„Ich habe gelernt, das Beste aus schwierigen Zeiten zu machen“

Drei Fragen an die sri-lankische Hotelbetreiberin Tara Kodithuwakku

 

 

  TARA KODITHUWAKKU 

studierte Management und Marketing in Großbritannien. Nach ihrem ersten Job in einem sri-lankischen Hotel baute sie selbst ein Boutique-Hotel am Tissa-See. Während der Covid-19-Pandemie unterstützte das von der GIZ umgesetzte Programm „Good Life X“ (GLX) die Unternehmerin dabei, ihr Hotel TARA Watergate trotz Krise weiterzuentwickeln. Die Unterstützung erfolgte über das Corona-Hilfspaket Tourismus des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Wie hat die Pandemie Ihr Leben und Ihre Arbeit verändert?
Ein Jahr vor Ausbruch der Pandemie hatte ich eröffnet. Mein Hotel war gut angelaufen, als die Terroranschläge am Ostersonntag 2019 einen ersten Rückschlag für uns markierten. Ab März 2020 blieben die Gäste wegen Covid-19 erneut weg. Ich musste mein Personal auf fünf Beschäftigte reduzieren, die ich weiter voll bezahlte. Nun erschüttert Sri Lanka eine heftige Wirtschaftskrise. Die Zukunft ist ungewiss, aber ich habe gelernt, schwierigen Zeiten zu trotzen und das Beste daraus zu machen. Ich werde sogar ein weiteres Hotel eröffnen.

Sie waren Teil des „Enterprise Evolver“-Programms der GIZ. Wie haben Sie als Unternehmerin davon profitiert?
Das GLX-Programm wählte mein Hotel Ende 2020 als eines von 15 kleinen und mittleren sri-lankischen Unternehmen aus dem Tourismus-Bereich aus. Das sechsmonatige Coaching war ein wahrer Lichtblick. Ich erhielt finanzielle Unterstützung für ein Fotoshooting, eine Telefonanlage und Hygieneequipment. Unbezahlbar ist nach wie vor der Austausch mit dem daraus entstandenen Netzwerk und meinem Mentor.

In Ihrem Hotel setzen Sie auf Agri-Tourismus und fördern Frauen aus der Gegend. Wie kam es dazu?
Während der Pandemie hatte ich plötzlich Zeit, Neues zu wagen. Aber auch das Bedürfnis, anderen über die Krise hinwegzuhelfen. Mit einem Bauern der Umgebung pflanzen wir auf einem Hektar Land Reis, Gemüse und Obst an. Den Ertrag teilen wir uns mit ihm und die bezahlten Erntehelferinnen bekommen auch etwas für den Eigenbedarf. Außerdem richtete ich den Onlineshop Jollycrafts für Straßenverkäuferinnen ein. So können sie ihre Korbflechtarbeiten in die Hauptstadt vermarkten, wenn Tourismus ausbleibt. Meine Gäste profitieren von Angeboten wie Ernten, Kochen und Körbe flechten und tun nebenbei etwas Gutes.

Schnelle Hilfe für nachhaltigen Tourismus

Das Corona-Hilfspaket Tourismus der deutschen Bundesregierung zielt darauf ab, eine in Krisen widerstandsfähigere und nachhaltigere Tourismuslandschaft zu entwickeln. Die Maßnahmen sind eng auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort abgestimmt.

März 2022

Mehr auf giz.de