Hallo
aus
mein Name ist Matthias Militzer. Nach mehreren spannenden Jahren als GIZ-Risikomanager in Afghanistan und im Südsudan bin ich Ende letzten Jahres nach Deutschland zurückgekehrt. Jetzt betreue ich von der Zentrale aus unsere GIZ-Standorte in südlichen und östlichen afrikanischen Ländern in allen Sicherheitsfragen. Mit meiner Erfahrung im In- und Ausland schlage ich eine Brücke zwischen den Unternehmensvorgaben und den Herausforderungen und Bedürfnissen vor Ort – immer mit dem Ziel, die besten Lösungen für beide Seiten zu finden.
Risk Management, Unternehmenssicherheit – das klingt erst einmal abstrakt, hat aber ein ganz klares Ziel: Wir sorgen dafür, dass die Arbeit der GIZ auch in fragilen Kontexten reibungslos läuft. Dabei soll das Thema Sicherheit den Alltag unserer Mitarbeitenden nicht unnötig belasten. Wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass sich die Kolleg*innen voll und ganz auf ihre Projekte konzentrieren können.
Wie machen wir das? Ganz praktisch: Wir schulen neue Mitarbeitende, analysieren Sicherheitslagen, informieren, planen und sorgen dafür, dass alle sicher und effizient unterwegs sind. Dafür braucht es eine große Portion Kommunikationsgeschick, Detailwissen, psychologisches Einfühlungsvermögen und eigene Resilienz.
Ins Ausland zog es mich schon früh. Nach meiner Offiziersausbildung war ich mit der Bundeswehr in Auslandseinsätzen in Afghanistan und im Kosovo und hatte erste Berührungspunkte mit der GIZ. Die internationale Arbeit fand ich so spannend und vielfältig, dass ich mich zurück in meiner Heimatstadt Leipzig auf eine GIZ-Stelle für sicherheitsrelevante Trainings in Afghanistan bewarb. 2014 startete ich als Trainingsberater im Risikomanagementprojekt der GIZ in Kabul. Es folgten Stationen in Masar-e-Scharif und Faizabad.
2019 zog es mich in die Unternehmenssicherheit nach Deutschland. Dort lernte ich das Risk Management aus unternehmenspolitischer Perspektive kennen. Die Zeit war zu großen Teilen geprägt durch die Corona-Pandemie. Ich erlebte hautnah, wie Krisenbewältigung in einem internationalen Unternehmen aussieht: von Krisenstäben über Regierungskoordination bis hin zu großangelegten Rückführungsflügen, um Mitarbeitende aus dem Ausland sicher nach Hause zu bringen. Auch privat sorgten Pandemie und Lockdowns für ein Kontrastprogramm. Nach vielen Jahren Distanzbeziehung waren meine Frau und ich plötzlich rund um die Uhr zusammen – ein ganz anderes, unerwartetes Abenteuer.
Mein nächster Auslandseinsatz brachte mich 2021 schließlich in den Südsudan, den jüngsten Staat der Welt – eine intensive Zeit voller Herausforderungen. Die GIZ arbeitete daran, das Portfolio neu aufzubauen, doch zu Beginn war es kaum möglich, die Hauptstadt Dschuba zu verlassen. Meine Aufgabe war es, ein Risikomanagementbüro aus dem Boden zu stampfen. Gemeinsam mit meinem Team legten wir die Infrastruktur und die Prozesse neu fest, die es überhaupt ermöglichten, sicher in der Region zu arbeiten und Projekte außerhalb der Stadt voranzutreiben. Das war enorm viel Verantwortung, hat aber auch enorm viel Spaß gemacht. So haben wir es geschafft, in vier Teilstaaten eigene Büros zu eröffnen, und können nun direkt mit den lokalen Gemeinden, Bäuerinnen und Bauern zusammenarbeiten. Das Portfolio ist in den letzten drei Jahren erfolgreich und sicher gewachsen.
Seit Ende 2024 bin ich zurück in Deutschland – und bleibe die nächsten Jahre erst einmal hier. Das passt perfekt, denn meine Frau und ich haben kürzlich Nachwuchs bekommen. Jetzt genieße ich es, Zeit mit meiner Familie zu verbringen – und dies ganz ohne Ausnahmezustand. Zukünftige Auslandseinsätze? Die würden wir als Familie gemeinsam angehen. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf die neuen beruflichen wie privaten Veränderungen, die die nächsten Monate bringen werden.
Viele Grüße,
Matthias Militzer
Januar 2025