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„Wir müssen die Páramos schützen“

Drei Fragen an Samira Fadul vom Getränkehersteller Bavaria in Kolumbien. Das Unternehmen unterstützt ein Programm zum Schutz des wertvollen Ökosystems Páramo in den Hochanden. Als Vizepräsidentin für Unternehmens- und Rechtsangelegenheiten ist Fadul für die Nachhaltigkeitsstrategie zuständig.

Illustration: Julian Rentzsch

Warum unterstützt Bavaria das Programm miPáramo?

Die Páramos dienen der Wasserversorgung von etwa 70 Prozent der Bevölkerung Kolumbiens. Wir müssen sie schützen. Mit dem Programm miPáramo bewahren wir die Páramos von Santurbán, Guerrero und Chingaza gemeinsam mit den ländlichen Gemeinschaften: indem wir renaturieren und die Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützen, ihre Produktion nachhaltig umzustellen. Wir arbeiten dabei mit den Partnerorganisationen von miPáramo zusammen.

Welche Rolle spielen die Fotofallen für den Schutz der Artenvielfalt in den Páramos?

Die Familien, die bei miPáramo mitmachen, haben ihr Land aufgeforstet und Bereiche ausgewiesen, die sie nicht bewirtschaften. Gemeinsam haben wir Korridore für die biologische Vielfalt zwischen diesen Flächen angelegt. So sind sie nicht länger Inseln, sondern Tiere können sich zwischen ihnen bewegen. Mit Fotofallen erfassen wir sofort, wie sich diese Korridore auf die Fauna auswirken, und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können wir Tierarten schnell identifizieren.

Welche Rolle spielen Páramos angesichts der Klimakrise?

Die Klimakrise verdeutlicht uns noch mehr, dass wir die Páramos schützen müssen. Denn diese Ökosysteme tragen zur Regulierung des Wasserhaushalts in den Wassereinzugsgebieten bei. Sie unterstützen dabei, Folgen der Klimakrise abzuschwächen, und helfen uns gleichzeitig, uns an sie anzupassen.

miPáramo und die GIZ

Beim Programm miPáramo (mein Páramo) der Stiftung Alianza BioCuenca in Kolumbien arbeiten private und öffentliche Akteure sowie die Landbevölkerung zusammen. Ziel ist der Schutz des besonders wertvollen Ökosystems in den Hochanden. Die GIZ unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Programm und den darin eingebetteten Pilotversuch mit intelligenten Fotofallen zum Erhalt der Biodiversität. Ende 2024 soll die nächste Phase folgen – mit mehr Kameras und mehr teilnehmenden Bauernfamilien.