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„Die Partnerschaft mit der GIZ ist lebenswichtig für Menschen in Syrien“

Daher Zedan, Landesdirektor der Union of Medical Care and Relief Organizations (UOSSM), schildert, wie die Gesundheitsorganisation trotz schwieriger Bedingungen eine verlässliche Gesundheitsversorgung in Syrien aufbaut.

Was macht die Gesundheitsorganisation UOSSM in Syrien?

Wir bieten Gesundheitsdienstleistungen an, verbessern die medizinische Ausbildung und reformieren das Gesundheitswesen in Nordwestsyrien. Konkret bieten wir Gesundheitsversorgung auf drei Ebenen: von der medizinischen Grundversorgung über Fachärzte bis hin zu Kliniken – ergänzt durch gezielte Angebote für psychische Gesundheit und Ernährungsdienste. Wir fördern die medizinische Ausbildung und den Ausbau der medizinischen Kapazitäten sowie von Verwaltungsstrukturen. Insgesamt betreiben wir sieben spezialisierte Krankenhäuser, siebzig Krankenwagen mit Personal und 33 Gesundheitseinrichtungen, darunter Zentren für die medizinische Grundversorgung, spezialisierte Einrichtungen wie Blutbanken, Urologie- und Thalassämie-Zentren sowie medizinische Facharztprogramme.

Wie viele Menschen konnte UOSSM in Syrien bisher medizinisch versorgen?

In den letzten Jahren haben wir 5,3 Millionen Gesundheitsleistungen erbracht – für 1,2 Millionen Menschen. Zwei Drittel dieser Leistungen wurden von der GIZ unterstützt. Das sind unsere Zahlen für Nordwestsyrien. Nach der Befreiung Syriens kommen außerdem viele Patient*innen aus anderen Gebieten wie Homs und Hama zu uns, weil wir ein gutes Gesundheitswesen haben. Unser Handeln hat weitreichende Auswirkungen – sowohl auf die Gesundheitssicherheit in Syrien als auch weltweit. Während der Corona-Pandemie zum Beispiel haben wir mit der GIZ viele Projekte umgesetzt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dazu gehörten die Verteilung von Hygienekits sowie der Aufbau von Isolationsstationen, um den Menschen vor Ort bestmöglich zu helfen.

Union of Medical Care and Relief Organizations (UOSSM)

Die Union of Medical Care and Relief Organizations (UOSSM) wurde 2012 von syrischen Ärzten in der Diaspora als humanitäre Gesundheitsorganisation gegründet. Sie führt Büros in acht Ländern und operierte während des syrischen Krieges bis heute von der türkischen Grenze aus in Syrien. Seit 2018 unterstützt die GIZ die UOSSM maßgeblich.

Daher Zedan studierte Pharmazie und Betriebswirtschaftslehre in Jordanien und der Türkei. Mit über zehn Jahren Erfahrung in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Sozialleistungen verfügt er über umfassende Kenntnisse in humanitärer Hilfe und Katastrophenschutz. Als Landesdirektor leitet er seit 2016 alle UOSSM-Projekte in Syrien.

Wie wichtig ist die Partnerschaft mit der GIZ für die UOSSM?

Die Partnerschaft ist lebenswichtig. Ich gebe Ihnen Beispiele: Die GIZ unterstützt das größte Dialysezentrum in Idlib, das 25 bis 35 Prozent des Therapiebedarfs in Nordwestsyrien abdeckt. Gäbe es diese Unterstützung nicht, würden Menschen sterben, denn Dialysepatient*innen können nicht lange auf Versorgung warten. Die GIZ unterstützt außerdem das ambulante Transport- und Überweisungssystem. Während des Erdbebens vor genau zwei Jahren konnten wir mit der GIZ in den ersten 24 Stunden 1.200 Verletztentransporte durchführen. Und das syrische Volk hat die deutsche Unterstützung nicht vergessen. Wir hoffen, die Partnerschaft fortzusetzen, bis wir ein nachhaltiges Gesundheitssystem eingerichtet haben, das ohne internationale Unterstützung und Finanzierung funktioniert.