Interview
„Wir benötigen noch mehr Unterstützung für Impfungen“
Im Kampf gegen Kinderkrankheiten erprobt Malawi neue Wege bei der Kühlung und Verteilung von Impfstoffen. Mit Samuel Mtalimanja, dem Leiter der Seuchenkontrolle im Gesundheitszentrum Bilira in der Zentralregion des Landes, sprachen wir darüber, was das angesichts der Corona-Pandemie bedeutet.
Herr Mtalimanja, wie können Werkzeuge des emmunize-Programms dabei helfen, erfolgreiche Impfkampagnen gegen Covid-19 durchzuführen?
Solarbetriebenen Kühlschränke und die überwachten Kühlboxen werden in Zukunft helfen, Covid-19-Impfstoffe zu kühlen und in entlegene Gemeinden zu bringen. Wir sind dankbar für die bisherige Unterstützung, aber wir benötigen noch mehr.
Welche Schwierigkeiten erleben Sie?
Noch viele! In Dörfern wie beispielsweise Kalungama gibt es keinen Strom, deshalb müssen Gesundheitsfachkräfte, die in diesen entlegenen Regionen leben, eigens nach Bilira kommen, um ihre Tablets im Gesundheitszentrum aufzuladen. Nur so können sie sich mit der emmunize-App verbinden, die die Impfungen registriert. Wir brauchen also auch solarbetriebene Ladegeräte in den Dörfern und außerdem bessere Internet-Verbindungen. Was wir aber am dringendsten brauchen, ist ein Motorrad, um die entlegenen Gebiete leichter erreichen zu können.
Bilira ist in der Region zuständig für die Versorgung von etwa 41.000 Menschen. Wie viele konnten Sie bisher schon gegen Covid-19 impfen?
Wir konnten bisher erst 1149 Impfungen von Astrazeneca und Johnson & Johnson verabreichen.* Die Regierung von Malawi hat die Impfstoffe zur Verfügung gestellt. Wir warten auf weitere Impfdosen.
* Stand 1. Januar 2022
Januar 2022