Mustafa Balje von Radio Television of Kosovo
Kosovos öffentlich-rechtlicher Sender, Radio Television of Kosovo (RTK), hat 2022 ein regionales Studio auf dem Gelände des Innovations- und Ausbildungsparks Prizren (ITP) eröffnet. Darüber spricht der Journalist Mustafa Balje, RTK-Reporter, Mitbegründer bosnischsprachiger Medien in Kosovo und Mitglied des Schriftstellerverbands.
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Herr Balje, wie wichtig war die Eröffnung des Regionalstudios in Prizren?
Wir haben sehnsüchtig darauf gewartet. Zuvor mussten wir für unsere Arbeit ständig Fahrten zwischen Prizren und Pristina zurücklegen. Das war aufwendig und wir konnten nicht so schnell arbeiten, wie wir gerne wollten. Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns endlich im ITP niedergelassen. Dies ist ein großer Erfolg für unseren Sender, die Stadt und die Mission des ITP.
Was macht den ITP so besonders für Sie?
Die Arbeitsbedingungen hier sind außergewöhnlich. Das RTK-Studio ist gut ausgestattet für unsere verschiedenen Produktionen und wir können in unserem multikulturellen Team hervorragend vor Ort arbeiten. Das ermöglicht es, in Kosovo eine Medienqualität wie in westeuropäischen Ländern zu erreichen. Und im Alltag ist es schön, wenn wir draußen Interviews drehen oder uns in den Pausen in dieser schönen Umgebung erholen können.
„Die Eröffnung des Regionalstudios in Prizren ist ein großer Erfolg für unseren Sender, die Stadt und die Mission des Innovations- und Ausbildungsparks.“
Wie haben Sie die Transformation des Geländes erlebt?
Eine Kaserne noch aus Zeiten der früheren jugoslawischen Armee wurde zu einem Ort des Friedens. Das ist eine enorme Veränderung. Vor gut 25 Jahren zogen deutsche Truppen im Rahmen der KFOR-Mission auf das Gelände. Der Einsatz ermöglichte für uns Kosovaren einen Neuanfang und trug zur Demokratisierung bei. Nach dem Abzug der Soldaten wurde aus dem Gelände ein Innovations- und Ausbildungspark. Und ich mache jetzt hier Reportagen über Jugendliche in IT-Kursen.
Wie sehen Sie die Rolle Deutschlands und der GIZ bei dieser Transformation?
Die Rolle Deutschlands ist und war sehr wichtig und wir danken der deutschen Regierung, dem Bundestag und der Bundeswehr von Herzen. Sie haben eine kolossale Arbeit für uns Kosovaren geleistet. Sie haben unsere Bedürfnisse verstanden und jetzt arbeiten wir beim Friedensaufbau zusammen. Die Arbeit der GIZ mit lokalen Partnern und den Ministerien für Finanzen und Wirtschaft hat Möglichkeiten geschaffen, die jungen Menschen Hoffnung geben. Hoffnung auf ein neues Kosovo für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Deutschland hat es immer als eine multiethnische Region betrachtet, in der alle Rechte haben, in der alle Stimmen gehört und gute Lebensbedingungen geschaffen werden sollen. Wir streben westliche Werte an und Deutschland leistet seine Unterstützung dafür.