„Wir erreichen Tausende Menschen mit nur einem Klick.“

Drei Fragen an Abrhame Endrias, den Gründer der virtuellen Plattform „Lersha“.

 

  ABRHAME ENDRIAS 

Der Gründer der virtuellen Plattform „Lersha“ möchte Äthiopiens Landwirtschaft durch Digitalisierung revolutionieren. Das Start-up brachte er mitten in der Pandemie erfolgreich zum Laufen. Das Grüne Innovationszentrum unterstützte ihn von der Idee über die Entwicklung bis hin zum Start. Die GIZ hat es im Zuge der BMZ-Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ aufgebaut.

Wie sind Sie auf die Idee für „Lersha“ gekommen?
Äthiopische Farmer*innen hatten schon vor Corona Probleme, an Betriebsmittel, Werkzeuge und Servicedienstleistungen von Lohnunternehmen zur Bestellung der Flächen mit Pflug und Traktor zu kommen. Die Pandemie und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit machten es noch viel schwieriger. Das brachte mich auf die Idee, eine digitale One-Stop-Marktplattform zu entwickeln, die Farmer*innen landwirtschaftliche Betriebsmittel und Dienstleistungen online anbietet.

Wie funktioniert die Plattform?
„Lersha“ verbindet eine Smartphone-App, ein Callcenter und „Lersha“-Agent*innen. Diese bilden die Brücke zwischen der Plattform und den Farmer*innen, denen es an digitalen Kenntnissen fehlt. Sie nehmen den Bedarf auf, übernehmen die Registrierung auf der Plattform und machen die Bestellung bei einem Farm Service Centre oder Dienstleister. Und wir liefern garantiert am selben Tag.

Welche Vorteile bietet „Lersha“ in der aktuellen Lage?
Durch unseren Service vermeiden wir einerseits unnötige Wege und Kontakte. Außerdem erreichen wir Tausende Menschen im ländlichen Raum mit nur einem Klick. 2020 konnte „Lersha“ in mehr als 27.100 SMS wichtige Informationen zu Getreideschwarzrost und Wanderheuschrecken mit Farmer*innen teilen.

aus akzente 2/2021