Aïssatou Fofana

Ivorische Medienunternehmerin, Mitgründerin und Chefredakteurin der Digitalplattform L’écologiste

Welche Impulse hat Ihnen die Fellowship gegeben?

Die Fellowship hat es mir ermöglicht, neue Kompetenzen zu erlangen und meine Storytelling-Fähigkeiten zu verbessern – insbesondere im mobilen Journalismus. Ich hatte zudem die Gelegenheit, über große Veranstaltungen zu berichten, wie das Global Media Forum und die Weltklimakonferenz.

Ich habe afrikanische Kolleg*innen kennengelernt und mit ihnen gemeinsam an länderübergreifenden Projekten gearbeitet. Außerdem habe ich noch mehr über die Afrikanische Union und ihre Arbeit erfahren.

Was sollte sich an der Berichterstattung über Afrika ändern?

Die Darstellung Afrikas in den Medien ist geprägt von Staatsstreichen, Konflikten, Kriegen sowie der mangelhaften Trinkwasser- und Stromversorgung … dabei gibt es solche Probleme nicht nur in Afrika. Die gibt es fast überall auf der Welt.

„Es muss ein echter Paradigmenwechsel her, um besser über Afrika zu berichten.“

Die Berichterstattung sollte daher nicht nur darauf beschränkt sein, was in Afrika nicht in Ordnung ist oder nicht funktioniert. Afrika ist ein Kontinent mit 54 Ländern und einer reichen Vielfalt an Kulturen und Traditionen, Fauna und Flora. Es muss also ein echter Paradigmenwechsel her, um besser über Afrika zu berichten.

Was können Medienschaffende in Europa von afrikanischen Kolleg*innen lernen?

Ich empfehle mehr Zusammenarbeit. Ein und dieselbe Story wird von einem lokalen Medium oder einem afrikanischen Journalisten ganz anders erzählt als von einem westlichen Medium. Den Unterschied macht der Kontext, die Kenntnis der Sitten und Gebräuche, häufig auch die Sprache. Aus diesem Grund ist es hin und wieder schwierig, sich in einer Story wiederzufinden, die aus Sicht der internationalen Medien erzählt wird. Diese sollten mehr mit den lokalen Medien zusammenarbeiten, um diese Lücke in der Schilderung der afrikanischen Wirklichkeiten zu schließen.