Kyzzhibek Ryszhanova & Martina Römmelt-Fella
Deutsch-kasachische Unternehmenskooperation im Bereich erneuerbare Energien: Martina Römmelt-Fella, Chefin von DIVE Turbinen GmbH & Co. KG, und Kyzzhibek Ryszhanova, Vize-Direktorin der Firma KelesHydroStroy in Kasachstan, treiben mit Wasserturbinen die Energiewende in Zentralasien voran.
„Es geht um mehr als Wasserturbinen und Stromkapazität. Unsere deutsch-kasachische Zusammenarbeit hilft, die Klimaziele zu erreichen.“
Frau Römmelt-Fella, Frau Ryszhanova, wie hat Ihre Partnerschaft begonnen?
Martina Römmelt-Fella: Die Export-Akademie Baden-Württemberg hat uns mit Kyzzhibek Ryszhanova in Kontakt gebracht. Sie absolvierte dort im Frühjahr 2017 das Managerfortbildungsprogramm, wie es damals noch hieß. Dabei suchte sie nach einem deutschen Hersteller für Wasserkrafttechnik. Wir haben uns zum ersten Mal auf der Hannover Messe getroffen und es war Sympathie von Anfang an.
Kyzzhibek Ryszhanova: Das stimmt! Damals plante unser Unternehmen ein drittes Wasserkraftprojekt an einem Fluss im Süden Kasachstans. Wir suchten 2017 nach der neuesten und besten Technologie bei Wasserturbinen.
Welche Rolle hat „Partnering in Business with Germany“ beim Zustandekommen der Kooperation mit einer deutschen Firma gespielt?
Kyzzhibek Ryszhanova: Das Programm hat mich dabei unterstützt, die richtigen Partner in Deutschland zu finden. Und es hat mir wertvolle Informationen darüber gegeben, wie man mit deutschen Unternehmen Geschäfte macht und eine starke und nachhaltige Beziehung zu ihnen aufbaut.
Was gab den Ausschlag, mit DIVE Turbinen aus dem bayerischen Amorbach zusammenzuarbeiten? Hatten Sie von dem mittelständischen Unternehmen vorher schon gehört?
Kyzzhibek Ryszhanova: Nein, ich kannte es nicht. Aber während meiner Zeit in Deutschland lernte ich fünf verschiedene Turbinen-Hersteller kennen. Darunter auch DIVE. Wie unsere Firma auch, hat sich der Betrieb aus einem Familienunternehmen entwickelt. Das verbindet uns. Entschieden haben wir uns für DIVE Turbinen wegen ihres innovativen Ansatzes.
Martina Römmelt-Fella: Unsere Technologie passte perfekt zu den Bedürfnissen des Unternehmens von Kyzzhibek. So konnten wir schnell mit der Zusammenarbeit beginnen. Seit 2020 laufen unsere Turbinen im Wasserkraftwerk „Darkhan“.
Was hat die Zusammenarbeit für Ihre jeweiligen Unternehmen verändert?
Martina Römmelt-Fella: Diese Partnerschaft war ein Wendepunkt. Wir haben traditionell Maschinen bis zu einem Megawatt gebaut, aber dieses Projekt hat uns dazu gebracht, Maschinen mit einer deutlich höheren Leistung zu entwickeln. Es war aus technologischer Sicht ein Riesenschritt für unser Unternehmen und eröffnet uns neue Möglichkeiten in Kasachstan und darüber hinaus.
Kyzzhibek Ryszhanova: Für uns war es auch ein Fortschritt. Vor der Zusammenarbeit betrug unsere Kapazität etwa drei Megawatt Strom aus zwei Anlagen. Mit den neuen Turbinen, die im dritten Wasserkraftwerk installiert sind, produzieren wir nun insgesamt 7,5 Megawatt. Damit tragen wir dazu bei, die Energiesicherheit für die Menschen in unserer Region Kasachstans zu verbessern.
Wie geht es weiter?
Martina Römmelt-Fella: Wir planen gemeinsam weitere Projekte in Kirgisistan, Usbekistan und Kasachstan mit dem Ziel, weitere 20 Megawatt an Leistung zu erreichen. Diese Zusammenarbeit ist mehr als nur ein Geschäftsabschluss; sie ist eine Partnerschaft, die sich ständig weiterentwickelt und neue Perspektiven aufzeigt: ein Türöffner in die Region.
Kyzzhibek Ryszhanova: Es geht um mehr als Wasserturbinen und Stromkapazität. Unsere deutsch-kasachische Zusammenarbeit hilft, die Klimaziele zu erreichen. Wir sind stolz darauf, eine nachhaltige Zukunft für unsere Region gemeinsam zu fördern.