Das Projekt „Klimaresilienter Wassersektor in Grenada“ (G-CREWS) unterstützt unter anderem den Tourismussektor des Landes, Wasser effizienter zu nutzen. Es wird finanziert vom Green Climate Fund, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und der Regierung von Grenada. Über den Challenge Fund for Tourism werden Regenwasserauffanganlagen, Abwasserrecyclinganlagen und der Einbau wassersparender Sanitärarmaturen gefördert. Das Rainbow Inn gehört zu den ersten Hotels, die diese Maßnahmen umgesetzt haben. Ende 2021 wurde es von der Regierung Grenadas als „Water Efficiency Champion“ ausgezeichnet.
„Nachhaltigkeit ist eine Lehre aus unserer Geschichte“
Grenada setzt auf nachhaltigen Tourismus, ganz im Sinne von SDG 12. Dessima Williams hat in ihrem Hotel schon einiges verändert – und sie hat noch viel vor.
Warum ist Nachhaltigkeit für Grenada ein wichtiges Thema?
Wir sind ein kleiner Inselstaat in der Karibik und wir müssen schonend mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen. Früher war das selbstverständlich. Das hängt mit unserer von Sklaverei gekennzeichneten Vergangenheit zusammen. Sklaverei bedeutet Ungleichheit und Zerstörung, nicht zuletzt auch Umweltzerstörung. Um zu überleben, haben die Menschen in dieser Zeit eigene Lebensmittel angebaut, mit einfachen Mitteln und im Einklang mit der Natur. Nachhaltigkeit ist also eine Lehre aus unserer Geschichte. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Lebensstil jedoch geändert. Während einst Regenwasser in Zisternen aufgefangen wurde, haben viele damit aufgehört, weil Wasserleitungen verlegt wurden. Das führte immer wieder zu Wasserknappheit. Nun entdecken wir alte Techniken und Verhaltensweisen wieder und setzen Nachhaltigkeitskonzepte mit Unterstützung von Partnern wie der GIZ um.
Was haben Sie konkret in Ihrem Hotel, dem Rainbow Inn, verändert?
Wir haben alle Bäder mit wassersparenden Toiletten ausgestattet, so dass bei jedem Spülvorgang weniger Wasser verbraucht wird. Außerdem haben wir wassersparende Wasserhähne und Duschköpfe installiert. Darüber hinaus sammeln wir wieder Regenwasser, das wir als Brauchwasser nutzen. So konnten wir unseren Wasserverbrauch insgesamt um etwa 25 Prozent reduzieren. Das spart auch Kosten. Wir kompostieren Gartenabfälle und haben begonnen, unseren Müll zu trennen. Außerdem habe ich ein kleines Recyclingprojekt für Plastik angestoßen.
Was kann ein Land wie Grenada noch tun, um nachhaltiger zu werden?
Nachhaltigkeit muss ein Thema in Schulen werden. Praktisch sollten wir das, was wir in unserem Hotel im Kleinen schon umsetzen, auch auf Verwaltungsgebäude, Schulen, Kliniken und auf Privathaushalte übertragen. Dafür sind aber Investitionen erforderlich. Die sind für ein kleines Land wie Grenada nur schwer finanzierbar. Es fehlt aber nicht nur an Geld, sondern auch an helfenden Händen. Daher möchte ich ein Freiwilligenprojekt ins Leben rufen. Dafür suchen wir 30 bis 40 Personen, die ihre Reise selbst finanzieren können und Interesse haben, ihren Urlaub bei uns in Grenada mit der Arbeit in einem nachhaltigen Projekt zu verbinden.