Strommangel in Gaza bekämpfen
Die GIZ organisierte dreimonatige Praktika bei Unternehmen in der Region für die Absolventinnen und Absolventen des Kurses. Danach bekam Ghada eine Anstellung als Technikerin bei einem Privatunternehmen. Sie arbeitet außerdem als Beraterin für die GIZ, möchte ihr Fachwissen weiter ausbauen und irgendwann für internationale Organisationen weltweit tätig sein. Im Augenblick allerdings konzentriert sie sich auf Gaza, wo die Menschen manchmal bis zu elfstündige Stromausfälle verkraften müssen, weil nicht ausreichend Energieträger vorhanden sind.
„In Gaza haben wir ein riesiges Problem mit Energieknappheit. Photovoltaikanlagen sind dafür die passendste und günstigste Lösung“, sagt sie mit Verweis auf das sonnige Klima. Und die Region braucht dringend mehr Energiesicherheit. „Wegen der Stromausfälle kann ich viele wichtige Dinge nicht tun. Ich kann zum Beispiel abends nicht Englisch lernen oder meine Geräte für die Arbeit aufladen.“
Häufige Stromausfälle bestimmen das Leben im Gazastreifen, weiß auch Hazem El-Mashharawi, leitender Berater des Projekts. „Dieser akute Energiemangel beeinflusst alle Lebensbereiche für die Einwohnerinnen und Einwohner Gazas, vom Haushalt über Geschäfte bis zur Industrie und auch den Bildungs- und Gesundheitssektor.“
Bisher hat das Vorhaben mehr als ein Megawatt sauberer Solarenergie zur Verfügung gestellt und versorgt damit 37 öffentliche Einrichtungen, darunter Gesundheitszentren, Berufsschulen, Brunnen, Trinkwasser-Entsalzungsanlagen, Straßenkreuzungen und landwirtschaftliche Betriebe.
Langsam kommt die Umstellung auf erneuerbare Energien in Fahrt und Solar- beziehungsweise PV-Module werden ein vertrauter Anblick auf Gazas Dächern. Während der Pandemie wurden sie auf Krankenhäusern installiert, damit Impfstoffe bei den richtigen Temperaturen gelagert werden konnten. In benachteiligten Vierteln wird damit die nächtliche Straßenbeleuchtung betrieben, um vor allem für Frauen eine sicherere Umgebung zu schaffen.