie und einer Promotion in Genetik. Mein Spezialgebiet: Pflanzenkrankheiten. Während meiner Promotion habe ich mit Nutzpflanzen wie Gerste, Tomaten, Melonen und Bananen gearbeitet. Schon damals wollte ich mehr, als nur im Labor zu forschen – ich wollte meine Arbeit mit Entwicklung verbinden. Dieses Interesse führte mich auf eine Forschungsreise nach Indonesien, die mein Leben prägte. Dort startete ich einen Blog, um meine Erkenntnisse zu teilen, was mir schließlich ein Stipendium für ein Forschungsprojekt in England einbrachte.

Nach dem Brexit zog es mich zurück nach Deutschland, wo ich für die Bill & Melinda Gates Foundation an krankheitsresistenten Reissorten arbeitete. 2020 startete ich schließlich bei der GIZ. Anfangs war ich überrascht von der Tragweite der Arbeit der GIZ als Akteurin in der internationalen Zusammenarbeit. Unser Handeln hat eine wichtige politische Dimension: Es geht darum, Forschungszentren international zu vernetzen, in einem größeren Kontext zu unterstützen und verschiedene Geber zu koordinieren.

Konkret bin ich mit vier großen Themen beschäftigt: Wir fördern Forschung, etwa zu Klimaanpassung, Biodiversität und Geschlechtergerechtigkeit. Wir stärken Fachkompetenzen, indem wir Expert*innen in Forschungszentren weltweit entsenden, wo sie helfen, die Arbeit besser zu organisieren und Ergebnisse wirksam zu teilen. Ein weiterer Fokus ist die Kommunikation – wir zeigen, wie wichtig Agrarforschung ist und warum sie alle betrifft. Und schließlich beraten wir das BMZ dabei, Themen zu setzen, die etwas bewegen, und sorgen dafür, dass Forschung Wirkung zeigt.

Auch neben meiner Arbeit bei der GIZ suche ich Wege, Menschen die Verbindung von Artenvielfalt und Ernährungssystemen verständlich näherzubringen. In meinem Buch „Ohne Mücken keine Schokolade“ beschreibe ich Pflanzen – von Äpfeln über Kakao bis hin zu Orangen –, erzähle davon, wie wir diese als Menschheit verändert haben und wie sie umgekehrt uns verändert haben. Denn was wir essen, ist eng verbunden mit Wissen, aber auch mit Handel, Industrialisierung, Kolonialismus und dem Verlust genetischer Vielfalt. Wussten Sie, dass eine Krankheit der Kartoffel eine der größten Migrationswellen der Menschheit auslöste? Oder dass es mehr als 2.000 Bananensorten gibt, aber weltweit nur eine exportiert wird? Das ist riskant und wenig nachhaltig.

Die Ergebnisse der Forschung zeigen sehr deutlich: Es ist an der Zeit, die Welt mit kluger Agrarforschung zu verbessern. Ich bin froh, mit meiner Arbeit dazu beitragen zu können.

Viele Grüße,

Sarah Schmidt

Februar 2025